Darmstadt nimmt weitere 1.000 Flüchtlinge in Notunterkünften auf

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Seit September 2015 betreibt die Wissenschaftsstadt Darmstadt im Auftrag der hessischen Landesregierung drei Notunterkünfte für Flüchtlinge in Wixhausen, im Bürgerpark und in Eberstadt. Derzeit leben dort 750 Menschen in den Hallen in der Alsfelder Straße, im Bürgermeister-Pohl-Haus sowie in der Hirtengrundhalle in Eberstadt. „Noch im Dezember wird Darmstadt weitere 1.000 Flüchtlinge in Notunterkünften aufnehmen. Aktuell suchen wir intensiv nach entsprechenden Unterbringungsmöglichkeiten“, berichtet Oberbürgermeister Jochen Partsch. Eine erste Entscheidung sei schon gefallen: „Wir werden eine 4.000 Quadratmeter große Halle in der Staudinger Straße 4 anmieten, die sich von Größe und Ausstattung her als Notunterkunft für 500 Flüchtlinge eignet. Über weitere Unterbringungsmöglichkeiten verhandeln wir im Moment, zudem sind wir natürlich auf der Suche nach zusätzlichen Alternativen“, so Partsch.

Das Land Hessen werde zudem die Gebäude der Kelley-Barracks zukünftig als Erstaufnahmeeinrichtung nutzen, erläutert Stadträtin Cornelia Zuschke: „In intensiven Verhandlungen mit dem Land und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) konnten wir ein solides und für Darmstadt positives Ergebnis erzielen. Die für die Wohnraumentwicklung unserer Stadt so zentrale Konversionsfläche der Jefferson Siedlung bleibt in unserem Zugriff bei den Verhandlungen mit der BImA. So kann sichergestellt werden, dass wichtige Projekte der Stadtentwicklung umgesetzt werden können, insbesondere was die Schaffung von Wohnraum auch für Bürgerinnen und Bürger mit niedrigem Einkommen in einem neuen Darmstädter Stadtteil angeht“.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt belegt schon seit diesem Monat die Jefferson-Siedlung mit so genannten Kontingentflüchtlingen, nachdem dort Gebäude bezugsfertig renoviert wurden und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) einer Nutzung durch die Stadt zugestimmt hat. Insgesamt leben rund 2.100 Menschen mit Fluchthintergrund (ohne Erstaufnahmeeinrichtung und Notunterkünfte) in Darmstadt, davon aktuell 740 mit Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (Stand: 9. November). Weiterhin werden vom Darmstädter Jugendamt 240 unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer (UmA) betreut. „Bis zum 04. Dezember werden wir rund 340 Kontingentflüchtlinge und unbegleitete Minderjährige in der Jefferson-Siedlung unterbringen, bis zum Jahresende werden weitere 300 Personen erwartet. Schon seit August werden mehrere Liegenschaften im Stadtgebiet als Erstwohnhäuser für Asylsuchende genutzt: Dazu gehören Gebäude in der Bismarckstraße und im Donnersbergring, letzteres wird temporär genutzt. Ab Anfang 2016 wird ein weiteres Gebäude im Schiebelhuthweg nutzbar sein“, erläutert Sozialdezernentin Barbara Akdeniz. In allen Erstwohnhäusern für Kontingentflüchtlinge sei die Betreuung durch anerkannte Träger der Sozial- und Jugendhilfe sichergestellt, so Stadträtin Akdeniz.

„Flüchtlinge kommen aus Krieg und Not zu uns mit der Hoffnung, für sich und ihre Familien Sicherheit und Zukunft zu finden. Die Bereitschaft der Darmstädter Bürgerinnen und Bürger, diese Menschen in unserer Stadt willkommen zu heißen und sich ehrenamtlich zu engagieren, ist weiterhin ungebrochen. Hier hat sich in den letzten Wochen ein großes und stabiles Netzwerk in der Stadtgesellschaft gebildet, das die oft formulierte Meinung, die Menschen stünden der Aufnahme von Flüchtlingen negativ gegenüber, klar konterkariert. Darmstadt hat Menschen in Not immer willkommen geheißen, und an dieser Grundhaltung von Toleranz und Humanität wird sich nichts ändern“, so Oberbürgermeister Jochen Partsch und die Stadträtinnen Barbara Akdeniz und Cornelia Zuschke übereinstimmend.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einem Informationsabend am Freitag (4. Dezember 2015) um 18 Uhr in den Ernst-Ludwig-Saal, Schwanenstraße 42, ein. Im Zentrum der Veranstaltung wird die aktuelle Unterbringungs- und Lebenssituation der Flüchtlinge in Bessungen und Eberstadt stehen. Oberbürgermeister Jochen Partsch erläutert den aktuellen Sachstand zur Unterbringung von Flüchtlingen in Darmstadt, auch zur Notunterkunft in der Eberstädter Hirtengrundhalle, Stadträtin Barbara Akdeniz wird über die Unterkunft in der Jefferson-Siedlung in Bessungen-Süd und die weiteren Planungen zur Versorgung und Unterstützung der so genannten Kontingentflüchtlinge berichten. Im zweiten Teil des Informationsabends ist Raum für die Fragen und Anmerkungen der Bürgerinnen und Bürger.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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