Neue Beton-Kanus: h_da-Studierende nehmen mit Sportbooten an studentischer Regatta teil

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Betonkanu-Regatta / Bild: Hochschule Darmstadt/Samira SchulzSie wiegen nur je gut 35 Kilogramm und sind damit so leicht wie nie zuvor: die beiden neuen Beton-Kanus, die Studierende des Bachelor-Studiengangs Bauingenieurwesen an der Hochschule Darmstadt (h_da) in den vergangenen Wochen gebaut haben. Mit ihren Baustoff-Leichtgewichten treten die Studierenden bei der 17. Deutschen Betonkanu-Regatta Ende Juni in Heilbronn gegen weitere Teams aus Hochschulen und Institutionen an, an denen Betontechnik gelehrt wird.

Tradition hat, dass die Studierenden ihren Booten Namen geben. Mit ihren beleuchteten Beton-Kanus „Tag“ und „Nacht“ siegte die h_da-Mannschaft bei der letzten Regatta vor zwei Jahren in der Kategorie „Gestaltung“. Auch in diesem Jahr geht das studentische Team mit einem Beton-Kanu-Duo ins Rennen: „Ernie“ und „Bert“ heißen die neuen Wettbewerbs-Boote für das Wasserrennen auf dem Neckar. Die Namen der Kanus sind für die Studierenden allerdings mehr als nur ein spaßiges Detail. Denn die Namensgeber bestimmen die Bauweise der Boote.

„Bert ist als Figur eher schlank, daher haben wir dem Kanu einen schmaleren Bug für Geschwindigkeit und Wendigkeit gegeben“, erläutert der studentische Teamleiter Eric Muth. „In Analogie zum etwas breiteren Ernie zeichnet sich dieses Kanu durch seine gedrungene Form und die hieraus resultierende Schwimmstabilität aus.“ Wichtig war den Studierenden, beide Boote möglichst leicht und zugleich stabil zu bauen. In wochenlangen Tests haben sie mit Betonschichten experimentiert, um die bestmögliche Baustoff-Zusammensetzung zu erreichen.

Basis eines jeden Beton-Kanus ist die Schalung. Diese wurde von den Studierenden für „Bert“ aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Vorlage war ein klassisches, ausgedientes Kanu, von dem eine Art Abdruck genommen wurde. Die Schalung diente dann als Träger für zwei möglichst dünne und zugleich wasserdichte Lagen Beton, die per Spachtel aufgetragen und in die ein flexibles Textilgewebe aus Basaltfasern eingelegt wurde. Diese Bewehrung verhindert, dass der an manchen Stellen nur vier Millimeter dünne Beton bricht.

Bei Ernie entschieden sich die Studierenden für eine unkonventionelle Vorgehensweise: Um das Beton-Kanu möglichst gedrungen wirken zu lassen, kappten sie das spitze Heck und versahen es mit einer abgeschrägten Rückseite, vergleichbar einem klassischen Segelboot. Das Kanu ist nun nur vier Meter lang, kürzer dürfte es für die Teilnahme an der Betonkanu-Regatta nicht sein. Auch einen passenden Farbanstrich haben die Boote erhalten: Ernie eher rötlich, Bert eher gelblich.

„Was kann Beton? Wie verhält er sich? Mit diesen Fragen beschäftigen sich unsere Studierenden intensiv“, erläutert die betreuende Professorin Regina Stratmann-Albert zum Hintergrund des Projekts. „Sie lernen aber auch, wie wichtig Teamarbeit ist und dass so ein Projekt nur erfolgreich sein kann, wenn es gelingt eine 13 Personen starke Mannschaft zu koordinieren.“

Weitere Informationen zur 17. Deutschen Betonkanu-Regatta am 28. und 29. Juni 2019 auf dem Neckar in Heilbronn finden sich unter www.betonkanu-regatta.de.

Bild: Samira Schulz / Hochschule Darmstadt
Quelle: Hochschule Darmstadt


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