Verlängert! Kraftwerk Block Beuys

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Beuys / Foto: Camillo FischerDas Hessische Landesmuseum Darmstadt (HLMD) freut sich, mitteilen zu können, dass alle Leihgeber*innen einer Verlängerung zugestimmt haben und somit die Ausstellung »Kraftwerk Block Beuys« bis 20. September 2020 dem Publikum gezeigt werden kann.

Der neue Termin für die wissenschaftliche Tagung »Das Museum als permanente Konferenz« mit Prof. Dr. Antje von Graevenitz, Dr. Nicole Fritz, Dr. Magdalena Holzhey, René Block, Dr. Melitta Kliege, Prof. Dr. Fiona McGovern, PD Dr. Matthias Weiß und Dr. Gabriele Mackert ist 19. und 20. September 2020. Die Tagung diskutiert Strategien der spezifischen Präsentationsform bei Joseph Beuys, naturwissenschaftliche und volkskulturelle Bezüge im Werk von Beuys sowie Medialisierung von Aktionskunst.

Im April 1970 installierte Joseph Beuys (1921-1986) mehr als 200 seiner Werke im Hessischen Landesmuseum Darmstadt. 2020 feiern wir das 50-jährige Jubiläum dieser weltweit größten erhaltenen Installation. In sieben Räumen schuf Beuys ein faszinierendes Künstlermuseum im Museum. Es ist eine einzigartige Schule des Wahrnehmens, Entdeckens und Fragens.

Im Anspruch war Beuys universell und verband Kunst, Wissenschaft und Spiritualität. Als Pionier einer politischen und umweltbewussten Kunst erscheint er aktueller denn je. Seine Werke nannte Beuys Vehikel oder auch Fahrzeug. Sie waren Transporter seiner Ideen. »Block Beuys« ist ein Lagerplatz im Sinne einer Batterie oder eines Energiespeichers. Werke tragen unter anderem Titel wie »Sender«, »Elektrode ‚(Fett-Filz)«, »Batterie«, »Aggregat« oder »Fond«. So kann man »Block Beuys« selbst als ein Kraftwerk sehen.

Die Ausstellung »Kraftwerk Block Beuys« beleuchtet den Zusammenhang ausgewählter Werke und Beuys’ Aktionen. Filme, Fotos und gezeichnete Partituren bis in die 1970er-Jahre zeigen, wie er mit Objekten aus »Block Beuys« hantierte

1963 veranstaltete Beuys veranstaltete als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf ein FESTUM FLUXORUM FLUXUS. 1964 geht ein Foto mit blutender Nase nach einem Tumult auf dem »Festival der neuen Kunst« an der Technischen Hochschule in Aachen durch die Presse. 1965 führt er in der Düsseldorfer Galerie Schmela vor, »wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt«. Es folgen 1966: »Infiltration Homogen für Konzertflügel, der größte Komponist der Gegenwart ist das Contergankind«, »Filz TV« und »MANRESA«. Die Ausstellung stellt dann »Hauptstrom FLUXUS« und »EURASIENSTAB«, beide 1967 und schließlich »Titus Andronicus / Iphigenie«, 1969, vor.

»Block Beuys« ist gleichzeitig Paradebeispiel der Geburt des bundesdeutschen Kunstmarktes von internationalem Rang: Der Darmstädter Industrielle Karl Ströher kaufte auf Vermittlung von Franz Dahlem und Heiner Friedrich 1967 alle Werke aus Joseph Beuys‘ Ausstellung im neuen Museum Mönchengladbach. Er sicherte sich ein Vorkaufsrecht für weitere Arbeiten. Dafür verpflichtete er sich, gemäß Künstlerwunsch, alle Werke geschlossen öffentlich auszustellen.

Drei Jahre nach Beuys’ Tod sicherte die Hessische Kulturstiftung mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder durch Ankauf 1989 den Bestand in Darmstadt.

Zum Jubiläum erinnern Zeitdokumente an Historie, Entstehung und Veränderungen dieses singulären Werkes. Als prominente Leihgabe wird »kleines Kraftwerk«, das 1984 bis 1987 in Raum 3 von »Block Beuys« zu finden war, wieder im HLMD zu sehen sein.

Foto: Camillo Fischer
Quelle: Hessisches Landesmuseum Darmstadt


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