10.000 Mal Herz-Screening: 144 Mal Babys gerettet

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Marien Hospital DarmstadtMarkantes Jubiläum am Marienhospital: Zum 10.000 Mal wurde dort in dieser Woche ein Herz-Screening für Neugeborene durchgeführt – bei 13 davon wurden unmittelbar lebensbedrohliche Herzfehler festgestellt und diese Babys konnten im Marienhospital gerettet werden. Weitere 131 hatten bedeutsame Herzmissbildungen, die Dank des Herz-Screenings jedoch rechtzeitig behandelt werden konnten. Als erste Klinik in Deutschland hatte das Marienhospital diese Untersuchung vor acht Jahren eingeführt.

Von den untersuchten Babys hatten 330 (knapp 3 %) einen unbedeutenden Herzfehler – meistens ein kleines Loch in der Kammerscheidewand, das sich – wie weitere Kontrolluntersuchungen zeigten – jedoch in allen Fällen spontan zurückbildete.

Für den Kinderkardiologen Dr. Elmo Feil ist dies eine Erfolgsgeschichte. Er war treibende Kraft bei der Einführung dieser Untersuchung, die er mit Unterstützung der langjährigen Leiterin des Marienhospitals, Schwester Liberata Ricker, eingeführt hatte. „Ich freue mich mit den Eltern der über 9.000 herzgesunden Kinder und bin stolz auf die optimale kardiologische Versorgung der früh diagnostizierten Babys“, so Dr. Feil. „Seit Einführung des Herz-Screenings ist kein Neugeborenes mehr an einem angeborenen Herzfehler gestorben.“ Immerhin knapp jedes hundertste Baby kommt mit einer Herz- oder Gefäßmissbildung auf die Welt. Bei rund dreißig Prozent der Säuglinge wird dies aber nicht rechtzeitig erkannt.

Dr. Feil hat die Ergebnisse des Herz-Screenings bereits auf internationalen Kongressen in Australien, Frankreich, Spanien und Österreich sowie auf nationalen Tagungen in Weimar, Kassel und Frankfurt vorgestellt. „Unser Ziel ist es, diese Untersuchung als Vorsorgeleistung zu etablieren. Denn das Herz-Screening kann Kinderleben retten.“

Im Marienhospital ist diese Untersuchung fester Bestandteil des medizinischen Angebots: Jedes Neugeborene wird – mit Einverständnis der Eltern – in den ersten drei Lebenstagen mit einem Farbdoppler-Echokardiografie-Gerät untersucht. Für das Baby ist das harmlos, schmerzfrei und ohne Strahlenbelastung. Ist alles in Ordnung, bekommen die Eltern ein Befundblatt fürs Vorsorgeheft. Stellt der Herzspezialist Probleme fest, werden die Eltern ausführlich zu weiteren Behandlungsmöglichkeiten beraten.

Das Herz-Screening kostet 75 Euro. Für Kinder, die im Marienhospital geboren sind, reduzieren sich die Kosten auf 37,50 Euro. Die andere Hälfte zahlt das Marienhospital. Einige Krankenkassen – darunter die Barmer GEK, die HEAG BKK und die Merck BKK – übernehmen mittlerweile den Eigenanteil der Eltern.

Quelle: Klinikum Darmstadt GmbH


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