Wettbewerb für das neue Besucherzentrum Mathildenhöhe: Jury kürt Sieger

Teilen

Oberbürgermeister Jochen Partsch hat am Montag, 26. November 2018, das Ergebnis des europaweit ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs für das Besucherzentrum und die städtebauliche Entwicklung der Mathildenhöhe vorgestellt. Mit dem ersten Preis wurde das Planungsteam aus Marte.Marte Architekten, Feldkirch, und WES-Landschaftsarchitektur, Hamburg, bedacht. Rang zwei belegt die Bewerbergemeinschaft Max Dudler, Berlin, mit Landschaftsarchitekt Planorama, Berlin. Darüber hinaus wurden noch zwei Anerkennungen vergeben an das Darmstädter Büro Kramm und Strigl mit Rabsilber und Heckmann Landschaftsarchitekten, Wiesbaden, sowie Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin, mit  Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, Berlin. Alle Wettbewerbsbeiträge sind ab sofort und bis 2. Dezember 2018 im Designhaus zu sehen.

„Die Weiterentwicklung der Mathildenhöhe stellt die Wissenschaftsstadt Darmstadt vor eine der herausragenden Bauaufgaben dieser Zeit, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Bewerbung um die Anerkennung als Unesco-Welterbe“, erklärte Oberbürgermeister Partsch „Ich bin beeindruckt von der hohen Qualität und der gestalterischen Vielfalt der Entwürfe, die der Architektenwettbe¬werb erbracht hat. In einer konstruktiven Arbeitsatmosphäre hatte das international besetzte Preisge¬richt am Ende die herausfordernde Wahl zwischen mehreren sehr guten Entwürfen. Die mit dem ersten Preis gekürte Arbeit des Planungsteams Marte.Marte Architekten mit WES GmbH Landschaftsarchitektur ist eine hervorragende Grundlage für die Realisierung dieses für die Wissenschaftsstadt Darmstadt und für die Zukunft der nominierten Welterbestätte Mathildenhöhe wichtigen Infrastrukturprojekts.“

Kulturreferent Ludger Hünnekens ergänzte: „Es gibt keinen vergleichbaren  Ort von universeller Bedeutung für die bauliche Entwicklung der Moderne am Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Sommer 2020 entscheidet die Unesco, ob die Mathildenhöhe Welterbe wird. Das Besucherzent¬rum, das am oberen Teil der Osthangbrache errichtet wird, spielt dabei eine gewichtige Rolle. Wir schaffen dort eine Plattform, um die Besucherinnen und Besucher an diesen besonderen Ort heranzuführen und sie mit Informationen sowie weiterem Service zu versorgen.“

Der europaweit ausgeschriebene Architektenwettbewerb diente dazu, nachhaltige Lösungen für die gestellten Planungsaufgaben zu erhalten. Auf einer fundierten Ausschreibungsunterlage konnte der Wettbewerb mit fachlicher Unterstützung durch das betreuende Büro Bäumle-Architekten und Stadtplaner, Darmstadt, durchgeführt werden. Die Bewerber waren aufgefordert, jeweils Teams aus Architekten, Stadtplanern und Landschaftsarchitekten zu bilden. Insgesamt hatten 65 solcher  Planungsteams eine Bewerbung eingereicht. 25 Teilnehmer, darunter auch mehrere Bewerbergemeinschaften aus dem europäischen Ausland und aus Darmstadt,  wurden ausgewählt; 22 Wettbewerbsbeiträge wurden letztlich eingereicht.

Das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Arno Lederer aus Stuttgart, in Darmstadt bekannt durch die Sanierung des Staatstheaters und die Gestaltung des Georg-Büchner-Platzes, tagte am 22. und 23. November auf der Mathildenhöhe. Neben Oberbürgermeister Partsch  waren in der Jury Vertreter des Bundes, der Stadtpolitik, der Denkmalpflege, der Hochschule Darmstadt, Förderer der Mathildenhöhe und der Stadtverwaltung, beteiligt. Experten aus den Bereichen Architektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur haben als Fachpreisrichter die Stadt bei der Auswahl der besten Entwürfe unterstützt.

Die Jury hatte eine Vielzahl von Lösungsansätzen mit hohem kreativem Potential zu bewerten. „Die Entwürfe haben gezeigt, dass es mit den Mitteln zeitgenössischer Architektur gelingen kann, dem Anspruch eines Besucherzentrums an diesem historisch bedeutsamen Ort und der weiteren kulturellen Nutzung in einem Ideenteil gerecht zu werden“, sagte OB Partsch.

„Das Gebäude positioniert sich als eigenständiger Baukörper in seinem städtebaulichen Umfeld zwischen Park und Platzraum. Das Haus erfüllt sehr gut die Aufgabe eines Durchgangsraums für die Vorbereitung auf das Areal der Mathildenhöhe und ist als ein Ort der Informationsvermittlung klar auszumachen. Es öffnet sich im Eingangsgeschoß konsequent zum Ausstellunggebäude und nach Nordosten zum historischen Ateliergarten. In Bezug auf seine räumlichen Angebote ist es durch seine offene und vielseitig nutzbare Grundstruktur flexibel und zukunftsfähig“, heißt es in der Begründung des Preisgerichts zum Siegerentwurf aus Vorarlberg.

Die Kosten für das Besucherzentrum werden nach Angaben von Partsch im „oberen einstelligen Millionenbereich“ liegen und zu großen Teilen durch Fördergelder des Bundes im Rahmen des Förderprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ sowie durch eine großzügige Zuwendung der Familie Merck abgedeckt werden. Mit den Bauarbeiten soll im Jahr 2020 begonnen werden,  so dass der Neubau auf dem Areal östlich des Ausstellungsgebäudes der Mathildenhöhe 2022 eröffnet werden kann. Für die Projektsteuerung ist die Darmstädter Stadtentwicklungs GmbH (DSE) verantwortlich.

Die Ausstellung aller Wettbewerbsbeiträge ist bis 2. Dezember 2018 im Designhaus, Eugen-Bracht-Weg 6, täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet.


Teilen