Wissenschaftsstadt Darmstadt stellt Flüchtlingsarbeit in Sportvereinen vor

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat am Dienstag (15.11.16) die „Flüchtlingsarbeit als neuer Aspekt des Vereinslebens am Beispiel der S.G. Grün-Weiß“ mit Bürgermeister und Sportdezernent Rafael Reißer im Vereinsheim der S.G. Grün-Weiß, Dornheimer Weg 27, vorgestellt. Dort diskutierten und informierten Bürgermeister Reißer, die Koordinatorin Sport und Flüchtlinge der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Elisa Völker, Sportberater Ralf-Rainer Klatt sowie Trainer und Vorstand der S.G. Grün-Weiß über die Herausforderungen bei der Integration von geflüchteten Menschen in die Sportvereine.

Bürgermeister und Sportdezernent Rafael Reißer dazu: „Für die erfolgreiche Integration von geflüchteten Menschen in unsere Stadtgesellschaft spielen Sport und die Sportvereine eine entscheidende Rolle. Gemeinsame sportliche Aktivitäten fördern die Kommunikation und damit das Erlernen einer fremden Sprache, sie ermöglichen kollektive Erfolge und stärken somit das Gruppen- und Zusammengehörigkeitsgefühl. Vor diesem Hintergrund sind die Sportvereine in unserer Stadt mit ihren Angeboten wichtige Partner bei der Integration der Flüchtlinge. Um die erfolgreiche Arbeit der Vereine auch in Zukunft fortsetzen zu können, Verbesserungen zu implementieren und Effizienz dieser Arbeit zu steigern, bedürfen die Vereine besonderer struktureller und finanzieller Unterstützung. Dann können die Potentiale der Sportvereine zur Begegnung, zur gegenseitigen Anerkennung der Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und zum möglichst konfliktarmen Einstieg und zur Teilhabe in unserer Gesellschaft genutzt werden“, so Reißer.

In der aktuellen Situation wird im Besonderen die Teilhabe am örtlichen Sportgeschehen von nach Darmstadt geflüchteten Menschen durch die „Koordinatorin für Sport und Flüchtlinge“, Elisa Völker, gewährleistet. Frau Völker ist seit 1. März 2016 über den Sportkreis Darmstadt-Dieburg e.V. tätig. Ihre Stelle wird im Wesentlichen durch kommunale Mittel sowie Landesmittel aus dem Programm „Sport und Flüchtlinge“ finanziert. Zur Wahrung von Kontinuität und Nachhaltigkeit ist die Fortsetzung der Arbeit von Frau Völker bis 2018 fest vorgesehen. Am Beispiel der S.G. Grün Weiß Darmstadt möchte die Koordinatorin das Engagement des Vereins herausstellen, das schon mit der ersten Flüchtlingsunterbringung im „Michaelisdorf“ begonnen hat. Der Tischtennis Jugendleiter Hendrik Fiedler holt einmal die Woche Kinder aus dem „Michaelisdorf“ ab und bringt sie mit zum Training. Genauso läuft es auch beim Fußball. Hier holt Urban Jäkle die Jungs an der Pforte ab und trainiert mit ihnen Fußball auf dem anliegenden vereinseigenen Sportplatz. Weitere besonders engagierte Vereine und ihre Sportangebote sind etwa das Klettern beim Alpenverein Darmstadt-Starkenburg. Hier sind Geflüchtete inzwischen fester Teil der Klettergruppe geworden. In der Flüchtlingsarbeit außerdem engagiert sind die SG Arheilgen mit ihrer Abteilung Ringen, die TG 1875 Darmstadt mit breitensportlichen Angeboten mit und für Flüchtlinge sowie die SG Eiche im Bereich Fußball.

Zu den koordinativen Aufgaben von Elisa Völker zählt einerseits die Zusammenarbeit mit den beiden Darmstädter Sportcoaches Julian Mengler (TG 1875, Sport- und Fitnessangebot, an dem Geflüchtete teilnehmen können) und Mert Duyar (SG Eiche, Fußballtraining für Geflüchtete) und andererseits die Organisation einer Sportsprechstunde in der Jefferson Siedlung. Wöchentlich gibt es dort die Möglichkeit, sich über Sport zu informieren. Frau Völker vermittelt dann die Sportwilligen an die Darmstädter Vereine. Rund 80 Prozent der Interessierten finden so zu einem für sie passenden Angebot. Neben diesen Aufgaben verfolgt Völker auch beratende und organisatorische Zielsetzungen. Dazu gehören etwa die Bearbeitung von Förderanträgen der Sportvereine, die Geflüchtete in den Sportbetrieb integrieren sowie das Durchführen täglicher Anrufe von „Flüchtlingspaten“, die für Geflüchtete nach passenden Sportangeboten suchen. Darüber hinaus koordiniert sie das Matching und Zusammenführen von Geflüchteten, Trainern und Vereinen, die Erhebung und Systematisierung von Vereinsangeboten für geflüchtete Menschen, die Spezifische Vereinsberatung, die Beratung von Nicht-Sportorganisationen (Information und Aufklärung, Konfliktmanagement) und die Rekrutierung und Qualifizierung weiterer Sportcoaches.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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