Klangkunst im ehemaligen Haus für Industriekultur in Darmstadt

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Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain und die KulturRegion FrankfurtRheinMain eröffnen am 18. Dezember 2014 um 18 Uhr die elektroakustische Klangskulptur „Feurio!“ von Denise Ritter. Die international tätige Klangkünstlerin wird ihre Arbeit an diesem Tag persönlich vorstellen.

Die gemeinsame Projektreihe „Klangkunst trifft Industriekultur“ des Kulturfonds und der Kulturregion geht in die dritte Runde: Nach Installationen von Johannes S. Sistermanns (Hattersheim) und Erwin Stache (Hanau) ist nun eine Arbeit der Klangkünstlerin Denise Ritter zu sehen. Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Hessischen Landesmuseum und der Stadt Darmstadt.

Das Museum für Schriftguss, Satz und Druckverfahren, eine Abteilung des Hessischen Landesmuseums, ist Gastgeber für Ritters Installation „Feurio!“. Die elektroakustische Klangskulptur basiert auf Audio-Aufnahmen, die zuvor von den historischen Maschinen abgenommen wurden. Sie nimmt aber nicht nur Bezug auf das Druckhandwerk, sondern auch auf die Bedeutung von Büchern. In ihrer Form ist sie eine Anspielung auf Ray Bradburys Roman „Fahrenheit 451”, in dem Bücher als Ursache für nichtsystemkonformes Denken und Handeln angesehen und verbrannt werden.

Die Abteilung Schriftguss, Satz und Druckverfahren des Hessischen Landesmuseums Darmstadt ist in einem 1906 errichteten Industriegebäude untergebracht. Es diente ursprünglich der Möbelfabrikation, später wurde hier ein Druckmuseum eingerichtet, in dem Besucher historische und künstlerische Druckverfahren kennenlernen können. Ehrenamtliche Fachkräfte führen Arbeitsschritte des mechanisierten und industriellen Buchdrucks an Maschinen des 19. und 20. Jahrhunderts vor. Auch das manuelle Setzen mit einzelnen Bleilettern kann man hier erleben.

Kooperationsprojekt „Klangkunst trifft Industriekultur“
Mit dem Kooperationsprojekt „Klangkunst trifft Industriekultur“ widmen sich der Kulturfonds und die KulturRegion seit Sommer 2014 und noch bis Sommer 2015 der Klangkunst. Klangkünstler/innen machen die Geschichte von Industriedenkmälern durch Arbeiten mit Text, Bild, Klang und Geräusch, hör-und/oder sichtbar. Das Spektrum der Arbeiten reicht von der großräumigen multimedialen Installation bis zur Klangskulptur.

Die Klangkünstlerin Denise Ritter
Denise Ritter lebt und arbeitet im Ruhrgebiet. Sie realisiert mehrkanalige elektro-akustische Kompositionen in Klanginstallationen und -skulpturen, die auf Audio-Aufnahmen realer Klangsituationen basieren. Nach ihrem Abschluss als Diplom-Geografin studierte sie Audiovisuelle Kunst und Neue Digitale Medien in Saarbrücken u. a. bei Christina Kubisch. Für die Musique Concrète/Industrial-Stücke ihrer CD-Releases aka „Schachtanlage Gegenort“ (seit 1997) macht sie Audioaufnahmen vom Kohlebergbau und der Eisen- und Stahlindustrie in der Region Saar-Lor-Lux. Denise Ritter startete 2013 das weltweite, partizipative Klangkunstprojekt „small world wide“. Weitere Informationen unter: www.gegenort.com.

Interessierte Besucher können die Klangkunst jeweils zu den Öffnungszeiten des Museums besuchen: Di und Fr 10 – 12 Uhr, Do 15 – 17 Uhr, jeweils mit Vorführungen der Setz- und Druckmaschinen durch ehrenamtliche Fachkräfte.
Ehemaliges Haus für Industriekultur, Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Abteilung Schriftguss, Satz und Druckverfahren Kirschenallee 88, 64293 Darmstadt
www.hlmd.de


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