Taubenschlag auf Karstadt-Dach – Wissenschaftsstadt Darmstadt appelliert an Bevölkerung, eigenständige Taubenfütterung zu unterlassen

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Um das Projekt Taubenreduzierung in der Innenstadt nach dem Augsburger-Modell zum Erfolg zu führen, ist es notwendig, dass eine eigenständige Fütterung der Tiere durch die Bevölkerung im Stadtgebiet unterbleibt. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt appelliert daher an die Darmstädter Bürgerinnen und Bürger, das eigenständige Füttern der Tauben einzustellen. Hintergrund ist die Installation eines Taubenschlags auf dem Dach des Darmstädter Karstadt-Gebäudes, den die Tauben nur als neue Behausung annehmen, wenn sie nicht von anderer Stelle gefüttert werden. Zurzeit füttert die Stadt in zwei Baumscheiben in der Wilhelminenstraße, um die Tauben auf den Schlag aufmerksam zu machen. Außerdem erfolgt vor dem Schlag auf dem Dach eine Fütterung. In der Wilhelminenstraße wird die Fütterung bald im Laufe des Januars sukzessive eingestellt werden können.

Dazu Umweltdezernentin Cornelia Zuschke: „Mit dem in Kooperation mit dem Darmstädter Tierschutzverein betriebenen Taubenschlag auf dem Karstadt-Gebäude gehen wir seit einiger Zeit einen weiteren wichtigen Schritt bei der artgerechten Eindämmung der Taubenbelastung in der Darmstädter Innenstadt. Ziel dieser Maßnahme ist die Reduktion der Belastung öffentlicher Plätze und Gebäude durch Taubenhinterlassenschaften. Damit dieses Projekt zum Erfolg führt, benötigen wir jedoch die Unterstützung aus der Bürgerschaft. Das Füttern muss in dem Bereich unterbleiben, nur dann können wir die gewünschten Effekte erzielen. Für die Maßnahme suchen wir außerdem noch weitere Plätze wie Dachbodenkammern, gerne auch in historischen Gebäuden, da sich etwa in Augsburg, Aachen, Berlin und auch München gezeigt hat, dass es mehrere Taubenschläge geben sollte, um erfolgreich zu sein“, erläutert Zuschke.

Beim sogenannten Augsburger Modell sollen die Tauben artgerecht in einem Taubenschlag leben und dort ihren Kot hinterlassen, um so eine Kotbelastung auf den umliegenden oft denkmalgeschützten Gebäuden oder öffentlichen Plätzen zu vermeiden. Auf diese Weise ist es möglich, die Zahl der Nachkommen zu begrenzen ohne auf drastische Maßnahmen zurückzugreifen, die auch gegen das Tierschutzgesetzt verstoßen. Die Betreuung der Schläge erfolgt durch den Tierschutzverein Darmstadt.

„Die Betreuung des Taubenschlags durch den Tierschutzverein besteht darin, die Tauben im Schlag zu füttern, Nistmöglichkeiten anzubieten und die Eier aus dem Nest zu nehmen und durch Imitate zu ersetzen, so dass ein Taubenpärchen im Jahr statt sieben Bruten maximal zwei Nachkommen haben wird. Ein permanenter Misserfolg beim Brüten würde zur Abwanderung der Vögel aus dem Schlag führen. Die Erfahrungen in anderen Städten zeigen, dass die Tiere im Bereich des Schlags absitzen und nicht mehr auf anderen für sie auch unwirtlichen Dächern“, erklärt Zuschke.

Für das Projekt sind außerdem weitere Betreuer willkommen. Interessenten können sich beim Tierheim unter der Telefonnummer 06151/891470 oder beim Umweltamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt unter 06151/133280 melden. Für finanzielle Unterstützer hat das Tierschutzverein Darmstadt und Umgebung e. V. ein Spendenkonto eingerichtet unter dem Stichwort: „Spende für Stadttaubenprojekt Darmstadt“ unter der Bankverbindung DE 10 5085 0150 0000 5694 53 bei der Stadt- und Kreissparkasse Darmstadt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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