Hessisches Landesmuseum wird wieder in ursprünglicher Gestalt erlebbar

Teilen

Hessisches Landesmuseum Darmstadt„Die denkmalgerechte Instandsetzung des Hessischen Landesmuseums ist mit einer Neukonzeption der Ausstellung verbunden, die sich der nordhessischen Kulturgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart widmen wird. Dabei freut es mich besonders, dass das Werk des Architekten und Stadtplaners Theodor Fischer durch die Befreiung von späteren Zutaten wieder in seiner ursprünglichen, vor 100 Jahren entstandenen Gestalt erlebbar werden wird“, sagte Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann am Donnerstag (19.12.13) bei einem Rundgang auf der Baustelle.

Das Hessische Landesmuseum ist eines der bedeutendsten Gebäude von Theodor Fischer (1862-1938), der unter anderem auch das Landesmuseum in Wiesbaden, das Kunsthaus am Schlossplatz in Stuttgart und das Hauptgebäude der Friedrich-Schiller-Universität Jena gebaut hat. Das Haus wird im Rahmen der Neuordnung der Museumslandschaft Kassel für 30 Millionen Euro saniert. Diese Neuordnung – zu der auch die Sanierung der Neuen Galerie und der Neubau des Besucherzentrums am Herkules gehören – ist mit einem Volumen von 200 Millionen Euro eines der größten Kulturinvestitionsprojekte in Deutschland.

Das zwischen 1911 und 1913 errichtete Gebäude sei in einem hervorragenden Zustand, berichtete der leitende Architekt Matthias Schirrmacher vom Büro HG Merz Architekten Museumsgestalter aus Stuttgart.

Bauleiter Harald Bläsing vom Kasseler Büro Atelier 30, der die Arbeiten vor Ort leitet, erläuterte, dass zurzeit die Voraussetzungen geschaffen würden, um eine vollständig barrierefreie Erschließung aller Ausstellungsbereiche des Hauses zu ermöglichen. Dazu wird der Boden des nördlichen Untergeschosses teilweise abgesenkt und ein neuer Schacht für einen Personenaufzug hergestellt. Um den gestiegenen Anforderungen an den Brandschutz gerecht zu werden, ohne die von Theodor Fischer aufwändig gestaltete Haupttreppe zu beeinträchtigen, wird ein neues Fluchttreppenhaus in das Gebäude eingefügt. Eine Erweiterung der Ausstellungsfläche ergibt sich durch die Überdachung der beiden Innenhöfe.

Kühne-Hörmann hob hervor, dass wichtige Gestaltungselemente Theodor Fischers wieder freigelegt würden: Vor allem im Antikensaal, dem architektonischen Herzstück des Museumsgebäudes, wurden wichtige Blickbeziehungen wieder freigelegt, die seit sieben Jahrzehnten verschlossen waren.

Die Bauarbeiten nehmen voraussichtlich noch ein Jahr in Anspruch. Erstes Ausstellungsprojekt im sanierten Haus wird im Dezember 2014 eine umfassende Präsentation zum Werk und Wirken des Architekten Theodor Fischer sein. Ein Jahr später wird auch die eingerichtete Ausstellung zu sehen sein, die ein neues Licht auf die Kulturgeschichte Nordhessens wirft.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst


Teilen