Mollerpreis 2016

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Langer LudwigUnter dem Motto „Hotel-Wohnen? – Eine neue Wohnform für Darmstadt“ hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt am Dienstag (21.06.16) in Erinnerung an Georg Moller den diesjährigen 27. Mollerpreis an die Darmstädter Studenten Anna Schork, Rahel Mang, Lisa Pantenburg und Carmen Zischke vergeben. Gleichzeitig wurde eine Ausstellung der Arbeiten in der Darmstädter Sparkasse eröffnet. Die eingereichten Arbeiten stammen aus der im Wintersemester 2015/16 gestellten Diplomaufgabe/Masterthesis „Hotel- Wohnen? – Eine neue Wohnform für Darmstadt“ des Fachgebiets Entwerfen und Wohnungsbau, Prof. Dr. Elli Mosayebi an der Technischen Universität (TU) Darmstadt. Aufgabenstellung war es, ein Wohnhaus für eine alternative Wohnform am östlichen Mercksplatz zu entwerfen. Das Wohnhaus besteht aus rund 100 Kleinwohnungen von 25 und 40 Quadratmeter Größe, die mit einem gemeinschaftlich genutzten Dienstleistungsapparat (Lobby, Kaffeebar, Restaurant, Yoga Raum, Waschsalon, Kiosk) ausgestattet sind. Im Rahmen des Georg-Moller-Preis 2016 wird eine Preissumme von insgesamt 2600 Euro vergeben. Nach Beschluss der Jury wird der erste Preis mit einem Preisgeld von 1700 Euro gewürdigt und drei Anerkennungen von jeweils 300 Euro verliehen.

Oberbürgermeister Jochen Partsch zur Preisverleihung: „Mit ihren Entwürfen haben alle vier Preisträger eindrucksvoll bewiesen, dass sie Kreativität und architektonischen Ideenreichtum mit einer hohen gestalterischen Qualität verbinden können. In einer Zeit, in der wir aufgrund steigender Einwohnerzahlen und gleichzeitig immer knapper werdendem Raum neue Wohnformen erdenken und auch umsetzen müssen, sind Entwürfe wie die diese der richtige Weg. Gleichzeitig zeigen die Preisträger mit ihren Entwürfen auch das große Potential, dass die Architektenstadt Darmstadt an ihren Hochschulen zu bieten hat.“

In ihrer Sitzung wählte die Jury, bestehend aus Oberbürgermeister Partsch, Baudezernentin Cornelia Zuschke, Jochen Krehbiehl (Stadt Darmstadt), Thomas Lemmermeyer (bauverein AG), Armin Niedenthal (Vorstand bauverein AG), Prof. Dr. Elli Mosayebi und Eva Mitterwieser (beide TU Darmstadt), einstimmig die Arbeit von Anna Schork für den ersten Platz aus. Lobend erwähnt wurde die herausragende städtebauliche und landschaftliche Setzung des langgestreckten Baukörpers, die Erweiterung des Parks bis zum Mercksplatz und Schaffung einer klaren Kante zur Landgraf-Georg-Straße hin. Mit einer Anerkennung ausgezeichnet wurden die Arbeiten von Rahel Mang, Lisa Pantenburg und Carmen Zischke. Bei Rahel Mang wurde unter anderem der eigenständige Ansatz mit dem Vorschlag eines kompakten Gebäudes mit Kopfausbildung und städtebaulicher Verankerung zur Kreuzung Landgraf-Georg-Straße/Pützerstraße, die optimale Ausrichtung und Belichtung der Wohnungen durch 45° Verdrehung und die Entwicklung einer inneren, gemeinschaftlich genutzten Erschließungsfigur entlang vierer Höfe, gelobt. Lisa Pantenburg überzeugte die Jury mit einem Baukörper als repräsentatives städtebauliches Gegenüber zum Jugendstilbad, der Ausbildung zweier unterschiedlicher Fassadenseiten / Tonnengewölbe und dem Entwurf zweier eigenständiger Wohnungstypen mit und gegen das Tonnengewölbe. Carmen Zischke gewann die Jury für sich mit einer städtebaulichen Setzung einer hohen, quer gerichteten Wohnscheibe, einem städtebaulichen Abschluss der Rudolf-Müller Anlage, mit zweigeschossigen Stadtloggien als identitätsstiftenden Raum für die Wohngemeinschaft und mit Kleinwohnungen die beidseitig an Loggien angeschlossen sind.
Der von der Stadt Darmstadt ausgeschriebene Mollerpreis wird in Erinnerung an das Werk Georg Mollers für Studierende des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt ausgelobt und für Studienarbeiten vergeben, die sich auf Darmstädter Bau- und Planungsaufgaben beziehen. Der Preis wurde 1989 erstmals verliehen. Seit 2000 wird das Preisgeld von der bauverein AG gestiftet. Der Preis soll „in schöpferischer Verknüpfung mit Theorie und Praxis die Auseinandersetzung mit realen und städtebaulichen Fragestellungen der Stadt fördern“. Zudem soll „das fachliche Gespräch zwischen der Stadt Darmstadt, der bauverein AG und der Technischen Universität belebt werden“. Architekt und Bauforscher Georg Moller (1784-1852) hatte als Leiter des Hessischen Staatsbauwesens mit seinen städtebaulichen Planungen die bürgerlich-klassizistische Struktur des Darmstädter Stadtgrundrisses maßgebend geprägt.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt

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