100 Jahre Frauenwahlrecht: Vortragsabend stellt Hedwig Dohm vor

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Im November vor 100 Jahren wurde es Frauen in Deutschland erstmals gestattet, zur Wahl zu gehen und sich wählen zu lassen – ein Meilenstein in der Geschichte der Frauenrechte mit Signalwirkung für damalige und heutige Frauengenerationen. Diesem bedeutenden Ereignis ging ein jahrzehntelanger harter Kampf um die staatsbürgerliche Gleichheit voraus, bei dem die damaligen Kämpferinnen unzählige Hürden überwinden und das derzeitige Rollenbild mitsamt seinen zahlreichen Vorurteilen sprengen mussten.

Die Pionierin dieser Zeit war [[Hedwig Dohm]] (1831-1919). Die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin war eine revolutionäre Vordenkerin und zugleich scharfzüngige Autorin. Bis heute haben ihre Texte, in denen sie die völlige rechtliche, soziale und ökonomische Gleichberechtigung von Frauen und Männern fordert, nichts von ihrer Frische und Aktualität verloren. Verblüffend hellsichtig und humorvoll sind ihre ideologiekritischen Analysen von Werken zeitgenössischer männlicher Denker, respektlos entlarvt sie deren Machtansprüche und Unterdrückungstheorien.

Im Rahmen der Veranstaltungen zum 100-jährige Bestehen des Frauenwahlrechts lädt das Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt für Samstag, 10. November 2018, zu einer Kooperationsveranstaltung mit der Luise-Büchner-Gesellschaft ein: Ab 19 Uhr gibt es im Literaturhaus (Kennedyhaus) eine szenisch-kabarettistische Lesung rund um das Werk von Hedwig Dohm mit einem Grußwort von Frauendezernentin Barbara Akdeniz. In einer Mischung aus Lesung, Vortrag und feministischem Kabarett machen Nikola Müller und Isabel Rohner zusammen mit dem Schauspieler Gerd Buurmann Dohms Witz und Geist für das Publikum erlebbar.

„Hedwig Dohm ist eine der klügsten Frauenrechtlerinnen der vergangenen 100 Jahre. Ihre Forderungen zur Frauenemanzipation sind topaktuell und zum Teil sogar heute noch nicht verwirklicht“, sagt Barbara Akdeniz. „Dass auch 100 Jahre, nachdem Frauen das Wahlrecht erkämpft haben, noch immer keine paritätischen Verhältnisse in den Parlamenten herrschen, ist erschreckend und hätte sich Hedwig Dohm vermutlich nicht vorstellen können.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt Quelle: Polizeipräsidium Südhessen


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