Live-Übertragung aus dem Herzkatheterlabor im Klinikum Darmstadt

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Live-Übertragung aus dem Herzkatheterlabor im Klinikum Darmstadt / Bild: Klinikum DarmstadtEinem Fernsehstudio glich das Herzkatheterlabor im Klinikum Darmstadt in der vergangenen Woche: Ausgerüstet mit OP-Kasacks und Bleischürzen sorgten Kameraleute und Techniker für die Live-Übertragung einer Herz-Intervention zum größten deutschen Kardiologie-Kongress, der DGK Jahrestagung. Vor Ort in Mannheim verfolgten rund 500 Zuschauer das Geschehen im Herzkatheterlabor. „Indem wir unsere Expertise hier in Darmstadt zeigen, möchten wir zur Fortbildung von Ärzten unseres Fachbereichs beitragen“, so Prof. Dr. med. Gerald Werner, Direktor der Medizinischen Klinik I, Kardiologie und internistische Intensivmedizin.

Bei dem gezeigten Fall handelte es sich um den chronischen Verschluss eines implantierten Koronarstents bei einem 73-jährigen Patienten, der aus dem Ruhrgebiet nach Darmstadt überwiesen wurde. Durch den Einsatz spezieller Koronardrähte und Mikrokatheter gelang es Prof. Werner und seinem Team, den Stent wieder zu öffnen und den Patienten zusätzlich mit modernen Medikamenten-freisetzenden Stents zu versorgen. Der Eingriff dauerte 90 Minuten, wobei eine Stunde lang live nach Mannheim übertragen wurde – mit sehr positiven Rückmeldungen der Kongressteilnehmer. „Live-Cases sind ein wichtiger Bestandteil von Fachkongressen und die große Resonanz unserer Übertragung zeigt, wie wichtig solche Demonstrationen sind“, so Prof. Werner. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir ausgewählt wurden, einen Fall im Rahmen der DGK-Tagung vorzustellen.“

Im Darmstädter Herzkatheterlabor werden jährlich etwa 190 chronische Koronarverschlüsse behandelt. Dabei wird eine Erfolgsrate von mehr als 90 Prozent erzielt, was einem europäischen Spitzenwert entspricht. Chronische Verschlüsse der Herzkranzgefäße sind ein häufiges Krankheitsbild. Oft erhalten diese Patienten eine Bypass-Operation, also eine Überbrückung der verschlossenen Herzkranzgefäße, die aber laut Prof. Werner in vielen Fällen nicht notwendig wäre. „Durch den Einsatz spezieller, modernster Techniken, wie sie uns in Darmstadt zur Verfügung stehen, können wir die verschlossenen Gefäße häufig wieder öffnen und eine Bypass-OP so vermeiden“, erläutert der Experte, der auch Mitbegründer und derzeitiger Präsident des EURO CTO Clubs e.V. ist, ein Zusammenschluss europäischer Herzspezialisten mit einem Schwerpunkt auf chronischen Koronarverschlüssen.

An der Live-Case-Übertragung in der vergangenen Woche waren neben Prof. Werner auch Oberarzt Dr. Matthias Koch und Dr. Peggy Glaser sowie Andrea Koslik, Andrea Jendritza, Anja Gilcher und Katharina Luckhaupt beteiligt.

Quelle & Bild: Klinikum Darmstadt


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