Christopher Street Day 2017

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RegenbogenflaggeAm 19. August 2017 veranstaltet der gemeinnützige Verein vielbunt e.V. zum siebten Mal den Christopher Street Day (CSD) in Darmstadt. Mit einer Demo-Parade durch die Innenstadt und dem anschließenden Open-Air-Fest auf dem Riegerplatz im Martinsviertel setzt vielbunt e.V. auch in diesem Jahr ein deutliches Zeichen gegen Homo- und Transphobie. Der Christopher Street Day findet in Darmstadt in diesem Jahr unter dem Motto „The future is queer – fight for it!“ statt. Der CSD ist ein Aktionstag für die Rechte und gegen die Diskriminierung von queeren Menschen, also von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans*-Menschen.

Der Leiter des diesjährigen CSD Jan Rothermel stellt klar: „Die Öffnung der Ehe war ein wichtiger Schritt, der endlich auch in Deutschland getan wurde. Weil die Öffnung der Ehe nicht das Ende der Diskriminierung von queeren Menschen bedeutet. Deshalb gehen wir weiter auf die Straße und demonstrieren für unsere Rechte. Denn jede Verbesserung für queere Menschen, die in deutschen Parlamenten beschlossen wurde, wurde vorher von uns auf der Straße gefordert.“ Zum Motto „the future is queer“ erklärt Jan Rothermel: „„Die Welt ist nicht heterosexuell! Eigentlich ist auch die Gegenwart schon sehr queer. Denn es gibt verschiedene sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten und viele bunte Lebensentwürfe. Aber sie werden nicht alle gleich wertgeschätzt. Das muss sich ändern, damit in Zukunft Minderheiten keiner Benachteiligung, Ausgrenzung oder Abwertung mehr ausgesetzt sind.“

Die Demo-Parade startet um 12 Uhr auf dem Luisenplatz. Viele unterschiedliche Organisationen, Vereine und Parteien werden teilnehmen und deutlich machen, welchen Beitrag sie zu Vielfalt und Akzeptanz in der Gesellschaft leisten. Zur Zwischenkundgebung vor der Goldenen Krone werden die Queer-Aktivistin Rosa Opossum und Javid Nabiyev von der Gruppe ‚Queer Refugees for Pride‘ sprechen.

Nach der Demonstration beginnt um 14 Uhr das Open-Air-Fest auf dem Riegerplatz. Auf der Infomeile des Platzfestes können sich die Besucher_innen vertiefende Informationen zu queeren Themen, Aktionen und Parteiprogrammen holen; dort gibt es jede Menge Raum für Austausch und Diskussion. „Wenn ich wissen möchte, welche Angebote die AIDS-Hilfe Darmstadt derzeit bietet oder welche Position zu queeren Themen eigentlich die Partei hat, der ich im September bei der Bundestagswahl ein Kreuzchen geben möchte, bin ich hier sehr gut aufgehoben“, so Christopher Januschkowetz aus dem CSD-Leitungsteam.

Um 15 Uhr folgt die Eröffnung des Bühnenprogramms auf dem Riegerplatz. Los geht es mit dem Schirmherren des CSD Darmstadt 2017, dem Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch. Die Moderation des Tages übernimmt das in Darmstadt überaus bekannte Vintage-Show-Girl Aurora DeMeehl.

Am Nachmittag finden zwei politische Talkrunden statt: Unter dem Titel „Verfolgung und Solidarität in anderen Ländern“ diskutieren Javid Nabiyev, Alia Khannum (beide Queer Refugees für Pride) und Wanja Kilber (quarteera – Verein für russischsprachige LGBT in Deutschland) über die Lebenssiatiation von queeren Menschen in anderen Ländern. In der Diskussion „Queeren Widerstand gestalten“ stellen sich Erik Flügge (Politikberater), Simon Schultz (Queerer Kulturaktivist) und Susanne Stedtfeld (Leiterin der Hessischen Antidiskriminierungsstelle; angefragt) die Frage, was die Ziele und Formen von queerem Aktivismus in der Zukunft sein sollten. Dabei sollen auch die Gegner_innen einer offenen und gleichberechtigten Gesellschaft Thema sein.

Neben den politischen Programmpunkten bietet das Fest ein vielfältiges musikalisches Bühnenprogramm: Neben DeeJayMoo, der musikalisch das Fest unterlegt und Raum zum Tanzen bietet, treten die Künstler_innen BeniFahr, Balu und Ela Querfeld auf. Fester Teil des Programms ist die fulminante Drag Queen Show zur Prime Time. Rosa Opossum bittet in diesem Jahr die Künstlerkolleginnen Vava Vilde, Kelly Scandalous und Aurora DeMeehl auf die Bühne. Christian März aus dem CSD-Leitungsteam ist sich sicher: „Wir haben auch in diesem Jahr ein vielfältiges spannendes Programm auf die Beine stellen können, das unsere unterschiedlichen Besucher_innengruppen ansprechen wird.“

Den Abschluss des Tages bildet die CSD-Aftershowparty im Ponyhof mit drei Floors ab 22 Uhr. Ab dem Riegerplatz besteht ein Buspendelverkehr zum Ponyhof.

Wie in den letzten Jahren sieht sich der Verein vielbunt als Veranstalter des Christopher Street Day nicht als Einzelkämpfer für die Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans*. Zahlreiche Veranstaltungen verschiedener Organisationen im Rahmen der CSD-Aktionswoche zeigen, dass queere Themen auch von anderen aufgegriffen werden. In über 10 Veranstaltungen zwischen dem 11. und dem 20. August finden Interessierte verschiedene Angebote und Veranstaltungen (Filmabende, Ausstellungen, Konzerte, Kulturveranstaltungen).

Der Verein vielbunt ruft öffentliche wie private Einrichtungen, die Darmstädter Gastronomie, Geschäfte und auch Privatpersonen dazu auf, an der Aktion „Farbe bekennen – Flagge zeigen“ mitzuwirken und Regenbogenfahnen in der Woche vor und am Tag des CSDs zu hissen.

Informationen: www.csd-darmstadt.de
Facebook: facebook.de/csd.darmstadt

Quelle: vielbunt e.V.


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