Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch zum Tod von Gabriele Wohmann: „Wir haben eine kluge Chronistin des Alltags verloren“

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Gabriele Wohmann / Bild: Andreas Bohnenstengel / Lizens : CC BY-SA 3.0Wir haben eine kluge Chronistin des Alltags und scharfe Kritikern alles Ideologischen verloren“, so Darmstadts Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch zum Tod von [[Gabriele Wohmann]]. Partsch weiter: „Mit ihrem kühlen Blick auf die Wirklichkeit hat sie uns in ihren Büchern empfohlen und gelehrt, genau und immer wieder neu auf Gewohntes, Tradiertes zu schauen. Dabei tritt Verdecktes und Verdrängtes hervor: Das gilt für die autoritären Strukturen der Nachkriegszeit ebenso wie die Fixierungen der 68er-Generation.

Ihre genauen Beobachtungen des Alltags setzen dort an, wo es scheinbar sanft und friedlich zugeht: in der Familie, in der Paarbeziehung, überall dort, wo scheinbar Nähe herrscht – Wohmann öffnet gerade hier den Blick auf die Mechanismen von Unterdrückung und Gewalt. Gleichzeitig war sie kompromisslos parteiisch und immer auf der Seite des einzelnen Menschen, der seine Träume gegen alle gesellschaftlichen Beschädigungen und Verletzungen verteidigt. Hier findet sich der Kern von Gabriele Wohmanns kreativer Produktion, seien es Romane und Erzählungen, Hörspiele, Drehbücher oder Gedichte. Ein großer Teil dieser Produktion ist in Darmstadt entstanden, seit 1956 lebte die Schriftstellerin in unserer Mitte. Gabriele Wohmanns Tod ist ein schmerzlicher Verlust, wir alle sind zutiefst betroffen und in Gedanken bei ihrer Familie und den engen Freunden“.

Bild: Andreas Bohnenstengel / Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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