Fiese Drogen im Glas – Eine Ausstellung zeigt die unsichtbare Gefahr der K.O.-Tropfen

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Stadthaus Frankfurter StraßeDie Gefahr ist unsichtbar: Die Opfer von K.O.-Tropfen wissen gar nicht, wie ihnen geschieht. Sie wachen plötzlich an unbekannten Orten auf, wissen nicht, wie sie dorthin gelangt sind. Die Erinnerung ist weg – Filmriss im Kopf: Sie schämen sich, zur Polizei zu gehen, weil sie wegen des Blackouts nicht genau wissen, was mit ihnen passiert ist. Oft wird sogar ihre Glaubwürdigkeit in Zweifel gezogen, wenn Alkohol mit im Spiel war. Denn: Die Opfer müssen beweisen, dass sie Opfer sind. Die Täter verabreichen ihre fiesen Drogen im Glas – und hinterlassen dabei kaum Spuren. Die K.O.-Tropfen machen willen- und wehrlos, beliebig manipulierbar. Erst wenn es zu spät ist, gibt es ein böses Erwachen. Viele Opfer spüren, dass etwas geschehen ist, sie haben Schmerzen und Verletzungen, die sie sich nicht erklären können. Die Ungewissheit darüber, was genau passiert ist, und ihre Gedächtnislücken machen vielen sehr zu schaffen.

Das Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt stellt diese neue, subtile Form der Gewalt gegen Frauen in Kooperation mit dem Landkreis Darmstadt-Dieburg (Abteilung für Chancengleichheit) und dem Staatlichen Schulamt Darmstadt nun mit einer Ausstellung zum Thema in den Blickpunkt. Stadträtin Barbara Akdeniz eröffnet die Ausstellung am Donnerstag (31.10.13) um 17.30 Uhr. Die Ausstellung unter dem Titel „Schutz vor K.O.-Tropfen“ ist dann im Anschluss noch bis einschließlich Freitag, 15. November 2013, im Kulturfoyer des Stadthauses, in der Frankfurter Straße 71 zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 7 Uhr bis 18 Uhr und Freitag von 7 Uhr bis 13.30 Uhr.

„Die heimliche Verabreichung von K.O.-Tropfen ist eine besonders heimtückische Form der Gewalt, sie bedroht Frauen wie Männer. Die fehlenden Erinnerungen sind ein großes Problem, wenn ein Missbrauch oder eine Vergewaltigung von Frauen und Mädchen unter der Wirkung von K.O.-Tropfen stattfindet. Wir wollen mit dieser Ausstellung gerade Jugendliche, Schülerinnen und Schüler sensibilisieren, deren Achtsamkeit erhöhen und ein Zeichen gegen sexuelle und sonstige Gewalt setzen“, sagt Frauen- und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz. Die Frauenbeauftragte der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Edda Feess, ergänzt: „Wir wollen ganz bewusst Aufklärungsarbeit und Beitrag zur Prävention leisten. Immer wieder gibt es Missbrauchsfälle, bei denen der Verdacht nahe liegt, dass K.O.-Tropfen im Spiel waren. Nur wenn Frauen und Mädchen informiert sind, können sie sich wirkungsvoll gegen K.O.-Tropfen schützen.“

Nach der Eröffnung hält Katja Boy von der Fachstelle Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V., Mainz, am Donnerstag (31.10.13) um 19 Uhr im FrauenKulturZentrum, Emilstraße 10, einen Vortrag über „K.O.cktail – Fiese Drogen im Glas“. Diese Abendveranstaltung ist eine Veranstaltung des städtischen Frauenbüros in Kooperation mit dem FrauenKulturZentrum e.V. und der BAFF-Frauen-Kooperation gGmbH. Im Vortrag geht es auch um die Frage, worauf etwa Eltern oder Freundinnen und Freunde achten müssen, wenn sie Übergriffe unter K.O.-Tropfen vermuten. Zur Veranstaltung haben Frauen und Männer Eintritt ins FrauenKulturZentrum. Weitere Infos gibt es beim Frauenbüro unter der Rufnummer 13 23 40 oder unter www.frauenbuero.darmstadt.de Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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