Dr. Philipp Gutbrod ist der neue Leiter und Direktor des Instituts Mathildenhöhe

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 Leiter und Direktor des Instituts Mathildenhöhe Dr. Philipp Gutbrod / Bildquelle: Gregor SchusterDer Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung am Mittwoch (15.04.) über die Wiederbesetzung der Position des Leiters und Direktors des Instituts Mathildenhöhe entschieden: Die Aufgaben an der Spitze des international renommierten Instituts übernimmt ab Donnerstag (16.04.15) Dr. Philipp Gutbrod (43). Der Magistrat folgt damit dem Vorschlag der Findungskommission, bestehend aus Darmstadts Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch, Professor Dr. Ludger Hünnekens (Kulturreferent und Leiter des Eigenbetriebs Kulturinstitute), Christiana Masresha (persönliche Referentin des Oberbürgermeisters) sowie Vertretern der Verwaltung, der Personalvertretung, der Frauenbeauftragten und einer externen Beraterin, die ihre Auswahl aus insgesamt 25 Bewerberinnen und Bewerbern getroffen hat.

„Ich bin sehr glücklich über die Entscheidungen der Findungskommission und des Magistrats“, so Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Philipp Gutbrod verfügt über eine ausgezeichnete fachliche Expertise als Kunsthistoriker und langjährige Erfahrung als international engagierter Ausstellungsmacher. Hinzu kommen seine fundierten Kenntnisse zur Kunst der Jahrhundertwende, zum Darmstädter Jugendstil und zur städtischen Kunstsammlung mit ihren wertvollen Beständen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. All dies prädestiniert ihn für die Aufgabe als Leiter des Instituts Mathildenhöhe. Ich bin zuversichtlich, dass es ihm gelingt, das Gute der Tradition zu bewahren, aber gleichzeitig auch neue Wege zu gehen und Spannendes, Ungewohntes mit dem Institut und für die Stadt zu wagen: Darmstadt kann so als eines der auch international bedeutendsten Zentren der frühen Moderne und des künstlerischen Experiments in den Fokus rücken. Prominente Aufgabe ist neben all dem sicherlich auch, uns alle auf den Weg zur Anerkennung der Darmstädter Künstlerkolonie als Weltkulturerbe zu begleiten, zu beraten und zu unterstützen“.

Philipp Gutbrod absolvierte an den Universitäten in München und Heidelberg ein Studium der Kunstgeschichte, des Öffentlichen Rechts und der Klassischen Archäologie. Ausgestattet mit einem Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes promovierte er 2004 mit einer Arbeit zu „Wols (1913-1951) – Die Arbeiten auf Papier (Kommentiertes, kritisches Werkverzeichnis)“. Parallel hierzu engagierte er sich in Lehre und Forschung im Rahmen einer Forschungsstelle am Deutschen Forum für Kunstgeschichte, Paris, in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin. Ab 2005 arbeitete Gutbrod in New York als Geschäftsführer der Villa Grisebach Auctions Inc. und Repräsentant der Villa Grisebach Auktionen GmbH für Nordamerika. In den USA und Kanada hat Gutbrod mehrere Vorträge gehalten, Bücher und Essays publiziert, sowie Ausstellungen kuratiert. Seit Juli 2011 arbeitete Philipp Gutbrod als Ausstellungskurator und Sammlungskonservator am Institut Mathildenhöhe und war damit verantwortlich für die konzeptionelle Erarbeitung, Planung und Durchführung von Ausstellungen und Ausstellungspublikationen sowie die wissenschaftliche Betreuung der Sammlung und ihrer Präsentation im Museum Künstlerkolonie sowie im öffentlichen Raum. Hinzu kam die maßgebliche Mitarbeit in der Magistratskommission Mathildenhöhe, die die Bewerbung um Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbestätte betreut.

„Es ist für mich eine Ehre und Freude, in die Reihe der Direktoren des Instituts Mathildenhöhe zu treten und diese eindrucksvolle Institution zu leiten. Die Mathildenhöhe Darmstadt ist ein Gesamtkunstwerk, das den Übergang vom 19. zum 20. und 21. Jahrhundert in Kunst, Architektur und Design auf einzigartige Weise versinnbildlicht. Es ist mir ein großes Anliegen, diesen besonderen Ort und seine Geschichte weiter zu erforschen und durch den Ausbau internationaler Netzwerke weltweit bekannter zu machen“, so Dr. Philipp Gutbrod. Seine Vision für die Mathildenhöhe sei es, einen kulturellen Brennpunkt zu schaffen, erläutert der neue Leiter des Instituts Mathildenhöhe: „Dort, wo von 1901 bis heute die kreative Energie erfahrbar ist, soll den verschiedensten künstlerischen Ausdrucksformen Raum gegeben werden. Sowohl das Museum Künstlerkolonie als auch das ab Herbst 2016 sanierte Ausstellungsgebäude bieten hierfür imposante Räume“. Aber auch die bisherige Arbeit für die Bewerbung um die Anerkennung der Künstlerkolonie Darmstadt auf der Mathildenhöhe als UNESCO-Weltkulturerbe werde er weiter intensivieren. Ein besonderes Anliegen ist Gutbrod der Ausbau der Social-Media-Angebote und damit der zielgruppenspezifischen Kulturvermittlung des Instituts Mathildenhöhe.

Als nächste Projekte des Instituts Mathildenhöhe benannten Oberbürgermeister Jochen Partsch und Dr. Philipp Gutbrod eine Neupräsentation der Ständigen Sammlung im Museum Künstlerkolonie unter dem Titel „Weltentwürfe“, die Ausstellung „Gregor Schneider in den Bildhauerateliers“ und im Jahr 2016 die große Präsentation der Städtischen Kunstsammlung Darmstadt im frisch sanierten Ausstellungsgebäude. Zudem seien groß angelegte Ausstellungen in Planung, so etwa zu Nietzsches Einfluss auf die Künste um 1900 oder auch den Wechselwirkungen zwischen der Rap Musik und der internationalen zeitgenössischen Kunst.

Bildquelle: Gregor Schuster
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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