Landkreis Darmstadt-Dieburg, Stadt Darmstadt und der Odenwaldkreis richten Adoptionsstelle ein

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Mit dem Adoptionsvermittlungsgesetz wurden die Jugendämter verpflichtet, in ihrem jeweiligen Einzugsgebiet eine Adoptionsvermittlungsstelle einzurichten. Aufgabe dieser Stelle ist es, elternlose Kinder oder junge Menschen, die aus den verschiedensten Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können in geeignete Adoptivfamilien zu vermitteln.

Die Beratung von Müttern und Vätern, die Ihr Kind für eine Adoption frei geben wollen, die Auswahl und Schulung von Adoptiveltern sowie die gelingende Vermittlung eines Kindes gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben des Jugendamtes. Die Begründung eines Adoptionsverhältnisses hat für die Betroffenen Auswirkungen, die für ihren weiteren Lebensweg bestimmend sind.

Das Adoptionsvermittlungsgesetz stellt dementsprechend hohe Anforderungen an die persönliche und fachliche Eignung der in diesem Bereich eingesetzten Fachkräfte aber auch an die Zahl des vorzuhaltenden Personals. Dem gegenüber gibt es in den beteiligten Gebietskörperschaften eine relativ geringe Zahl abgeschlossener Adoptionen (2013: 15 Verfahren), auch wenn die Bearbeitung von Fragestellungen im Zusammenhang mit Adoptionen umfangreicher ist. Hier sind etwa die Nachbetreuung der Familien nach vollzogener Adoption, die Betreuung erwachsener Adoptierter bei der Klärung ihrer familiären Wurzeln sowie die Erstellung von Eignungs- und Entwicklungsberichten im Zusammenhang mit angestrebten oder vollzogenen Auslandsadoptionen zu nennen.

Die Bündelung der Aufgaben in einer gemeinsamen Adoptionsvermittlung, die im Jugendamt des Landkreises Darmstadt-Dieburg angesiedelt wird und organisatorisch mit dem Pflegekinderdienst des Landkreises Darmstadt- Dieburg zusammengefasst ist, gewährleistet eine Qualifizierung der Arbeit durch Herausbildung von Erfahrung und positiver Routinen durch die Bearbeitung höherer Fallzahlen, eine höhere Servicequalität durch ein größeres Team, das in der Lage ist, Vertretung im Falle von Urlaub und Krankheit besser zu organisieren, eine Reduzierung der Verwaltungskosten durch Synergieeffekte.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt stellt als Personalressource eine 0,5 Stelle, der Odenwaldkreis eine 0,25 Stelle und der Landkreis Darmstadt- Dieburg eine 0,75 Stelle zur Verfügung.

Für die Bürgerinnen und Bürger der einzelnen Gebietskörperschaften ist eine gute Erreichbarkeit der Adoptionsvermittlungsstelle in Darmstadt-Kranichstein gegeben. Vorgesehen ist, dass Mütter und Väter, die erwägen ihr Kind zur Adoption frei zu geben, vor Ort aufgesucht werden. Auch die Nachbetreuung von Adoptivfamilien erfolgt zum Teil in Form von Hausbesuchen.

Die Konzeption der Adoptionsvermittlungsstelle für die Wissenschaftsstadt Darmstadt, den Landkreis Darmstadt-Dieburg und den Odenwaldkreis hat bereits die Zustimmung der Zentralen Adoptionsstelle für Rheinlandpfalz und Hessen als der zuständigen fachlichen Genehmigungsbehörde gefunden.

Nach Genehmigung der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung durch das Regierungspräsidium Darmstadt ist beabsichtigt, dass die gemeinsame Adoptionsvermittlungsstelle ab dem 01.04.2014 ihre Arbeit aufnimmt. „Die gemeinsame Adoptionsvermittlungsstelle ist ein innovativer Beitrag, Fachwissen und Zuständigkeiten für diesen abgeschlossenen Bereich zu bündeln und damit die Aufgabenstellung zu zentralisieren. Damit wird die Grundlage für diese in Hessen erstmalig angestrebte Form der interkommunalen Zusammenarbeit gelegt. Eine Verschiebung hin zum größten Partner, dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, ist sachgerecht und führt zu keiner Verschlechterung des Dienstleistungsangebotes für Darmstadt“, so die Sozial- und Jugenddezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Stadträtin Barbara Akdeniz.

„Adoptionsvermittlung erfordert eine hohe Fachlichkeit und Sensibilität der Mitarbeiterinnen. Durch die Bündelung der Aufgabe wird diese noch mehr gewährleistet als bisher und die zukünftigen Eltern und Kinder können von dieser Zusammenarbeit große Vorteile haben“, erläuterte die Darmstadt-Dieburger Sozialdezernentin, Erste Kreisbeigeordnete und Vize-Landrätin Rosemarie Lück.

Ähnlich positiv äußerte sich der Erste Kreisbeigeordnete Oliver Grobeis als zuständiger Dezernent für Schule und Jugend im Odenwaldkreis: „Aufgabenstellungen zu Adoptionen gibt es in einem bevölkerungsärmeren Flächenkreis wie dem Odenwaldkreis zwar immer wieder, aber natürlich nicht in dieser Dichte wie in einer Stadtregion. Mit Blick auf dieses in hohem Maße sensible Thema Adoption ist es für uns wichtig, kompetente Partner in den Nachbarregionen gefunden zu haben, mit denen wir gemeinsam modernen Anforderungen an Adoptionen und Familie gerecht werden können.“ Darüber stehe er nachdrücklich zu diesen Formen der Interkommunalen Zusammenarbeit, mit der nunmehr eine hoch professionelle Ansprechstelle geschaffen ist, die Synergien erzeugt und nicht das eigene Kirchturmdenken in den Mittelpunkt von Verwaltungshandeln stellt, so Grobeis abschließend.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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