Girls Day: 55 Mädchen können sich bei der Stadtverwaltung ausprobieren

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„Es war toll, alles selbst ausprobieren und mitmachen zu können“, sagen die Teilnehmerinnen nach dem Girls Day immer wieder. Sie sind begeistert davon, ihre Fähigkeiten zu erproben, aber auch, weibliche Vorbilder in naturwissenschaftlichen, technischen oder handwerklichen Berufen und in Führungspositionen kennenzulernen.

Der Girls Day – in diesem Jahr am 28. März 2019 – ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. Mädchen ab Klasse fünf erkunden Berufe, in denen Frauen noch unterrepräsentiert sind, und sie begegnen Frauen in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik. Obwohl junge Frauen in Deutschland allgemein über eine besonders gute Schulbildung verfügen, wählt mehr als die Hälfte der Mädchen einen von lediglich zehn Ausbildungsberufen, von denen keiner ein naturwissenschaftlich-technischer ist. Damit schöpfen sie ihre beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten nicht aus – und den Betrieben fehlt in vielen Bereichen qualifizierter Nachwuchs.

In einer amerikanischen Studie aus dem Jahr 2017 heißt es, dass ein Grund dafür schon in unserer frühen Kindheit verankert liegen kann. Schon im Alter von sechs Jahren denken Mädchen, sie seien weniger intelligent als Jungen und bestimmte Aktivitäten deshalb nicht für sie geeignet. Die Studie zeigt, dass Kinder schon sehr früh kulturelle Stereotypen aufgreifen.

Das sieht auch Frauen- und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz so: „Einseitige Rollenzuschreibungen und Erwartungen an Mädchen und Jungen beeinflussen leider auch heute noch allzu häufig die Berufswahl. Aber zunehmend sind auch jungen Frauen Sicherheit im Job, gute Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen wichtiger. Es ist also notwendig, veraltete Rollenbilder abzubauen und das Berufswahlspektrum zu erweitern. Dazu leistet der Girls Day einen wichtigen Beitrag. Auch ich selbst beteilige mich sehr gerne, indem ich vier Mädchen den Berufsalltag der Sozial- und Umweltdezernentin näherbringen werde“. Unter anderem stehen ein Pressegespräch und eine Grundsteinlegung auf dem Programm.

Edda Feess, Leiterin des Darmstädter Frauenbüros ergänzt: „Am Girls Day werden Vorurteile und Berührungsängste abgebaut und das traditionelle Berufswahlverhalten wird aufgeweicht. Er trägt somit zu besseren Berufschancen – gerade auch für sozial benachteiligte Mädchen – bei. Manche junge Frau fand an diesem Tag ihren Zukunftsberuf beim Löten, Schweißen oder Programmieren. Und in einigen Fällen sogar einen Ausbildungsplatz. Wir engagieren uns dafür im Darmstädter Girls-Day-Arbeitskreis, der ein gutes Beispiel für lokale, sachbezogene Zusammenarbeit ist. Denn alle Akteure wirken in ihren Arbeitsbereichen darauf hin, dass der Mädchen-Zukunftstag mehr als ein Aktionstag ist.“

Neben zahlreichen Darmstädter Unternehmen und Institutionen bietet auch in diesem Jahr die Stadtverwaltung insgesamt 55 Girls-Day-Plätze in sieben Ämtern und in Dezernaten an.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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