125 Jahre Bezirksverein Martinsviertel

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Am Freitag (15. Februar 2019) sind seit der Gründung des Bezirksvereins Martinsviertel (BVM) im Jakob Fey’schen Saale im Hinterhof des Anwesens Pankratiusstraße 29 genau 125 Jahre vergangen. Kein anderer Bürgerverein in Darmstadt kann auch nur annähernd auf solch ein Alter und solch eine Geschichte zurückschauen.

Grund genug, einmal einen Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des BVM zu werfen und außerdem ein Grund zu feiern. Dass dies der BVM letzteres besonders gut beherrscht, dürfte allgemein bekannt sein.

Viel ist in den 125 Jahren seit Vereinsgründung geschehen. Aus dem Bauern- und Arbeiterviertel von damals ist heute einer der beliebtesten und belebtesten Stadtteile Darmstadts geworden. Der Bezirksverein Martinsviertel hat diese Entwicklung mit Ausnahme der Zeit zwischen der von den Nationalsozialisten erzwungenen Vereinigung aller Darmstädter Bezirksvereine mit dem Verkehrs- und Verschönerungsverein am 22. Januar 1935 und der Wiedergründung des Bezirksvereins Anfang 1952 stets kritisch begleitet und sich vor allem für den Zusammenhalt und gemeinsame Aktivitäten der Menschen im Martinsviertel eingesetzt.

Nach der Wiedergründung des Bezirksvereins Martinsviertel im Jahr 1952 durch Georg Hahn, dem „Borjemasder vom Watzeverdel“, wurden immer nur auf das Jahr 1952 zurückführende Jubiläen gefeiert. Ein Grund hierfür war, dass, obwohl immer einmal wieder danach geforscht wurde, niemand im Verein herausbekam, wann der Bezirksverein Martinsviertel ursprünglich gegründet worden war. So kam es, dass das 100- jährige Jubiläum nicht begangen werden konnte, weil niemand das Datum der Vereinsgründung kannte.

Der Stadtarchivar Dr. Peter Engels holte den BVM schließlich am 26. August 2010 aus diesem Tal der Ahnungslosen, als er dem Bezirksverein Martinsviertel anlässlich der BVM-Bürgerehrung für Günter „Riwwelmaddhes“ Körner im Martinsstift die Kopie eines Zeitungsartikels aus dem Darmstädter Tagblatt vom 17.2.1894 überreichte. Seither weiß man, dass der Bezirksverein Martinsviertel am Donnerstag, dem 15.2.1894, auf Initiative des Kaufmanns Johann Heinrich Möser auf einer „sehr stark“ besuchten Gründungsversammlung das Licht der Welt erblickte.

Im Gegensatz zu heute, wo in Darmstadt außer dem BVM kein weiterer Bezirksverein mehr existiert, hatte zur Jahrhundertwende fast jeder Stadtteil seinen Bezirksverein und J. H. Möser war von 1896 bis 1913 als Vorsitzender des damals bedeutendsten Bezirksvereins für den „Ausschuß der Vereinigten Bezirks-Vereine“ gar Mitglied der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung.

Auf Johann Heinrich Möser folgte als Vorsitzender Leonhard Weber und nach der Wiedergründung folgten Georg Hahn (der berühmte Hahne-Schorsch), Heinrich Hummel, Georg Schütz, Heiner Lehr, Rudi Winkler, Stefan Baltes, Hans-Peter „Pezi“ Peter und der aktuelle Vorsitzende Michael „Chappi“ Schardt.

Am Freitag, 15. Februar 2019 findet im Martinsstift, dem Saal der Martinskirche in der Heinheimer Straße 41a, die akademische Feier zum 125jährigen BVM-Jubiläum statt. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Anlässlich des Jubiläums soll in diesem Jahr erneut außergewöhnliches Engagement mit einer Bürgerehrung gewürdigt werden. Die Wahl fiel dabei auf Reiner Engel. Der Sozialpädagoge ist im Martinsviertel seit vielen Jahren als außerordentlich engagierter und bestens vernetzter Bürger bekannt, der es immer wieder schafft, Ideen zum Wohle des Viertels und seiner Bewohner auch umzusetzen. Sein Engagement reicht dabei weit über sein berufliches Engagement in der Kinderund Jugendarbeit der Martin-Luther-Gemeinde hinaus. Mit dem Namen des langjährigen BVM-Mitglieds verbunden sind z.B. das Projekt Essen & Sport, der frühere Spielwatz in der Wenckstraße, die Hochbeete auf dem Friedrich-Ebert-Platz, das junge Kochstudio und der Brotbackofen in der Lichtenbergstraße.

Quelle: Bezirksverein Martinsviertel


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