Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2016 an Marcel Beyer

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Staatstheater DarmstadtDie Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht seit 1951 den Georg-Büchner-Preis an herausragende Schriftstellerinnen und Schriftsteller. In diesem Jahr geht er an den Autor Marcel Beyer. Staatssekretär Ingmar Jung spricht bei der Preisverleihung am Samstag, 5. November 2016, um 16:00 Uhr, im Großen Haus des Staatstheaters Darmstadt, ein Grußwort.

Marcel Beyer schreibt Lyrik, Essays und Romane, die sich immer wieder mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen. In der Begründung für ihre Wahl erklärt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung unter anderem: „Seine Texte sind kühn und zart, erkenntnisreich und unbestechlich. So ist während dreier Jahrzehnte ein unverwechselbares Werk entstanden, das die Welt zugleich wundersam bekannt und irisierend neu erscheinen lässt.“

Den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis finanziert das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Stadt Darmstadt. Zusätzlich vergibt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung zwei weitere Preise: Der Johann-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay geht 2016 an Kathrin Passig, der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa an Jan Assmann.

Staatssekretär Ingmar Jung: „Auch in diesem Jahr hat die Jury einen herausragenden Autor für den Georg-Büchner-Preis ausgewählt. Marcel Beyer erkundet auf einmalige Weise die deutsche Sprache und bedient sich dabei virtuos verschiedener Textgenres. Dabei beschäftigt ihn auch immer wieder unsere Geschichte – vor allem die des Nationalsozialismus. Seine Werke sowie die seiner heute ebenfalls ausgezeichneten Kollegen helfen, das Vergangene zu begreifen und daraus für die Zukunft zu lernen. Ich gratuliere ihnen herzlich zu ihrem Erfolg.“

Marcel Beyer wurde 1965 im baden-württembergischen Tailfingen geboren und wuchs in Kiel und Neuss auf. Er studierte Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft und gab an der Universität Siegen die Reihe „Vergessene Autoren der Moderne“ mit heraus. 1991 debütierte er als Romanautor mit dem Buch „Das Menschenfleisch“, im selben Jahr erschienen Gedichte unter dem Titel „Walkmännin“. Einer breiten, auch internationalen Öffentlichkeit wurde Marcel Beyer 1995 mit seinem Roman „Flughunde“ bekannt. Es folgten Lyrikbände, Erzählungen und Essays. 2014 legte Marcel Beyer seinen Gedichtband „Graphit“ vor, eine in zwölf Jahren angewachsene Gedichtsammlung, in der er seine Erforschungen von Sprache, Landschaften und Kulturen fortsetzt.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

 


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