Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt beschließt Umsetzung des Nordbad-Neubaus

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Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat am Mittwoch (31.08.2016) nach einer vorangehenden positiven Beschlussfassung der Betriebskommission Bäder die vollumfängliche Umsetzung des geplanten Nordbad-Neubaus beschlossen. Das neue Hallenbad soll mit dem bestehenden Freibecken (DSW-Freibad) künftig eine kompakte Einheit mit kurzen Wegebeziehungen bilden und eine Grundlage für eine wirtschaftliche und moderne Betriebsorganisation bieten. Die voraussichtlichen Kosten für die Baumaßnahme betragen rund 37,9 Millionen Euro, die in vier Tranchen im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Bäder bis ins Jahr 2019 etatisiert und durch das Immobilienmanagement Darmstadt (IDA) im Neubau des Nordbades realisiert werden. Der Abriss des Bestands ist für das 3. Quartal 2017 vorgesehen, Baubeginn für das 4. Quartal 2017. Die Fertigstellung des neuen Bads soll im 2. Quartal 2020 erfolgen. Erstmals wurde in diese Vorlage außerdem ein sogenannter Risikofaktor eingearbeitet, der eventuelle, an den Baupreisindex angelehnte, Kostensteigerungen mit in die Planungen einbezieht.

Oberbürgermeister und Baudezernent Jochen Partsch sieht mit dem Beschluss das Projekt Neubau Nordbad auf dem richtigen Weg: „Mit dem heutigen Magistratsbeschluss zum Neubau des Nordbades haben wir nach umfangreichen Planungen nun die Grundlage geschaffen, eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte in Darmstadt zu realisieren. Der Neubau ist aufgrund der baulichen Gegebenheiten vor Ort dringend notwendig und kommt allen Darmstädterinnen und Darmstädtern, vor allem aber den Vereinen und Schulen, zu Gute. Da es bei großen Bauprojekten häufig zu Kostensteigerungen kommt, haben wir in diese Vorlage erstmals einen Risikofaktor eingearbeitet, der eventuelle Preissteigerungen bereits in die Planungen miteinfließen lässt. Dieses Vorgehen, das auf meine Verfügung hin nun bei allen weitreichenden Vorlagen zu städtischen Bauprojekten zum Tragen kommt, sichert sowohl gegenüber der Stadtverordnetenversammlung wie auch gegenüber der Öffentlichkeit größtmögliche Transparenz. Diese Maßnahme zeigt auch, dass wir aus Planungsfehlern der Vergangenheit lernen, um künftig das Risiko so klein wie möglich zu halten.“

Bürgermeister und Sportdezernent Rafael Reißer erläutert die planerischen Überlegungen: „Mit der Realisierung des neuen Nordbades und der aktiven Bürgerbeteiligung gelingt es mit der Verknüpfung des Freibades, dass das Nordbad in naher Zukunft ein funktionales Sport- und Freizeitbad für alle Generationen mit einem breiten integrativen Sport- und Freizeitangebot erbringt. Die Kombination von Hallen- und Freibad ermöglicht die Nutzung des Nordbades als attraktives und modernes Kombibad. Die gemeinsame Nutzung von Umkleiden und sanitären Anlagen durch Hallen- und Freibad sind Grundlagen für ein zukunftsfähiges und wirtschaftliches Nutzungskonzept, welches den Bedürfnissen und veränderten Anforderungen der Kundschaft aus Öffentlichkeit, Schule und Verein in idealer Weise flexibel Rechnung trägt. Diese sinnvolle und notwendige Investition in die Daseinsvorsorge wird neue Besucherinnen und Besucher aktivieren und mit Sicherheit die bislang schon hoch positiven Zahlen für die Nutzer nach oben entwickeln. Bislang nehmen weit über 200.000 Besucher dieses Bad bei drei Monaten Schließung pro Jahr in Anspruch. Hinzu kommen zusätzlich bei einer viermonatigen Nutzung während der Sommermonate für das DSW-Freibad nochmals weitere 120.000 Besucher.“

Dem Umsetzungsbeschluss zum Neubau war im Sommer 2015 ein Architektenwettbewerb (VOF-Verfahren) vorausgegangen, bei dem die Entscheidung des Preisgerichtes zunächst mit keinem ersten Preis ausgestattet wurde. Damals wurden die 2. bis 4. Preise aufgefordert, im Rahmen der Verhandlungsgespräche den Wettbewerbsentwurf zu überarbeiten. Hierbei ist als Preisträger der überarbeitete Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Sacker Architekten Freiburg und Henne Korn Landschaftsarchitekten aus Freiburg hervorgegangen. Der künftige Hauptzugang des Nordbades orientiert sich nach diesem Entwurf nach Süden in Richtung der Straßenbahnhaltestelle und des Forums. Als Gesamtkomplex bietet das künftige Bad ein Wettkampfbecken mit den Maßen 50 mal 21 Meter, was acht Wettkampfbahnen abbildet und somit insbesondere dem Schwimm- und Wassersport Rechnung trägt. Ein Lehrschwimmbecken mit den Maßen 20 mal 16 Meter wird sowohl den Vereinen, aber insbesondere den Darmstädter Grundschulen und der Öffentlichkeit für das Schwimmenlernen zur Verfügung stehen. Ein Mehrzweckbecken mit integriertem Sprungturm und den Maßen 25 mal 12,5 Meter bei sechs Bahnen soll künftig die jetzigen Wasserflächen und Möglichkeiten im Schul- und Trainingsbad ersetzen. Abgerundet wird das Gesamtangebot an Wasserflächen mit einem Kinderplanschbecken mit den Maßen 5 mal 5 Metern und einem Bewegungsbecken mit den Maßen 8 mal 12,5 Metern. Die Badehalle wird sich künftig auf der Nordseite des jetzt bestehenden Nordbades entwickeln. Der Technik- und Funktionsbereich wird sich westlich entlang der Alsfelder Straße neu, klar und übersichtlich organisieren, wobei auch die Räumlichkeiten für die Vereine, des Bäderpersonals als auch die Umkleiden und Sanitärräume untergebracht werden.

Damit der Darmstädter Bürgerschaft, den Schulen und den Vereinen das Nordbad schnellstens wieder zur Verfügung gestellt werden kann und möglichst unterbrechungsfrei der Betrieb des Nordbades auch während der Baumaßnahmen sichergestellt ist, sollen die vorhandenen Außenbecken temporär während der Bauphase mit modernen Traglufthallen über die Wintermonate betrieben werden.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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