Gewalt gegen Frauen: Dokumentarfilm „Sonita“ im Rex-Kino

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Am Freitag (25.11.16) wird international der Tag gegen Gewalt an Frauen begangen. Aus diesem Anlass lädt das Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt zur Vorführung des Films „Sonita“ ins Rex-Kino ein. Die Veranstaltung, die um 17.30 Uhr beginnt, wird zusammen mit fem* (Feministischer Darmstädter Blog), dem Verein Mäander (Darmstädter Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen) und dem Netzwerk Gewaltschutz Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg organisiert. Der Eintritt ist frei.

Die Dokumentation mit deutschen Untertiteln erzählt die Geschichte der 18-jährigen Sonita aus Afghanistan, die illegal im Iran lebt und Rapperin werden möchte. In ihren Texten thematisiert sie Zwangsverheiratungen. Ihr künstlerisches Schaffen und ihre Aktivitäten sind stark geprägt von ihrer persönlichen Geschichte: dem Plan ihrer Eltern, sie für 9000 US-Dollar an einen unbekannten Ehemann zu verkaufen. Der Film hat auf Kinofestivals mehrere Preise gewonnen.

„Zwangsverheiratung ist eine Menschenrechtsverletzung. Zwangsverheiratung und andere Formen von körperlicher und psychischer Gewalt wie Kontrolle und Einschränkungen bei der Auswahl von Freundschaften, Ausgangsverbot und Zwang zur Jungfräulichkeit sind keine private und familiäre Angelegenheit. Sie sie sind Ausdruck traditioneller patriarchalischer Gewalt“, erläutert die Darmstädter Sozial- und Frauendezernentin Barbara Akdeniz. Mit der Vorführung des Dokumentarfilms „Sonita“ soll darauf aufmerksam gemacht werden. Im Anschluss an den Film informiert der Verein Mäander über sein Beratungsangebot „Schutz vor Zwangsheirat – Mädchenleben in verschiedenen Welten“.

„Gute Vernetzung und ein ständiger fachlicher Austausch zwischen pädagogischen und anderen Fachkräften, zum Beispiel zwischen Jugendamt und Polizei, über Gefahren und Folgen von Zwangsverheiratung ermöglicht entschlossenes Handeln zum Schutze der betroffenen Mädchen und jungen Frauen. Wir verstehen das als Teil einer kultursensiblen Prävention“, so Akdeniz weiter.

„Das Thema Zwangsverheiratung muss institutionell auf vielen Schultern liegen“, ergänzt Edda Feess. „Auf der Basis möglichst breiten Wissens können wir damit schnell, wirkungsvoll und wenn nötig unbürokratisch helfen.“

Im Bedarfsfall bietet das Jugendamt Beratung und Unterstützung an, ebenso der Verein Mäander. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg bezuschussen das Beratungsangebot des Vereins Mäander.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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