Internationaler Frauentag

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WeiblichAm Internationalen Frauentag feiern Frauen seit 102 Jahren den Kampf von Frauen um Gleichstellung und ihre Rechte. Gewerkschaftliche und institutionalisierte Frauenpolitik stehen in dieser Tradition. Daher bietet das Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt die zentrale Veranstaltung zum 8. März 2013 in diesem Jahr in Kooperation mit den Gewerkschaftsfrauen an. Mit dem Kabarettprogramm „Frauen, ungeheuer im Kommen“ – kabarettistisch – literarische Jahrhundertrevue und einer Vernetzungszone für Fraueneinrichtungen und Frauen in Darmstadt wird die Stärke der Frauengeschichte für die frauenpolitischen Herausforderungen der Gegenwart erschlossen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Bessunger Knabenschule mit Begrüßungen durch Barbara Akdeniz, Frauendezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Edda Feess, Frauenbeauftragte und Brigitte Hartwig, Sprecherin verdi Bezirksfrauenrat.

Frauendezernentin Barbara Akdeniz formuliert als wichtiges frauenpolitisches Ziel die eigenständige Existenzsicherung von Frauen. Sie verdeutlicht dies am Beispiel alleinerziehender Frauen: „Die Zahl der Einelternfamilien hat stetig zugenommen, er beträgt in Darmstadt inzwischen 30 Prozent. In 3.300 Einelternfamilien sind weit über 90 Prozent der Erziehenden Frauen. Der Anteil der Alleinerziehenden an allen Arbeitslosengeld-II-Leistungsberechtigten beträgt etwa 15 Prozent. Auch wenn wir in Darmstadt frauenpolitisch bereits viel erreicht haben, müssen wir unser Augenmerk besonders weiterhin auf dieses Thema richten. Damit beugen wir Armut vor, die Frauen oft im Alter besonders hart trifft. Ich bin froh, dass das Frauenbüro als gleichstellungspolitischer Motor und gut vernetzte, kompetente Fachstelle an der weiteren Sicherung von Frauenrechten durch bedarfsorientierte Lösungen arbeitet.“

Edda Feess, Frauenbeauftragte der Wissenschaftsstadt Darmstadt, formuliert weitere notwendige Themen: „Ein Blick in die Tagespresse zeigt, dass in Deutschland immer noch ein schockierendes Ausmaß struktureller Gewalt gegen Frauen existiert: Vergewaltigungsopfer erhalten in deutschen Krankenhäusern keine Behandlung, das Ausmaß von Sexismus in Arbeitswelt und Gesellschaft spiegelt sich in der Wucht der aktuellen öffentlichen Diskussion. Dagegen wirken die immer noch ungenügend gelösten anderen frauenpolitischen Handlungsfelder nüchtern und müssen doch dringend weiter bearbeitet werden, denn sie sind zentrale Ursachen dieser strukturellen Gewalt: zu wenig Frauen erhalten gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit, zu wenig Frauen sind in Spitzenpositionen zu finden, immer noch ist die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Erwerbs- und Familienarbeit nicht gewährleistet und damit auch nicht die Existenz sichernde eigenständige Erwerbsarbeit von Frauen.

Neben der zentralen Veranstaltung zum Internationalen Frauentag in der Bessunger Knabenschule bietet das Frauenbüro in Kooperation mit der Luise-Büchner-Bibliothek und der Redaktion der Darmstädter Frauenzeitschrift „Mathilde“ am 9. März um 16 Uhr eine weitere Veranstaltung zur Frauengeschichte an. Vortrag, Lesung und Gespräch: „Jede Frau ändert sich, wenn sie erkennt, dass sie eine Geschichte hat“ – Vergessene Frauen in Darmstadts Geschichte und ein Frauengeschichts-Projekt für Auszubildende bei der Stadtverwaltung Darmstadt.

Zum Internationalen Frauentag gibt es auch in diesem Jahr wieder eine Veranstaltungsreihe des Darmstädter Frauennetzwerks mit Frauenfrühstücken, Diskussionen, Vorträgen, einer Ausstellung und Vorträgen, auf die ein Flyer des Frauenbüros hinweist. Informationen dazu gibt es auch im Internet unter www.frauenbuero.darmstadt.de.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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