Literatur-Stipendium: Förderverein Hochzeitsturm kürt Paul-Hermann Gruner zum 1. Darmstädter Turmschreiber

Teilen

Hochzeitsturm„Als Kulturdezernent bin ich dem Förderverein Hochzeitsturm für sein Engagement und seine Idee, ein neues Literatur-Stipendium aus der Taufe zu heben und zu installieren, sehr dankbar. Diese Idee unterstütze ich sehr gerne, ergänzt sie doch hervorragend unser Portfolio als Literaturstadt. In Darmstadt gibt es zahlreiche Institutionen und Wettbewerbe, die sich um Förderung von Literatur und Autorinnen und Autoren kümmern: herausragend die Akademie für Sprache und Dichtung und ihr Georg-Büchner-Preis oder der Deutsche Literaturfonds mit seinen Kranichsteiner Literaturpreisen, mit dem Literarischen März und dem Leonce-und-Lena-Preis für junge Lyrikerinnen und Lyriker, aber auch etwa das Buch des Monats oder die Dichterschlachten sind zu nennen. Was kann einem kreativen Menschen besseres passieren, als eine Anerkennung durch einen Preis und eine finanzielle Unterstützung, die es ihm möglich macht, seiner Kreativität Raum zu lassen? Dass die Wahl auf den Darmstädter Autor Paul-Hermann Gruner gefallen ist, begrüße ich außerordentlich. Ich schätze ihn als kritischen Beobachter und erfreue mich oft an seinem humorvollen und satirischen Geist“, gratulierte Oberbürgermeister Jochen Partsch Paul-Hermann Gruner zu seiner Auszeichnung. Am Montag (29.04.13) präsentierte Jochen Partsch gemeinsam mit Günter Körner und Alfred Helfmann vom Vorstand des Fördervereins Hochzeitsturm den 1. Darmstädter Turmschreiber im Trauzimmer des Hochzeitsturms auf der Mathildenhöhe.

Gekürt wurde der 1. Darmstädter Turmschreiber vom Vorstand des Fördervereins Hochzeitsturm, der am 12. Februar 2013 beschlossen hatte, ein Literatur-Stipendium „Darmstädter Turmschreiber“ einzurichten. Er war damit einstimmig der Initiative des Vorstandsmitglieds Günter Körner gefolgt.

Mit diesem Projekt betritt der Förderverein zum 30. Geburtstag seines Bestehens erstmals kulturpolitisches Terrain. Der Förderkreis Hochzeitsturm hat sich seit 1983 vor allem der Erhaltung, Renovierung und Wiederbelebung des Darmstädter Wahrzeichens verschrieben. 1989 erhielt der Förderkreis für seine vorbildliche Arbeit die Silberne Medaille der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Das „Turmschreiber“-Stipendium erstreckt sich über den Zeitraum eines Jahres und beginnt am 1. Mai. Es ist mit 5.000 Euro dotiert. Der „Turmschreiber“ ist während der zwölf Monate frei von konkreten Arbeitsaufträgen; eine literarische Verarbeitung des Hochzeitsturmes – einer Jugendstil-Ikone Darmstadts aus der Feder des Meisterarchitekten Joseph Maria Olbrich, errichtet in den Jahren 1907/08 – ist jedoch erwünscht.
Zur Agenda der „Turmschreiber“-Aktivitäten zählen zudem regelmäßige öffentliche Lesungen im „Trauzimmer“ des Hochzeitsturmes. Diese Lesungen stellt der Turmschreiber thematisch nach eigenem Gusto zusammen. Den Abschluss des Stipendiums wird die Herausgabe einer Buchpublikation bilden – und damit der Start einer eigenen „Turmschreiber“-Edition.

Paul-Hermann Gruner ist nach Überzeugung des Vorstandes in mehrfacher Hinsicht für das temporäre „Amt“ des Turmschreiber geeignet: Als kreativer Kopf der Darmstädter Kulturszene hat er sich in der bildenden Kunst, in der Literatur und im Journalismus ausgezeichnet. Als Politikwissenschaftler, als freier politischer Publizist für Print und Radio, als Redakteur beim Darmstädter Echo sowie als Autor und/oder Herausgeber verschiedenster Sachbuch- und Belletristik-Veröffentlichungen – zuletzt seines Romans „Wunderlich und die Logik“ – hat er sich weit über Darmstadt hinaus einen Namen gemacht. Dafür hat er bereits mehrfach Preise (Wissenschaft, Journalismus) und Stipendien (Literatur) erhalten. „Zudem hat Gruner in seiner journalistischen Arbeit stets die Stadt selbst im Blick. In Artikeln und Artikelserien hat er die Themenkreise Stadt und Geschichte sowie Identität und Darmstädterei in fundierter, sympathischer und mit meist leiser Ironie unterlegter Weise zum Thema gemacht“, unterstreichen Alfred Helfmann und Günter Körner vom Vorstand des Fördervereins Hochzeitsturm die Wahl.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


Teilen