Spitzentreffen zur Zukunft der Lincoln-Siedlung im Darmstädter Rathaus – Einvernehmen über die weiteren Schritte erzielt

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Nachdem dieser Tage die städtischen Gremien dem weiteren Vorgehen im Konversionsprozess mit großer Mehrheit zugestimmt hatten, kamen am Donnerstag (13.02.14) im Darmstädter Rathaus Oberbürgermeister Jochen Partsch, Axel Kunze, Vorstand der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), und Dr. Hans-Jürgen Braun, Vorstandsvorsitzender der Bauverein AG, kurzfristig zusammen, um auf Spitzenebene die nächste Schritte für die Lincoln-Siedlung zu besprechen.

Die BImA bestätigte, mit der Bauverein AG als städtisches Immobilienunternehmen über den Verkauf im Rahmen der Erstzugriffsoption verhandeln zu wollen. BImA-Vorstand Axel Kunze begrüßte den Wunsch der Bauverein AG ausdrücklich, die Flächen für die Stadt Darmstadt erwerben zu wollen. „Dies ist ein übliches und an anderer Stelle bereits mehrfach erfolgreich erprobtes Verfahren“, erläuterte Axel Kunze.

„Damit ist der Weg frei für diese wichtige Stadtentwicklungsmaßnahme, auf die wir so lange hingearbeitet haben“, erklärt OB Jochen Partsch und ergänzt, dass einem Kauf im Wege des Erstzugriffs auch keine formalen Probleme entgegenstünden, wie von Dritten irrtümlich angenommen worden sei. „Durch die Partnerschaft zwischen Stadt und Bauverein wird es gelingen, die kommunalen wohnungsbaupolitischen Ziele optimal umzusetzen. Die ehemalige US-Siedlung wird ein lebendiges Quartier mit eigener Identität, in dem vom Wohnen für Familien und Studierende bis hin zu integrativen und gemeinschaftlichen Wohnformen eine große Bandbreite von Nachfragen ihren Platz finden wird. Lincoln wird nun ein Teil Darmstadts.“ Dies sei im Kern nicht nur eine Planungsfrage, sondern belege auch, wie wichtig es sei, für die Daseinsvorsorge der Bürgerschaft auf eine aktive Stadtwirtschaft zurückgreifen zu können.

BImA-Vorstand Axel Kunze äußerte dazu: „Wir verstehen uns in diesem Prozess als Partner der Kommunen. Ich freue mich deshalb außerordentlich, dass wir die Stadt Darmstadt auf dem Weg zu einem attraktiven, neuen Wohnquartier begleiten können.“

Besprochen wurde auch der weitere Verfahrensablauf. Bei der Bauverein AG wird in einer Sondersitzung des Aufsichtsrats Anfang März grundsätzlich über den Ankauf befunden. Im Gespräch am Donnerstag konnte bereits Einvernehmen über den konkreten Kaufpreis erzielt werden. Vertreter der BImA und der Bauverein AG werden auf dieser Basis nun den Kaufvertrag ausarbeiten. Ein Entwurf liegt allen Partnern bereits vor. Parallel zurren die Stadt und die Bauverein AG in einem städtebaulichen Vertrag, der das so genannte Eckpunktepapier für die Lincoln-Siedlung umsetzt, die Modalitäten der gemeinsamen Projektentwicklung fest.

Angestrebt wird noch im Verlauf des Jahres ein sehr schneller Beginn von Sanierungsmaßnahmen und – dort wo Neubauten entstehen – Abrissarbeiten. Im Fokus steht dabei auch weiterhin die schnelle Bereitstellung von studentischem Wohnraum auf einem Teilbaufeld im Norden der Siedlung. Sicher kann dazu bereits festgestellt werden, dass die zunächst angedachten Gebäude in der Nordostecke des Areals an der Heidelberger Landstraße dafür nicht in Frage kommen. Dort ist die Bausubstanz unzureichend. Die Bauverein AG beabsichtigt an dieser Stelle, schnell in eine Neubebauung einzusteigen.

Hans-Jürgen Braun erläuterte den Stand der Dinge für die Bauverein AG: „Es ist falsch, zu glauben, dass auf dem bisherigen Verhandlungsweg unmäßig viel Zeit verschwendet worden wäre. So gewinnen wir nun zum Beispiel durch die von der Stadt durchgeführten Voruntersuchungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme an Entwicklungsgeschwindigkeit, weil wir auf viele Gutachten aufbauen können, die nun nach einem Kauf zunächst vom Bauverein als Käuferin zu erstellen gewesen wären. Auch das überarbeitete Entwicklungskonzept ist eine wertvolle Grundlage, um aus der Lincoln-Siedlung ein lebendiges Quartier zu entwickeln. Wir sind sicher, dass die Bauverein AG hier beides beweisen kann – verlässlicher Partner der Stadtgesellschaft und zugleich leistungsfähiges Immobilienunternehmen zu sein.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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