Olaf Köhler ist neuer Leiter der Denkmalschutzbehörde

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Barbara Boczek, Baudezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, hat in einer Pressekonferenz am Dienstag (11. Dezember 2018) Olaf Köhler als neuen Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde vorgestellt. Denkmalpflege leistet einen wesentlichen Beitrag zur Identität einer Stadt. Darmstadt hat neben seinen Jugendstilbauten auch herausragende Architektur der Fünfziger Jahre vorzuweisen, die es zu erhalten und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken gilt“, sagte die Baudezernentin. „Ich bin daher froh, dass wir nach einer krankheitsbedingten Vakanz dieses wichtige Amt wieder haben besetzen können – und dies mit einem ausgewiesenen Fachmann, der den Vorzug hat, sich in der Geschichte Darmstadts und ihrer baulichen Ausprägung bestens auszukennen. Ich wünsche ihm bei seiner verantwortungsvollen Aufgabe eine glückliche Hand und danke zugleich den Mitarbeitern der Abteilung Denkmalschutz dafür, dass sie die Behörde engagiert durch eine schwierige Zeit gesteuert haben.“

Olaf Köhler wurde 1968 in Koblenz geboren. Nach Abitur und Zivildienst in Manz absolvierte er das Studium der Architektur an der Technischen Universität Darmstadt, das er 1999 mit einer Diplomarbeit über „Neue städtebauliche Konzepte für die ,Stadt-Landschaft‘ unter Berücksichtigung sozialer, ökologischen und ökonomischen Aspekte für den Siedlungsraum Zug, Schweiz“ abschloss.
Es folgte die Mitarbeit in verschiedenen Südtiroler Architekturbüros. Unter anderem war Köhler beteiligt an dem Neubau für die Rehaklinik „Salus Center“ in Prissian sowie an Projekten für Umbau und Sanierung denkmalgeschützter Gebäude wie dem „Alten Krankenhaus“ in Meran, dem Ansitz Mauracherhof in Bozen und für die Neugestaltung der Klosterkapelle im Klausurbereich des Klosters Neustift bei Brixen. Im Sommersemester 2002 hatte Köhler außerdem einen Lehrauftrag  zum Thema des Verdichteten Bauens mit Hochhäusern am Institut für Städtebau und Raumplanung der Universität Innsbruck inne.

2011 wurde Köhler Bezirkskonservator beim Amt für Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Südtirol für den Bereich des Wipptals, des Eisacktals sowie des Grödentals und des Schlerngebietes. Der Aufgabenbereich umfasste hierbei die Überprüfung und Beurteilung von Baugesuchen im Bereich denkmalgeschützter profaner wie auch sakraler Bauten und deren baubegleitende Betreuung sowie die Bearbeitung stadtplanerischer Fragestellungen im Bereich historischer Ortsteile und geschützter Ensembles.

2014 wechselte Olaf Köhler zur Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau (EKHN). Als Kirchenarchitekt übernahm er am Darmstädter Paulusplatz die Leitung des Sachgebiets Kirchliche Baubetreuung, zuständig für die Dekanate Darmstadt-Land, Bergstraße, Ried, Groß-Gerau und Rüsselsheim innerhalb der Propstei  Starkenburg. Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem die Überprüfung und Beurteilung von kirchengemeindlichen Baugesuchen, deren denkmalrechtliche Beurteilung und Genehmigung sowie deren Budgetierung und Priorisierung. Dank dem hohen Anteil an denkmalgeschützten Bauten in der EKHN – dieser erstreckt sich von der mittelalterlichen Kirche über das barocke Pfarrhaus bis zum Gemeindezentrum der Nachkriegszeit – stellte hierbei die denkmalrechtliche Beurteilung und Genehmigung der Baumaßnahmen einer der wesentlichen Verantwortlichkeiten als Sachgebietsleiter dar.

„Darmstadt ist aus meiner Sicht eine zeitgeschichtlich äußerst spannende Stadt, bei der qualitätsvolle und zukunftsweisende Bauten unterschiedlichster Epochen dicht aneinander liegen und hierbei die hohe Baukultur der Residenzstadt, wie auch die Verwerfungen der Kriegsjahre und die Anstrengungen und das Engagement der Wiederaufbaujahre spürbar und lesbar machen“, sagte Olaf Köhler bei seiner Vorstellung. „So sind die Identität und das Besondere dieser Stadt von den zum Teil einzigartigen Bauten wie auch den Wechseln und Brüchen ihrer Zeitgeschichte geprägt. Für die Wahrung dieser Qualitäten möchte ich mich einsetzen und freue mich auf diese Aufgabe.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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