Darmstadt nimmt sich im Winter verstärkt der Obdachlosen an

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Langer LudwigWie in allen Großstädten, so nimmt auch in der Wissenschaftsstadt Darmstadt die Zahl der Obdachlosen mit dem Beginn des Winters zu. Dies war bereits in den Vorjahren zu beobachten. Darmstadts Konzept mit einer Vielfalt von zielgruppenorientierten Angeboten wird im Winter von den obdachlosen Menschen vermehrt genutzt. Derzeit sind knapp 200 Menschen in Obdachlosenunterkünften bzw. Pensionen untergebracht. Gerade im Winter ist es wichtig, dass in Darmstadt niemand auf der Straße übernachten muss und neben den bekannten Plätzen auch Notunterbringungen möglich sind. Dies ist bereits seit vielen Jahren mit Unterstützung aller Träger der Wohnungslosenhilfe fester Bestandteil des Angebotes in den Wintermonaten.

„Grundsätzlich gilt: Unsere Wohnungssicherungsstelle soll Obdachlosigkeit vermeiden helfen“, erklärt Barbara Akdeniz, Sozialdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt. „Dennoch wird Obdachlosigkeit immer ein Teil der gesellschaftlichen Realität sein und damit ist auch unser Auftrag, ein adäquates Netzwerk zur Unterbringung und Betreuung von obdachlosen Menschen zu organisieren, begründet.“

Die professionellen Hilfen der Träger des Netzwerks Wohnungslosenhilfe und des Amtes für Soziales und Prävention reichen vor der Organisation von Übernachtungsangeboten bis hin zu weitergehenden Hilfen, die insbesondere von den nachfolgend genannten Organisationen angeboten werden:

  • Diakonisches Werk Darmstadt mit der Teestube als Anlaufstelle für Durchreisende, Bahnhofsmission, Café Scentral
  • Verein Horizont e.V. mit drei Obdachlosenunterkünften
  • Neue Wohnraumhilfe mit einer Unterkunft
  • Büro für Sozial- und Wohnberatung mit einer Unterkunft

Alle Träger verfügen über ein umfangreiches Netzwerk in dem auch über die Wohnungsfrage hinausgehender Unterstützungsbedarf aufgegriffen und die erforderlichen Hilfen koordiniert werden können.

Künftig wird das bereits bestehende Angebot für wohnungslose Frauen in Darmstadt ergänzt durch eine Einrichtung für Mütter mit Kindern und für schwangere Frauen, um den speziellen Unterstützungsbedarfen in einer geschützten Umgebung professionell zu begegnen. Die Plätze für Frauen wurden um zehn stationäre erhöht. Alleinstehende Männer wiederum werden im Zweifalltorweg betreut.

In den letzten Jahren hat sich in Darmstadt neben vielen anderen sozialen Bereichen auch in der Wohnungslosenhilfe bürgerschaftliches Engagement etabliert, das die professionellen Leistungen und Hilfen nachhaltig flankiert und ergänzt. Das freiwillige und unentgeltlich geleistete Engagement ist auch hier ein Kernelement der Zivilgesellschaft. Durch eine aktive Zivilgesellschaft stärkt sich die Kommune selbst. In Darmstadt ist hier, neben den bekannten Angeboten der Darmstädter Tafel, besonders das Projekt „Obdachlosen helfen“ zu nennen. Die Idee, Lebensmittel und gespendete Alltagsgegenstände regelmäßig wohnungslosen Menschen anzubieten, ist seit 2015 ein festes Angebot für die Obdachlosen in Darmstadt. Jeden Sonntag organisiert die Projektgruppe von 13 bis 15 Uhr ein Mittagessen auf dem Europaplatz. Dieses Angebot wird im Schnitt von etwa 80 Personen genutzt von 30 bis 40 Helfenden ehrenamtlich unterstützt. Eine Kooperation mit dem Runden Tisch Europaplatz des Kommunalen Präventionsrates zur Abstimmung mit den übrigen Beteiligten im Netzwerk rundet das Engagement ab. Im Jahr 2015 wurde das Projekt mit dem Bürgerpreis für Soziale Verdienste ausgezeichnet. Zu nennen ist außerdem die Initiative „Sozialer Zaun“.

Akdeniz: „Gemeinsam mit professionellem und bürgerschaftlichem Engagement wird es uns auch künftig gelingen, die wohnungslosen Menschen in Darmstadt gut zu unterstützen und darüber hinaus Ausstiegsperspektiven zu vermitteln.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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