Geschäftsjahr 2013: HEAG sieht sich mit Investitionen in die Daseinsvorsorge auf gutem Kurs – Niedrigerer Bilanzgewinn

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HEAG Holding AGWichtige Investitionen in Anlagen und Infrastruktur und das breite Beteiligungsportfolio, das sich in einem herausfordernden Umfeld als richtige Strategie erwiesen hat: das sind positive Eckpunkte eines anspruchsvollen Geschäftsjahres 2013 der HEAG Holding AG – Beteiligungsmanagement der Wissenschaftsstadt Darmstadt (HEAG). Mit 2,2 Millionen Euro fällt der Bilanzgewinn (Vorjahr: 24,2 Millionen Euro) im Geschäftsjahr 2013 niedriger aus als 2012. Deshalb sinken auch die Ausschüttungen an die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die Sparkasse Darmstadt. Das teilte die HEAG am 23.07. im Rahmen einer Pressekonferenz mit. Die Bilanzsumme der HEAG betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 723 Millionen Euro und sank damit geringfügig im Vergleich zum Vorjahr (739 Millionen Euro).

Hauptgrund des niedrigen Bilanzgewinns ist der Ausfall der Ausschüttung der HEAG Südhessische Energie AG (HSE). Dass die Bilanz positiv bleibt ist auf eine deutlich höhere Dividende von der bauverein AG zurückzuführen: das Wohnungsbau-Unternehmen schüttet anlässlich seines 150. Firmenjubiläums pro Aktie 150 Euro aus und überweist deshalb 27 Millionen Euro an die HEAG (Vorjahr: 8,2 Millionen Euro). Unter Berücksichtigung dieser Beteiligungserträge schüttet die HEAG für das Geschäftsjahr 2013 einen Betrag von 389.000 Euro an die Aktionäre aus (Vorjahr: 12,9 Millionen).

„Die HEAG bleibt auch in herausfordernden Zeiten die verlässliche Tochter der Stadt“, lobte Oberbürgermeister Jochen Partsch. So könne die HEAG durch die höhere Ausschüttung der bauverein AG auch weiterhin das strukturbedingt negative Ergebnis der HEAG mobilo GmbH ausgleichen – vertraglich festgelegt geschieht dies jährlich bis zu einer Höhe von 12,8 Millionen Euro.

2012 habe es das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte der HSE gegeben. Es sei klar gewesen, dass sich eine Ausschüttung von 85,5 Millionen Euro nicht wiederholen werde, erläuterte der Oberbürgermeister weiter. Ein Großteil der Gründe, warum keine Dividende gezahlt werden könne, liege in der unzureichenden Steuerung der Energiewende durch die Bundespolitik. Um die HSE zukunftsfähig zu machen, werde den internen Herausforderungen mit der „Vorwärtsstrategie“ begegnet. „Es ist vielmehr anspruchsvoll und vorbildlich, wie HSE und HEAG versuchen, die Herausforderungen zum Wohle der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger zu meistern“, so Oberbürgermeister Jochen Partsch.

„Das positive Ergebnis trotz eines schwierigen Umfelds zeigt, dass die Strategie der Stadt richtig ist, bei ihren Beteiligungen auf ein breites Portfolio zu setzen“, erklärten die beiden HEAG-Vorstände Dr. Klaus-Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek. 106 Unternehmen gehören zur HEAG-Gruppe, insgesamt hält die Wissenschaftsstadt Darmstadt Beteiligungen an 157 Unternehmen (Vorjahr: 171). Die Wertschöpfung für Stadt und Region bezifferten beide Vorstände auf rund 644 Millionen Euro. „Wir wollen auch weiterhin ein wichtiger und verlässlicher Partner sein, dem die lokale und regionale Nähe ein großes Anliegen ist“, so die beiden Vorstände. Im Jahr 2013 boten die Unternehmen der HEAG-Gruppe insgesamt 3.063 Menschen einen Arbeitsplatz, 121 davon Auszubildende.

Beide Vorstände rechnen in den nächsten Jahren wieder mit steigenden Bilanzgewinnen und damit auch wieder höheren Ausschüttungen an die Wissenschaftsstadt. „Die Planzahlen für die Zukunft weisen darauf hin“, erklärten sie. „Bei der HSE wird mit großer Kraft daran gearbeitet, das Unternehmen wieder auf einen wirtschaftlich erfolgreichen Kurs zu führen. Dieser Weg muss konsequent beschritten werden.“ Die Entscheidung von 2012, das Aktienpaket mit 40 Prozent Anteilen der HSE vom Atomkraftwerkbetreiber E.ON zurück zukaufen, sei weiterhin richtig. Oberbürgermeister Jochen Partsch betonte: „Für unser Wachstum und auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Stadt ist die HSE eine wichtige Säule.“ Durch die Aktienmehrheit sei es möglich gewesen, den Vorstand neu zu ordnen und so die Vorwärtsstrategie zu formulieren und umzusetzen. Erste Ergebnisse zeigten sich in der Fokussierung auf eine engere regionale Kundenbindung und der Erschließung von neuen Geschäftsbereichen.

