Wissenschaftsstadt Darmstadt stellt umfangreiche Dokumentation zur Zukunft der Stadtgärtnerei ins Netz

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OrangerieIm Nachgang zur Bürgerinformationsveranstaltung zur Zukunft der Stadtgärtnerei am 23. Juli 2014 hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt die umfangreiche Dokumentation zum Thema unter www.darmstadt.de/stadtgruen ins Internet gestellt. Die Dokumentation enthält die in der Veranstaltung vorgestellten spezifischen Eigenschaften des Geländes in der Orangerie sowie die baurechtlichen, denkmalpflegerischen und stadtplanerischen Rahmenbedingungen für eine Nachnutzung, welche von der Fachverwaltung in einem sogenannten Strukturkonzept zusammengefasst wurden. Darüber hinaus beinhaltet sie eine Übersicht über die von verschiedenen Parteien, Verbänden und Interessensgruppen eingereichten Konzepte und Nachnutzungsvorschläge. Auch sind dort die Beiträge, Ideen, Vorschläge und Meinungen der Bürgerinnen und Bürger aus der Veranstaltung zusammengefasst.

Grünflächendezernentin Cornelia Zuschke sieht in der nun für jedermann einsehbaren Dokumentation eine wichtige Serviceleistung für die Bürgerinnen und Bürger: „Ich freue mich, dass wir mit der Zusammenstellung des umfangreichen Materials aus der Bürgerinformationsveranstaltung nun einen guten Service für die Bürgerinnen und Bürger bieten können. Bei diesem für die Stadtgestaltung bedeutenden Thema ist uns Transparenz und vor allem die vorgezogene direkte Einbindung der Bürgerinnen und Bürger ernorm wichtig, da wir auf dieser Grundlage planen werden. In der Veranstaltung haben wir daher nicht nur über die Inhalte des Strukturkonzeptes und der eingereichten Konzepte informiert, sondern die Besucherinnen und Besucher der Informationsveranstaltung direkt mit in die Thematik einbezogen. Wir haben in sechs Arbeitsgruppen diskutiert und die Anwesenden gebeten ihre Ansichten, Ideen, Hinweise und auch Kritik zu formulieren. Die Gruppe der Konzeptersteller erhielt dabei den Auftrag, die Vereinbarkeit ihrer Konzeptideen zu diskutieren und nach Möglichkeiten einer eventuellen gemeinsamen Nutzung des Areals zu suchen. Die nun online gestellte Dokumentation fasst dazu diese Beiträge der Veranstaltung zusammen“, erläutert Grünflächendezernentin Cornelia Zuschke.

In der Informationsveranstaltung sei deutlich geworden, so Zuschke weiter, dass die von Seiten der Stadt vorgegebenen Rahmenbedingungen allseits akzeptiert würden. Es gab zahlreiche Vorschläge, wie das Gelände für die Bürgerinnen und Bürger nutzbar gemacht werden könnte. Mehrfach genannt wurden Spielmöglichkeiten für Kinder (auch ältere Kinder), die öffentliche Nutzung und Zugänglichkeit der Flächen, keine Privatisierung der Grünflächen, Erhaltung des Bauernmarktes und der Kerb, sowie Beibehaltung der orthogonalen Strukturen (Grundmuster der barocken Anlage). Kein eindeutiges Meinungsbild gab es zum Erhalt der Gewächshäuser, aber auch keine Forderung zum Abriss. Hier wurden zum Teil Nutzungsvorschläge unterbreitet wie Indoor-Boule, ein Café, eine Ausstellung, Hochbeete zur bürgerschaftlichen Nutzung, Fischzucht und Gemüseanbau. Weitere Wünsche in einzelnen Gruppen waren etwa ein Mehrgenerationen-Garten, ein Bewegungsparcour, ein Pflanzzentrum, die Anlage eines Kräuter- und Heilgartens, weitere barocke Gartenanlagen im Seitenstreifen, die dichte Bepflanzung im Norden und offen gestaltete Flächen im Süden, die Verstärkung grüner Achsen und Mauern, die Kombination von Tanzboden und Bühne sowie die Schaffung eines ökosozialen Zentrums.

In der Gruppe der Konzeptersteller stand die Frage im Vordergrund, welche Nutzungsvorschläge aus allen Konzepten miteinander kompatibel wären beziehungsweise welche Prämissen für das Gärtnereigelände gelten sollen. Weiterhin sollte herausgearbeitet werden, was nicht kompatibel ist. Als konsensfähig erachtete die Gruppe Aspekte wie die Fokussierung auf die Naturbewegung, Inklusion, Religion, Weltanschauung, das Anknüpfen an die gestalterische Sprache des Barockgartens, den Erhalt der Gärtnerei (energetisch modernisiert, umwelt- und Ressourcen schonend), keine Bebauung, keine kommerzielle Nutzung, ein Lernfeld für alle Bevölkerungsgruppen, ein Garten der Begegnung und des Austauschs, einen Schulgarten, ein inklusives Café oder gastronomische Bewirtschaftung, Betreuungsangebote für inklusive Kindertagesstätten sowie Angebote für Kindergärten als Freiraum.

Grünflächendezernentin Cornelia Zuschke nimmt viele Anregungen aus der Bürgerinformation mit: „Fazit aus der Veranstaltung ist, dass eine verträgliche Kombination von Vorschlägen eine sinnvolle Möglichkeit für die Weiterentwicklung des Geländes wäre. Darunter zählen wir etwa die energetische Sanierung beziehungsweise den Neubau der bestehenden Gewächshausanlagen inklusive Revierstützpunkt für die Pflege des Orangeriegartens in Verantwortung der Stadt. Auch die Schaffung von Angeboten zum bürgerschaftlichen und inklusiven Gärtnern auf Teilflächen des Areals, die Einrichtung eines Schulgartens, die Vertiefung von Möglichkeiten zur Theaternutzung und die Integration eines gastronomischen Angebotes in Form eines Cafébetriebes wären denkbar. In der Summe wäre dies die Gestaltung der größtmöglichen Schnittmenge an Vorschlägen, die einer wertvollen denkmalgeschützten Anlage mit Schwerpunkt ‚Garten’“, erklärt Zuschke abschließend.

Im nächsten Schritt wurde die Verwaltung beauftragt, einen Vorschlag vorzulegen, der viele Belange auf dem Stadtgärtnereigelände sinnvoll und dem Ort angemessen integriert und die Bürgerwünsche gut berücksichtigt. Weiterhin soll ein Finanzierungsmodell für die notwendigen Investitionen sowie ein Vorschlag zur Regelung der bürgerschaftlichen Nutzung auf dem Gelände erarbeit werden. Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt darmstadt


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