Lesebühne im Oktober 2016

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Literaturhaus DarmstadtBei der Lesebühne am Dienstag (4. Oktober 2016) um 19 Uhr im Darmstädter Literaturhaus, Kasinostraße 3, liest Thomas Glavinic aus seinem neuen Roman „Der Jonas-Komplex“, der Parallelgeschichten bereit hält: Da ist der Wiener Schriftsteller, der zwischen Drogen, Alkohol und Frauen hin- und hergerissen ist, ein Abenteurer, der mit seiner großen Liebe Marie zum Südpol laufen will, und ein 13 Jahre alter Junge in der Weststeiermark, der davon träumt, Schachgroßmeister zu werden. In Beschreibungen und Dialogen skizziert der Autor, wie die wirkliche Welt auf die Sehnsucht nach einem anderen Leben trifft. Thomas Glavinic erhielt nach seinem ersten Roman „Carl Haffners Liebe zum Unentschieden“ (1998) zahlreiche Literaturpreise, unter anderem für „Der Kameramörder“ den Friedrich-Glauser-Preis und stand mit „Das bin doch ich“ (2007) auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Viele seiner Romane wurden für die Bühne adaptiert und verfilmt. Seine Werke sind in zwanzig Sprachen übersetzt. Karten gibt es an der Abendkasse für sechs Euro, ermäßigt für vier Euro.

Der polarisierende Skandalautor, Klassiker der Weltliteratur, österreichisches Phänomen und weltberühmte Dramatiker, Thomas Bernhard, ist Mittelpunkt des Gesprächsabends am Dienstag (11. Oktober 2016) um 19 Uhr im Literaturhaus. Der Thomas-Bernhard-Experte Manfred Mittermayer hat das Leben und Werk des Autors in einer Biografie zusammengefasst und spricht mit Oliver Brunner (Schauspieler am Staatstheater Darmstadt) über die verfasste Erzählung, die von Bernhards Herkunft – der Familie seines Großvaters Johannes Freumbichler – bis zu seinem frühen Tod nach jahrelanger Krankheit reicht. Mittermayer zeichnet das vielschichtige öffentliche Erscheinungsbild, aber auch die privaten Lebensstationen nach und setzt die wesentlichen Prosawerke und Theaterstücke in Bezug zu einem Lebensweg, der untrennbar mit der Nachkriegsgeschichte verbunden ist. Karten gibt es an der Abendkasse für sechs Euro, ermäßigt für vier Euro.

Eine Lesung vom Literaturhaus Darmstadt und der Centralstation in Kooperation mit dem Leseland Hessen gibt es am Donnerstag (13. Oktober 2016) um 19.30 Uhr in der Centralstation. Auf der Bühne stehen Ronja von Rönne und Tilman Rammstedt. In Tilman Rammstedts neuesten Roman „Morgen mehr“ ist es Sommer 1972. Seit Jahren schon. Die Farben verblassen, die Musik leiert, und ein Mann sehnt sich nach der Zukunft. Er vermisst all das, was es noch nicht gibt: Navigationssysteme, Glutenintoleranz, die Nostalgie nach klareren Zeiten. Er vermisst auch seine Frau, die er noch nicht hat, seine Kinder, die es nicht gibt. Er will nicht länger warten. Er beschließt, die Uhr nach vorne zu drehen. Und zwar nicht nur seine eigene, sondern die Koordinierte Weltzeit, an der sich alle Uhren orientieren. Dafür muss er nach Paris. In einem gestohlenen Taxi fährt er durch ein merkwürdiges Europa und sammelt auf dem Weg all diejenigen ein, die auch endlich in die Zeit fallen wollen, am besten mit Karacho. Ronja von Rönne hingegen liest Unveröffentlichtes. Die Karten ab 8 Euro sind auf www.centralstation-darmstadt.de erhältlich.


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