Naturdenkmal Jägertoreichen: Eine der beiden Eichen an der Jägertorstraße in Kranichstein muss aus Sicherheitsgründen leider gefällt werden – Ersatzpflanzung ist vorgesehen

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HolzEines der Wahrzeichen von Kranichstein, die östliche der beiden so genannten Jägertoreichen, muss aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Der Baum ist krank und nicht mehr standsicher. Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat der Maßnahme in seiner Sitzung am Mittwoch (26.03.14) zugestimmt. Wann genau die Fällung vorgenommen wird, steht noch nicht fest. Hierzu wird die Stadt gesondert informieren.

„Bereits im Jahr 2001 wurde an der östlichen Eiche ein großer Pilzfruchtkörper festgestellt. Hierbei handelt es sich um den Tropfenden Schillerporling, eine aggressive parasitäre Pilzart, die hauptsächlich Laubbäume befällt. Dieser Pilz zersetzt die Unterseite der Wurzelanläufe“, erläutert die derzeitig für die untere Naturschutzbehörde zuständige Dezernentin Barbara Akdeniz.

Die Eiche wurde seit Jahren regelmäßig gutachterlich auf ihre Standsicherheit kontrolliert. In seinem neuesten Gutachten stellte das beauftragte Sachverständigenbüro fest, dass die Krone der Eiche mehr und mehr abgestorben ist. Aus Sicherheitsgründen mussten bereits in den letzten Jahren immer wieder starke Rückschnitte erfolgen. Nach diesen ist die Restkrone zwar relativ belaubt, weist aber neuerliche Absterbeerscheinungen auf, was zeigt, dass die Baumvitalität weiter rückläufig ist. Aus diesem Grund schreitet auch der Holzabbau fort. „Aktuell hat sich die Vitalität des Baumes nochmals stark verschlechtert. Bei einer visuellen Baumkontrolle am 25. Februar wurden großflächige Rindenablösungen und eine starke Höhlung des Wurzelstocks festgestellt. Der Baum ist damit unwiderruflich so stark geschädigt, dass wir die Standsicherheit und somit auch die Verkehrssicherheit nicht mehr garantieren können. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Leider ist die Fällung der östlichen Jägertoreiche ohne Alternative, was wir sehr bedauern. Selbstverständlich ist eine Ersatzpflanzung geplant, dafür wird ein geeigneter Standort ausgesucht“, erläutert Stadträtin Barbara Akdeniz weiter.

Zum Hintergrund Die zwei stadtbildprägenden Eichen (Quercus robur) an der Einbiegung Jägertorstraße in die Kranichsteiner Straße sind seit 1993 als Naturdenkmal ausgewiesen. Das Alter der Eichen wird auf 350 bis 400 Jahre geschätzt. Ein Naturdenkmal ist ein unter Naturschutz stehendes Landschaftselement. Grundsätzlich handelt es sich dabei um ein Einzelobjekt, jedoch ist es auch möglich, Flächen um ein Naturdenkmal, die zur Erhaltung notwendig sind, als Naturdenkmal auszuweisen. Der gesetzliche Schutz begründet sich durch die Seltenheit, Eigenart oder Schönheit des Naturdenkmals sowie seinen Wert für Wissenschaft, Naturgeschichte und Landeskunde. Gesetzlich verankert ist der Begriff des Naturdenkmals in Hessen in § 14 des Hessischen Naturschutzgesetzes. Ausgewiesen wird das Naturdenkmal durch eine Rechtsverordnung der unteren Naturschutzbehörde, die im Benehmen mit den Trägern der Regionalplanung und im Einvernehmen mit der oberen Naturschutzbehörde, erlassen wird. Auf der Internetseite der Wissenschaftsstadt Darmstadt gibt es unter http://www.darmstadt.de/leben-in-darmstadt/umwelt/schutzgebiete/ Informationen zu allen Naturdenkmalen, die in Darmstadt unter Schutz stehen.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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