Baubeginn: Fuß- und Radwegbrücke über die Rheinstraße

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat mit dem Bau der Fuß- und Radwegbrücke westlich des Mozart-Turmes begonnen. Die Details des Projekts stellte Oberbürgermeister und Verkehrsdezernent Jochen Partsch am Montag (23. September 2019) bei einem Ortstermin der Presse vor. „In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Fußgänger, die vom Hauptbahnhof zum Technologiezentrum Rhein-Main und zurück strömen, stetig gestiegen“, erklärte Partsch. „Die neue Brücke soll diese Fußgängerströme aufnehmen und gefahrlos über die Rheinstraße und die stark frequentierten benachbarten Kreuzungen führen. Außerdem wird durch den Bau der Brücke eine Hauptfahrradroute sinnvoll fortgesetzt.“

Insbesondere zu den morgendlichen und abendlichen Spitzenzeiten des Berufsverkehrs können die vorhandenen Fußgängerfurten die hohe Zahl der Passanten kaum noch bewältigen. Oft müssen die Menschen, um die Rheinstraße zu queren, zum Teil auf der Fahrbahn auf die nächste Grünphase warten, was die Verkehrssicherheit gefährdet. Zudem ist eine Querung der Rheinstraße im Bereich der Straßen „Am Kavalleriesand“ nur in mehreren Stufen der jeweiligen Grünphase möglich, was den Übergang vor allem mobilitätseingeschränkte Menschen, ältere Menschen und Kinder erschwert.

„Hinzu kommt“, so Partsch, „dass die ebenfalls neu zu bauende Brücke der Rheinstraße über die Bahngleise im Vergleich zur bisherigen zwanzig Meter breiter sein und einen weiteren Fahrstreifen erhalten wird.  Auch dies macht die Fußgänger- und Radwegbrücke dringlich. Ohne sie könnte der Fußgänger- und Radfahrerverkehr an diesem Knotenpunkt nicht mehr zumutbar und sicher gewährleistet werden.“

Die Brücke wird über die Rheinstraße führen, die als wichtigste Stadtein- und ausfahrt für den Autoverkehr in Richtung des Darmstädter Kreuzes (Autobahnen A 5 und A 67) dient. Die Konstruktion des Brückenbauwerkes besteht aus einem Stahlbau mit v-förmigen Stahlhohlprofilstützen. Für Fußgänger sind dabei am Ende der Überquerung Treppen und für Rad- sowie Rollstuhlfahrer zwei asymmetrisch gewundene Rampen vorgesehen.

Als erste Maßnahme im Vorfeld zum eigentlichen Brückenneubau wurde im Herbst 2018 die Fahrleitung der Straßenbahn an der Haltestelle TZ Rhein Main angepasst. Es folgten die Kampfmittelsondierung und Suchschachtungen, um Versorgungsleitungen (Strom, Gas, Wasser, Telekom) zu lokalisieren. In den Herbstferien wird die Mittelstreifenüberfahrt erstellt; danach stehen die Baugruben und Fundamente für das nördliche und südliche Baufeld an. Die Montage der Stahlbauteile ist für die Sommerferien 2020 geplant, die Fertigstellung für Ende 2020.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 6,8 Millionen Euro. Davon entfallen auf die Anpassung der Fahrleitung für die Straßenbahn rund 360 000 Euro. Die reinen Baukosten für die Brücke betragen rund 5,6 Millionen Euro. Für die Planungsleistungen und Ingenieurhonorare sind rund 690 000 Euro angefallen, für Gutachten, Baufachüberwachung und ähnliches 150 000 Euro.

„Auch hier bauen wir nicht nur für die Gegenwart, sondern für die Zukunft unserer Stadt. Das TZ Rhein-Main, aber auch das Gelände der ehemaligen Kelley-Barracks haben enorm an Attraktivität gewonnen – zum Beispiel mit der Ansiedlung von Alnatura. So wird hier der Passantenstrom weiter zunehmen. Bei einigen neuen Eigentümern, etwa der Telekom, war die Realisierung der Brücke sogar ein entscheidendes Kaufargument“, so Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Die Geh- und Radwegbrücke ist somit ein wichtiges Erschließungselement, eine sinnvolle Investition in die Leistungsfähigkeit unserer Stadt.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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