Wissenschaftsstadt Darmstadt enthüllt neues Luise-Büchner-Denkmal in der Döngesborngasse

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat am Freitag (2. Juni 2017) feierlich das neue Luise-Büchner-Denkmal in der Darmstädter Döngesborngasse enthüllt. Anlass ist der 150. Jahrestag der Gründung des Alice-Frauenvereins für Krankenpflege, des ersten der Frauenbildungsvereine, die 1867 unter dem Protektorat von Prinzessin Alice von Hessen und bei Rhein durch Luise Büchner und andere Darmstädterinnen gegründet worden sind. Luise Büchner (1821- 1877) war eine Darmstädter Schriftstellerin, Reformerin und Frauenrechtlerin.

Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch würdigte die Bedeutung Luise Büchners für Darmstadt, die deutsche Literatur und die Demokratie: „Luise Büchner war aktives Mitglied in Frauenverbänden in Darmstadt und deutschlandweit. Sie war eine der angesehensten Frauenrechtlerinnen ihrer Epoche und hat als Dozentin in Bildungseinrichtungen wie dem Alice-Lyzeum sowie als Erzählerin und Dichterin ihre eigenen sozialkritischen Ansichten konsequent vertreten und weit über ihre eigene Lebenszeit hinaus gewirkt. Sie hat mitgeholfen, die Frauenbildung in Deutschland systematisch zu verbessern und vielen Frauen den Weg in die eigene Erwerbstätigkeit zu ermöglichen. Sie hat sich als Schriftstellerin gegen den Geist ihrer Zeit nicht nur zu Frauenfragen geäußert und den ersten deutschen Roman geschrieben, der aus der Perspektive einer Frau mit Behinderung berichtet. Luise Büchner ist eine der großen Töchter unserer Stadt und bis heute ein Vorbild für uns alle, uns gegen jede Form von Ausgrenzung und Diskriminierung zu wenden und aktiv dabei mitzuhelfen, unsere Gesellschaft weiter zu verbessern.“

Frauendezernentin Barbara Akdeniz, die die Denkmal-Initiative von Beginn an als Schirmherrin unterstützt hat, erklärt: „Luise Büchner zählt zu den Vordenkerinnen der Emanzipation, die Großes für die Gesellschaft und in der Politik und Kultur bewirkt haben. Luise Büchner kämpfte lebenslang für bessere Mädchenschulen und die Berufsausbildung von Frauen. Bildung und damit verbundene eigenständige Existenzsicherung ist für Frauen der Weg und der Schlüssel in ein freies und selbstbestimmtes Leben.“

Das Projekt ‚Ein Denkmal für Luise Büchner‘ entstand im Herbst 2015 durch eine gemeinsame Initiative des Frauenbüros der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Luise Büchner-Gesellschaft e.V. Am 8. März 2016, dem Internationalen Frauentag, startete die Leiterin des Frauenbüros, Edda Feess, zusammen mit der ehrenamtlichen Leiterin der Luise-Büchner-Bibliothek und Vorsitzenden der Luise-Büchner-Gesellschaft, Agnes Schmidt, eine Spendenaktion, um das Denkmal zu realisieren. Dem Spendenaufruf folgten nicht nur viele Einzelpersonen. Auch zahlreiche Frauenvereine veranstalteten Benefizlesungen und Konzerte und die Alice-Eleonoren-Schule bot selbst gefertigte Textilien auf mehreren Basaren an. Großzügige Spenden kamen von der Arbeitsgemeinschaft Darmstädter Frauenverbände, vom Soroptimist International-Club Darmstadt, vom Lions-Club Louise Büchner, von der Alice-Eleonoren-Schule, vom Frauenmagazin Mathilde, von der ENTEGA Stiftung und vom Deutschen Verband Frau und Kultur e.V. Oberbürgermeister Jochen Partsch und Frauendezernentin Barbara Akdeniz dankten allen Spenderinnen und Sponsoren für ihren Beitrag, Leben und Werk Luise Büchners in angemessener Weise zu würdigen.

Mit der Herstellung eines Bronzekopfes mit dem Konterfei der Darmstädter Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Luise Büchner wurde die Berliner Künstlerin Bärbel Dieckmann beauftragt. Die Darmstädter Steinmetzin Ruth Andres fertigte die Basaltstele für den Bronzekopf sowie eine Gedenktafel mit Lebensdaten und einem Zitat Luise Büchners. Neben Grußworten des Oberbürgermeisters und der Frauen- und Gleichstellungsdezernentin sowie weiterer Akteurinnen und Akteure zur feierlichen Einweihung zählte der musikalische Auftritt der „Büchnerbande“ im Hof der Alice-Eleonoren-Schule und die Uraufführung von Luise Büchners Theaterstück „Nur Berühmt“ durch Schülerinnen und Schüler der Alice-Eleonoren-Schule zu den Programmpunkten.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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