Reguläre Grabungen in Grube Messel werden wieder fortgesetzt

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Grube Messel - Bild: Claus-Uwe Rank aus der Sammlung des Hessischen Landesmuseums DarmstadtDie Probegrabungen in der Grube Messel sind erfolgreich abgeschlossen worden, wie das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt sowie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung mitteilt. Die UNESCO-Weltnaturerbestätte im Landkreis Darmstadt-Dieburg wird wieder wissenschaftlichen Grabungen zugänglich gemacht. Darauf haben sich alle Beteiligten verständigt.

„Die Probegrabungen sind sehr zielführend verlaufen“, wie Staatssekretär Patrick Burghardt, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Welterbe Grube Messel gGmbH ist, sagt. „Es wurden unterschiedliche Mess- und Dokumentationstechniken getestet und zugleich an mehreren Stellen mit deutlich verschiedenartiger Gesteinslagerung Grabungs- und Bergungsmethoden ausprobiert.“ Bei den Arbeiten wurden Fragmente einer Fledermaus und eines Vogels sowie vollständige Fische geborgen. „Dies unterstreicht die wissenschaftliche Bedeutung der Arbeiten in der Grube Messel“, betont Burghardt, der zugleich ankündigt, dass das Moratorium wieder aufgehoben ist. „Ich danke allen Beteiligten für das engagierte und kooperative Vorgehen.“

Auf Grundlage der Ergebnisse und der bestehenden paläontologischen Grabungs- und Dokumentationsrichtlinien des Landesamts für Denkmalpflege werden nun neue Richtlinien für die Grube Messel entwickelt. Ziel ist es, künftige Grabungen entsprechend des 2016 novellierten Hessischen Denkmalschutzgesetzes und der UNESCO-Anforderungen für Welterbestätten durchzuführen.

Staatssekretär Patrick Burghardt: „Es ist ganz wichtig, dieses wirklich faszinierende und besondere Naturdenkmal weiterhin zu erhalten und zu schützen. Gleichzeitig soll es aber auch der wissenschaftlichen Forschung wieder zugänglich gemacht werden und die Besucherinnen und Besucher sollen vor Ort erleben, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten.“

Hintergrund der Probegrabungen, die vom 2. Mai bis 8. Juni 2018 stattgefunden haben, ist, dass nach einer 25-jährigen ununterbrochenen Grabungstätigkeit sich das Landesamt für Denkmalpflege Hessen als für Paläontologie zuständige Denkmalfachbehörde sowie die beiden forschenden und grabenden Institutionen, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und das Hessische Landesmuseum Darmstadt, dazu entschlossen haben, die bisher praktizierte Grabungs- und Dokumentationsmethodik zu evaluieren. Dazu trafen sich Ende vergangenen Jahres renommierte Forscher und Denkmalpfleger aus dem In- und Ausland im Hessischen Landesmuseum Darmstadt, um den künftigen Umgang mit der bedeutenden Weltnaturerbestätte zu diskutieren. Ziel der Veranstaltung war es, einen Weg aufzuzeigen, wie künftig Forschungen in der Grube Messel ermöglicht werden können, ohne dabei den dauerhaften Schutz dieses Bodendenkmals gemäß den umfassenden UNESCO-Bestimmungen für Welterbestätten und den Vorschriften des Hessischen Denkmalschutzgesetzes zu gefährden. Die Forscherinnen und Forscher sowie Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger aus dem In- und Ausland hatten unter anderem eine Probegrabung empfohlen.

Bild: Claus-Uwe Rank / Sammlung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt
Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst


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