Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt beschließt Verkauf des ehemaligen EAD-Geländes an der Bessunger Straße

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Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung vom Mittwoch (30.09.15) dem Verkauf des ehemaligen EAD-Geländes an der Bessunger Straße an das Unternehmen bouwfonds (jetzt BPA Immobilienentwicklung GmbH) zugestimmt. Mit dem Verkauf ist der Weg für die geplante Bebauung mit bis zu 200 Wohneinheiten auf diesem Areal nun geebnet. Der Einigung vorausgegangen waren rund ein Dreivierteljahr dauernde Verhandlungen der Stadt mit dem Unternehmen und anderen Mitbietern. Fünf Kaufangebote gingen bei der Stadt ein.

Baudezernentin Cornelia Zuschke und Stadtkämmerer André Schellenberg zeigen sich zufrieden mit dem Verhandlungsabschluss: „Mit dem Verkauf des ehemaligen EAD-Geländes vollziehen wir nach vielen Gesprächen nun einen wichtigen Schritt hin zur Schaffung von weiterem, dringend benötigtem Wohnraum in unserer dynamisch wachsenden Stadt. Wir freuen uns außerdem, dass wir auch mit Blick auf den städtischen Haushalt zu einem zufrieden stellenden Ergebnis gekommen sind“, so Schellenberg. „Das ehemalige EAD-Gelände ist ein gutes Beispiel für das Thema innerstädtisches Wohnen und Konversion in einem. Konversion bedeutet also nicht nur, ehemalige militärische Liegenschaften umzuwandeln, sondern auch gewerbliche oder öffentlich genutzte Liegenschaften dem dringend benötigten Wohnungsmarkt zuzuführen. Dazu müssen Konzepte entwickelt und Bauleitplanung durchgeführt werden. Die nunmehr aus dem Wettbewerb hervorgegangene Firma hat mit ihrem Konzept und vor allem den positiven Konkretisierungen deutlich bewiesen, dass sie in der Lage ist, dieses Gebiet auch städtebaulich gut eingebunden zu entwickeln“, erläutert Baudezernentin Zuschke weiter. Im Gebiet sollen 15 Prozent Sozialwohnungen realisiert werden und die Vorgaben des Denkmalschutzes für die Gebäude des Technischen Rathauses sowie die Einfriedungsmauer beachtet werden. Zur Realisierung der Bebauung, die relativ niedrig gegenüber der kleinen Bebauung an der Kattreinstraße beginnt und ins Innere mit Blöcken verdichtet wird, muss ein Bebauungsplan erstellt werden, da das jetzige Baurecht Flächen für Verwaltung festsetzt.

Das städtebauliche Konzept von bouwfonds beinhaltet, nach Klarstellung einiger kritisch gesehener Punkte, nun verschiedene Formen von Ein- und Mehrfamilienhäusern und erlaubt, den gesamten Quartiersinnenbereich im Sinne einer öffentlichen Nutzung zu entwickeln. „Das ist insbesondere der Stadt ein wichtiges Anliegen, da dichte Quartiere öffentliche und qualitätvolle Freiflächen für alle Menschen brauchen“, erklärt Zuschke. Für die Sozialwohnungen werden keine öffentlichen Gelder erwartet.

Die zu beplanende Grundstücksgröße hat rund 16.800 Quadratmeter, auf der eine geplante Bruttogeschossfläche mit etwa 22.000 Quadratmetern verwirklicht werden kann. Das bedeutet einen Umfang von 190 Wohneinheiten. Der Wohnungsmix der Firma bouwfonds endet mit 195 Wohnungen, wobei Anteile als Eigentumswohnungen und weitere Anteile als Mietwohnungsbau entwickelt werden sollen. Die rund 15 Prozent Sozialwohnungen sollen einen Mietpreis unter 6 Euro/Quadratmeter festschreiben und damit eine Sozialbindung von rund 20 Jahren erhalten. Das Konzept sieht einen blockrandschließenden Baukörper an dem Groß-Gerauer Weg und kleinere Reihenhauseinheiten an der Kattreinstraße vor. Zur Niersteiner Straße sollen aufgelockerte Blöcke und Punkthäuser mit vier Geschossen plus Staffelgeschoss angeordnet werden. Nach den Gremiumsbeschlüssen die Bauverwaltung mit den Bietern das Konzept entsprechend weiterentwickeln und den Start in den Bebauungsplan vorbereiten.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hatte bereits im Jahr 2013 eine Auslobung für ein wirtschaftliches, städtebauliches Konzept zur Überplanung des ehemaligen EAD-Geländes an der Niersteiner Straße auf den Markt gegeben, um den benötigten Wohnraum zu ermöglichen. Im Sommer 2014 entschied eine Jury, bestehend aus Betriebswirtschaftlern, Wohnungswirtschaftlern und Stadtplanern über das beste Konzept. In ganz unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen, aber gleichauf in der Gesamtbetrachtung, gingen zwei Angebote aus der Jury-Sitzung hervor, die sich im Nachverhandeln jedoch als so unterschiedlich erwiesen, dass viele der Komponenten im Nachgang zwischen IDA und den Bietern besprochen, verhandelt und verifiziert werden mussten. Es handelte sich dabei insbesondere um die städtebauliche Verdichtung, den Wohnungsmix, die Sozialverträglichkeit des Konzeptes, aber auch den wirtschaftlichen Gewinn aus dem Verkauf die Wissenschaftsstadt Darmstadt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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