„Wir haben in Substanz investiert“, beschrieben die beiden HEAG-Vorstände den Schwerpunkt des abgelaufenen Geschäftsjahrs. Rund 93 Millionen Euro wurden innerhalb des HEAG-Konzerns in Anlagen und Infrastruktur zur Versorgungssicherheit, in Wohnraumentwicklung und ÖPNV investiert. „Das ist ein wichtiger Beitrag zur Daseinsvorsorge.“ Der Titel „Ausrichtung Wachstum“ des Geschäftsberichts 2013 versinnbildliche nicht nur die getätigten Investitionen. „Er zeigt auch unseren Anspruch an die Zukunft“, sagten die beiden Vorstände. Ziel sei es weiterhin, die Stadtrendite zu steigern, Synergien zu heben und alle Geschäftsfelder strategisch weiter zu entwickeln.

Wachstumsmöglichkeiten sehen die beiden Vorstände auf zahlreichen Feldern: Die HSE wolle sich unter anderem den Bereich der dezentralen Erzeugungsanlagen für Wärme verstärkt erschließen. Die Wohnungswirtschaft und der ÖPNV werden über die Erschließung der Konversionsflächen wachsen, die Planung der neuen Straßenbahn auf die Lichtwiese schreite voran. Auf dem früheren EAD-Gelände an der

Niersteiner Straße sei ebenfalls Wohnbau möglich. Die HEAG mobilo entwickle sich weiter zum integrierten Mobilitätsdienstleister für die Region.

„Durch die Sicherung der Konzessionen für die HEAG mobilo für Busse und Straßenbahn ist auch die Grundlage dafür geschaffen, dass die Fahrgastzahlen weiter wachsen“, erklärten die HEAG-Vorstände. Wachstum für die Holding verspreche eine Kooperation mit der TU Darmstadt. Mit dem Programm „Highest“ unterstütze die HEAG Ausgründungen der Technischen Universität mit ihrem Netzwerk.

Die HEAG erfüllte auch im Jahr 2013 wieder ihre Aufgabe als maßgeblicher Berater der Wissenschaftsstadt Darmstadt in wirtschaftlichen Fragen der kommunalen Beteiligungen: So war die HEAG unter anderem im Rahmen des Beteiligungsmanagements bei der Eingliederung der Centralstation in die Stadtwirtschaft und als Personalberater aktiv. Sie unterstützte die Stadt bei der Neubesetzung zahlreicher Geschäftsführerposten, außerdem war HEAG-Vorstand Dr. Klaus-Michael Ahrend als Interims-Geschäftsführer bei der Klinikum Darmstadt GmbH und dem Eigenbetrieb Immobilienmanagement der Wissenschaftsstadt Darmstadt (IDA) tätig.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im vergangenen Jahr war der Beginn der Überarbeitung der Stadtwirtschaftsstrategie. Sie soll bis 2020 gelten und Ende dieses Jahres den städtischen Gremien zur Abstimmung vorliegen.

Der HEAG-Vorstand initiierte im vergangen Jahr mehrere Projekte für die Beschäftigten. Das Fahrrad-Leasing-Programm „Rad & Tat“ ermöglicht es HEAG-Beschäftigten, Fahrräder aller Art durch eine Bruttoentgeltumwandlung zu leasen. Die HEAG bietet damit als eines der ersten Unternehmen in Hessen die Möglichkeit, dass Beschäftigte auch Fahrräder als Dienstfahrzeuge nutzen können. Geschaffen wurden im vergangenen Jahr auch Angebote zur Unterstützung von Beschäftigten, die pflegebedürftige Angehörige haben.

Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jochen Partsch wurde im vergangenen Jahr das Cross-Mentoring-Programm erfolgreich fortgesetzt. Bei diesem Programm werden durch einen intensiven Austausch Nachwuchsführungskräfte aus Stadtwirtschaft und Stadtverwaltung gefördert. Die HSE, die bauverein AG und die HSE Medianet GmbH beteiligten sich von Seiten der Wirtschaft an diesem Programm, von städtischer Seite nahmen u. a. das Bürger- und Ordnungsamt, das Stadtplanungsamt und die städtische Feuerwehr teil.

Weiterentwickelt wurde ebenfalls das Thema Nachhaltigkeit, in dem die HEAG dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex für 2013 entsprach und Nachhaltigkeitsleitsätze für die tägliche Arbeit entwickelte. Fortgesetzt wurden auch die Schulpatenschaften – 2013 gab es diese mit der Bernhard-Adelung-Schule und der Peter-Behrens-Schule. Mit der Peter-Behrens-Schule war erstmals eine Berufsschule Patenschule.

Der aktuelle Geschäftsbericht 2013 ist online abrufbar unter www.heag.de. Dort sind auch die Entsprechungserklärungen für das Geschäftsjahr 2013 zum Darmstädter Beteiligungskodex und zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex zu finden.

Quelle: HEAG Holding AG – Beteiligungsmanagement der Wissenschaftsstadt Darmstadt (HEAG)


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