Mathildenhöhe: Welterbe-Antrag findet Zuspruch beim Advisory Board

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Beim siebten Welterbeworkshop „Künstlerkolonie Mathildenhöhe Darmstadt“ des Advisory Boards am 6. Februar 2019 hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt großen Zuspruch für die im Dezember 2018 eingereichten Bewerbungsunterlagen zur Anerkennung der Mathildenhöhe als Unesco-Welterbe erfahren. „Das bestätigt die Qualität unseres Antrags in Form und Inhalt“, erklärte Oberbürgermeister Jochen Partsch in einer Pressekonferenz am heutigen Donnerstag, 7. Februar 2019. „Wir haben eine weitere wichtige Hürde für die Entwicklung der Mathildenhöhe genommen. Nun sind wir gespannt darauf, wie die Unesco dies bewerten wird.“

Der Advisory Board ist ein international besetztes Beratergremium der Bau- und Kunstdenkmal-pflege, das seit 2015 den Bewerbungsprozess „Mathildenhöhe Darmstadt“  intensiv begleitet. Bei der Sitzung am 6. Februar wurden die Bewerbungsunterlagen nochmals gesichtet und qualifiziert. Sie umfassen zwei Bücher, ein Nominierungsdossier und einen Managementplan, beide auf Englisch, mit insgesamt über 500 Seiten Text, Fotos, Tabellen und Lageplänen. Der Aufbau beider Bücher folgt den Vorgaben und dem Fragenkatalog, die durch die Unesco-Konvention in einem Welterbe-Manual verbindlich festgeschrieben sind. Dort hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt in enger Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen belegt, dass die Mathildenhöhe einen wichtigen Schnittpunkt für die Entwicklung der Architektur und Landschaftsgestaltung am Anfang des 20. Jahrhunderts bildet und mit den vier Ausstellungen zwischen 1901 und 1914 im internationalen Vergleich ein einzigartiges architektonisches und skulpturales Ensemble hervorgebracht hat. Diese kulturwissenschaftlichen Erkenntnisse erfüllen wichtige Kriterien der Unesco, die Voraussetzung für die Anerkennung als ein Welterbe sind.

„Im Sinne der Welterbekonvention hat sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt darüber hinaus verpflichtet, ihr Kulturerbe auf der Mathildenhöhe zu erfassen, dauerhaft zu erhalten und die Bedeutung dieser Stätte künftigen Generationen zu vermitteln“, betonte Partsch. „Deshalb nennen die Bewerbungsunterlagen auch konkret Konservierungsmaßnahmen, bauliche und gartenpflegerische Planungen und die dafür notwendige künftige Verwaltungs- und Finanzierungsstruktur.“

Weitere Diskussionsthemen im Advisory Board waren der aktuelle Stand der Gesamtsanierung des Ausstellungsgebäudes und die Planungen zur Sanierung der städtischen Künstlerhäuser Olbrich, Deiters und Großes Haus Glückert. Zudem laufen die Vorbereitungen für ein neues Besucherzentrum an der Ostseite auf Hochtouren. Die Entscheidung für das österreichische Architekturbüro „Marte.Marte“, das ein stimmiges Konzept für die Anforderungen des Publikums an Informationen, Vermittlung, Gastronomie und weiteren Service vorgestellt hat, wurde vom Advisory Board ausdrücklich begrüßt.

„Mit der Abgabe der Bewerbungsunterlagen, der positiven Beurteilung des Advisory Boards und den bereits eingeleiteten Maßnahmen sind die Weichen für eine Entwicklung der Mathildenhöhe gestellt, die beste Voraussetzungen dafür liefern, dass wir mit einer positiven Entscheidung der Unesco rechnen zu dürfen“, sagte Dr. Ludger Hünnekens, Projektleiter für die Welterbebewerbung. In Paris werden derzeit die Unterlagen auf ihre Vollständigkeit überprüft und dann an das zuständige Beratergremium Icomos international (International Council on Monuments and  Sites) zur Beurteilung weitergeleitet. Eine Delegation dieses Gremiums wird dann im Sommer 2019 auf der Mathildenhöhe eine gründliche Untersuchung des Status Quo und der weiteren Entwicklung vornehmen (Technical Evaluation Mission) – eine der Grundlagen für die abschließende Entscheidung der Unesco, mit der im Sommer 2020 zu rechnen ist.

Zum aktuellen Stand der Diskussion im Advisory Board und dem „Weg zum Welterbe“ gibt es am Mittwoch, 13. Februar 2019, um 20 Uhr einen Bürgerinformationsabend im Maschinenhaus der TU, Magdalenenstraße 12.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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