Projekt Verkehrsverflüssigung und Luftreinhaltung: Wissenschaftsstadt Darmstadt erneuert Ampelanlage an der Kreuzung Rheinstraße/Neckarstraße

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AmpelIm vergangenen Jahr hat die Darmstädter Stadtverordnetenversammlung ein Maßnahmenpaket zur Entwicklung eines Konzeptes zur Verkehrsverflüssigung in Darmstadt beschlossen. Eine erste Maßnahme, die innerhalb dieses Konzeptes entwickelt wurde, wird jetzt umgesetzt: Im Projekt „Versatzzeitenoptimierung“ sollen die Lichtsignalanlagen im Bereich der Rheinstraße, Neckarstraße und Hindenburgstraße ab dem 30. Mai 2016 technisch aufgerüstet und mit modernen Steuerungen ausgestattet werden.

Diese Steuerungen sind mit Videodetektion ausgestattet, die eine bessere Erkennung der Verkehrsströme ermöglichen soll. Das wird die Grundlage der neuen Steuerung sein, die eine verbesserte Führung der koordinierten Verkehrsströme über mehrere Knotenpunkte hinweg realisieren soll. Dazu werden insgesamt zehn Ampelanlagen durch Lichtwellenleiterkabel mit einer hohen Übertragungsrate von bis zu 1 GigaBit/s miteinander verbunden und in die Lage versetzt, die Zeitpunkte des Eintreffens der Fahrzeugpulks an der Nachbarkreuzung in Sekundenbruchteilen untereinander auszutauschen. Um die Anlage auch energietechnisch auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, werden alle Signalgeber auf energiesparende LED-Technik umgerüstet. Allein durch diese Umrüstung wird eine jährliche Energieersparnis von 15.000 kWh erwartet.

Für den Umbau wird von einer Umbauzeit von zwei Monaten ausgegangen. Die gesamte Maßnahme wird insgesamt 150.000 Euro kosten.  Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke dazu: „Als erste Anlage in diesem Projekt der dynamischen Grünzeitverteilung werden wir gleich die größte und schwierigste Kreuzung anpacken. Wir wissen, dass wir in Darmstadt bereits einen hohen Standard bei den Ampelsteuerungen haben und dass es nicht leicht sein wird, diesen hohen Standard, auch mit den Zielsetzungen der Lufteinhaltung, trotzdem noch weiter zu verbessern. Das bedeutet, dass wir hier ein hohes Maß an technischem know-how brauchen und alles einsetzen müssen, was die moderne Ampelsteuerungstechnik hergibt, um unsere Ziele zu erreichen. Mit der neuen Steuerung betreten wir technisches Neuland und hoffen, damit eine neue Ära der Ampelsteuerung in Darmstadt einleiten zu können. Es ist außerdem eine grundlegende Anforderung des beschlossenen Maßnahmenpaketes, dass diese weitere Verbesserung der Koordinierung der Kraftfahrzeugströme nicht zu Lasten der Beschleunigung der Busse und Straßenbahnen führen darf. In Voruntersuchungen wurde von Ingenieurbüros bereits eine hohe  Qualität dieser ÖPNV-Beschleunigung bescheinigt“, erläutert Zuschke.

Für den Umbau der Ampelanlage muss die gesamte Anlage abgeschaltet werden. Um in der Zwischenzeit für die Verkehrsteilnehmer weiterhin die gewohnte Qualität der Ampelsteuerung gewährleisten zu können, wird die komplette Anlage, einschließlich der bestehenden verkehrsabhängigen Steuerung, als Baustellenanlage nochmal errichtet und für die Zeit des Umbaus die Steuerung übernehmen. Dazu werden insgesamt 18 bis zu sechs Meter hohe Baustellen-Ampel-Maste mit einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen je Mast aufgebaut und mit insgesamt 50 Signalgebern bestückt. Damit bei diesen Aufbauarbeiten der Verkehr möglichst wenig beeinträchtigt wird, werden die Arbeiten ab dem 30. Mai in zwei Nachtschichten ausgeführt. Wenn diese Anlage betriebsbereit ist, wird die bestehende Anlage am Montag, 6. Juni, abgeschaltet und komplett erneuert. Der städtische Projektleiter Stefan Hartmann erläutert dazu: „Wir werden unter anderem über drei Kilometer Kabel der bestehenden Anlage, die unter der Fahrbahn verlegt sind, aus den Schächten und Kabelrohren ausziehen und müssen anschließend fast 4 Kilometer neue Kabel einziehen.“

Nach Beendigung dieses Umbaus werden gleich die nächsten Umbauten in Angriff genommen:  In diesem Jahr sollen für das Projekt noch die Anlagen Neckarstraße / Elisabethenstraße, Neckarstraße / Hügelstraße, Hügelstraße /Hindenburgstraße, Hindenburgstraße / Elisabethenstraße und Kasinostraße / Bleichstraße mit der neuen Technik ausgestattet werden.

Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke zu den Zielen dieser Maßnahme: „Wir erwarten, dass wir die Wartezeiten und die Anzahl der Halter aller Fahrzeuge im Untersuchungsgebiet um ein Drittel reduzieren können und das auch in der hochbelasteten Nachmittagsspitzenstunde und bei gleichbleibender Qualität der ÖPNV-Beschleunigung“, so Zuschke abschließend.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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