Der neue Mittelpunkt der Lichtwiese – Hörsaal- und Medienzentrum der Technischen Universität feierlich eröffnet

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Hörsaal und Medienzentrum - Bild: Claus Völker / TU DarmstadtNach zweijähriger Bauzeit wurde das neue Hörsaal- und Medienzentrum der TU Darmstadt auf dem Campus Lichtwiese nunmehr auch offiziell mit einer feierlichen Eröffnung dem Hochschulbetrieb übergeben. Vier Hörsäle – von denen zwei zum mit 1050 Plätzen größten der Universität zusammengelegt werden können –, zwei Multifunktionsräume, 20 Seminar- und Lernräume, rund 300 Lese- und Arbeitsplätze und eine Bibliothek für 400.000 Medien bilden künftig den Mittelpunkt des Campus’. Gedacht ist das Zentrum aber auch als Ort der Begegnung und des universitären Lebens für Lehrende und Studierende.

„Wir sind stolz darauf, unser jüngstes Großbauprojekt seiner Bestimmung übergeben zu können“, so Professor Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident der Technischen Universität Darmstadt. „Mit dem neuen Hörsaal- und Medienzentrum verbessern sich die Lern- und Studienbedingungen für die Studierenden auf dem Campus Lichtwiese erheblich.“

Im Rahmen ihrer Autonomie führte die TU Darmstadt das Bauprojekt „Hörsaal- und Medienzentrum“ eigenständig durch. Das Baumanagement lag beim Dezernat Bau und Immobilien. Die 33,7 Millionen Euro für das Gebäude und weitere rund 1,1 Millionen Euro für die Erstausstattung stellte das Land Hessen aus einem Sonderinvestitionsprogramm im Rahmen des Hochschulinvestitionsprogramms „HEUREKA“ zur Verfügung.

„Erst mit dem neuen Hörsaal- und Medienzentrum wird die Mitte des Campus’ Lichtwiese komplettiert. Durch das neue Gebäude werden die bisher fehlenden zentralen Räume für das Lernen und Lehren sowie ein Ort der Begegnung und des universitären Lebens geschaffen“, sagte die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Eva Kühne-Hörmann. Das Hörsaal- und Medienzentrum ist nach dem für 74 Millionen Euro errichteten und im Oktober 2012 eröffneten Neubau der Universitäts- und Landesbibliothek das zweite zentrale Gebäude für die TU Darmstadt, das binnen kurzem fertiggestellt wurde. „Investitionen in Forschung und Lehre schaffen verlässliche Rahmenbedingungen für unsere Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und sichern die Zukunftsfähigkeit unseres Landes“, hob Kühne-Hörmann hervor.

Staatssekretärin Professor Dr. Luise Hölscher, Hessisches Ministerium der Finanzen, erklärte: „Der Neubau des Hörsaal- und Medienzentrums ist zweifelsohne das zentrale Projekt der Campusentwicklung. Durch ihn wird die Mitte der Lichtwiese definiert und vorteilhaft aufgewertet. Das Zentrum ist ein Gebäude, das von allen Fachbereichen und Einrichtungen genutzt wird – somit ein Ort ,für alle‘, ein Ort des Austausches.“ Hölscher fügte hinzu: „Wie ich meine, ist es mit diesem Bauprojekt zudem vortrefflich gelungen, ein Zusammenspiel erforderlicher Konjunkturmaßnahmen mit Wachstums- und Nachhaltigkeitsaspekten zu erreichen.“

An dem Neubau konnten durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz die Anforderungen der derzeit geltenden Energieeinsparverordnung um rund 30 Prozent unterschritten werden. Außerdem wurde auf dem Dach des Gebäudes auf rund 540 Quadratmetern eine Photovoltaikanlage mit 120 Modulen installiert.
Entworfen wurde das Gebäude mit mehr als 7500 Quadratmetern Nutzfläche vom Frankfurter Architekten und TU-Alumnus Ferdinand Heide, der sich 2009 mit seinem Entwurf gegen 117 weitere Teilnehmer durchsetzte. Heide hat das Hörsaal- und Medienzentrum als kompakten Solitär konzipiert, mit einem klaren rechteckigen Grundriss und einer kompakten Bauweise. Hörsaal- und Bibliotheksbereich sind geschickt miteinander verzahnt. Ein ausgefeiltes System von unabhängigen Foyertreppen verbindet Bibliothek, Hörsaal- und Seminarbereiche. An den Außenfassaden verändern verstellbare Sonnenschutzlamellen das Erscheinungsbild des Gebäudes über den Tag hinweg. Dadurch und durch das als Fassadenmaterial verwendete Aluminium ist ein technisch anmutendes Gebäude entstanden, das sich hervorragend zwischen die bestehenden Bauten der vorwiegend ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fachbereiche einfügt.
Zentrale Idee des Entwurfs waren Transparenz und Kommunikation, wie Architekt Ferdinand Heide im TU-Interview erklärte. „Wir bilden ein großes Foyer und ein großes Atrium, das sich durch das Gebäude hindurchzieht – ein von oben lichtdurchfluteter Bereich. Und das ist der zentrale Kommunikationsort des Hauses, wo alle Studierenden zusammenkommen sollen. Es entstehen sehr schöne Blickbeziehungen durch die vielen Glasflächen in das Innere des Hauses.“

Der Campus Lichtwiese wurde Mitte der sechziger Jahre als Erweiterungsgebiet erschlossen, um die relativ engen Grenzen des Campus’ Stadtmitte zu verlassen und Wachstum ermöglichen zu können. Heute lernen und arbeiten auf der Lichtwiese mehr als 8000 Studierende der Architektur, des Bauingenieurwesens und der Geodäsie, der Chemie, des Maschinenbaus und der Materialwissenschaften. Außerdem sind auf dem Campus Lichtwiese zahlreiche Forschungsbereiche angesiedelt wie zum Beispiel der Exzellenzcluster „Smart Interfaces“.

Bild: Claus Völker / TU Darmstadt
Quelle: TU Darmstadt


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