Kinderbetreuung in Darmstadt: Sozialdezernentin Barbara Akdeniz legt detaillierten Bericht zur Versorgungssituation in der Wissenschaftsstadt vor

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BabyEinen detaillierten Bericht zur Versorgungssituation in der Kinderbetreuung in der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat jetzt Sozialdezernentin Barbara Akdeniz vorgelegt. Er gibt einen Überblick zur Entwicklung der U3-Betreuung und Kindergartenversorgung, liefert den aktuellen Versorgungsstand und zeigt Prognosen für die Bedarfsplanung der nächsten Jahre auf.

„Mit dieser Bestandsaufnahme wollen wir eine transparente Betrachtung und differenzierte Beurteilung der Anforderungen an U3- und Kindergartenbetreuung für die Zukunft ermöglichen“, so Stadträtin Barbara Akdeniz. Auch im Hinblick auf die durch die Konversionsflächen entstehenden neuen Herausforderungen sei nun qualitatives Zahlenmaterial vorhanden. Zudem wurden sozialraumbezogene Daten in dem Bericht ausgewertet.

Der Bericht mit dem Stichtag 30. Juni 2012 zeigt auf, dass das auf dem Krippengipfel 2007 für die Bundesrepublik Deutschland vereinbarte Ziel, ab 1. August 2013 für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsangebot bereitzustellen, in Darmstadt mit 36,02 Prozent bereits heute erreicht ist. Das heißt in Zahlen: Für 4.231 Kinder unter drei Jahren gibt es derzeit 1.524 Betreuungsplätze.

Bei den Plätzen für die Kindergartenkinder gibt es eine Unterdeckung, die sich in den vergangenen Jahren unter anderem aufgrund der Prioritätensetzung in die Krippenbetreuung entwickelt hat. Den geforderten 100 Prozent stehen real 94,95 Prozent gegenüber.

Sozialdezernentin Akdeniz will dafür sorgen, dass die Wissenschaftsstadt Darmstadt in Zukunft ausreichend Plätze zur Kinderbetreuung für alle jungen Familien bereithält. „Alle Bildungsprozesse, von der Grundschule bis zum Studium oder dem Erwerbsleben, wurzeln in denen der frühen Kindheit. Eine gute Kinderbetreuung unterstützt deshalb die Chancen von Kindern. Zudem ist es eines meiner vordringlichsten Anliegen, Kindern und Eltern eine entspannte Situation bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu bieten und das geht am besten mit einer verlässlichen Betreuung. Bisherige Zahlen, auch die gesetzlichen Vorgaben, gingen bei den Prognosen viel zu defensiv vor. Deshalb müssen wir jetzt ein markantes Defizit aufarbeiten.“ In Zukunft wird das auch weiter zu erwartende Wachstum Darmstadts in den planerischen Prozess viel klarer mit eingebracht werden, so die Dezernentin. Marc Krämer, Jugendhilfeplaner beim Jugendamt, hat diese neuen Prognosen für die Zukunft ermittelt. Eingerechnet ist darin die in Darmstadt überdurchschnittlich hohe und weiter ansteigende Kinderanzahl – unter anderem bedingt durch den Zuzug junger Familien sowie den geplanten Ausbau der Konversionsflächen. Dies ergibt für Darmstadt höhere Bedarfszahlen als für andere Kommunen. „Aufgrund dieser Zahlen gehen wir von einem tatsächlichen Bedarf einer 45-prozentigen Versorgung im U3-Bereich und einem 108-prozentigen Bedarf bei den Kindertagesstätten aus.“

Auf Grundlage dieser neuen Prognosen fehlen, vom Stichtag 30. Juni 2012 aus betrachtet, in Darmstadt noch 380 Plätze im U3-Bereich und 620 Plätze im Kindergartenbereich. Insgesamt also 1.000 Plätze.

Mit der Umsetzung von aktuell 15 laufenden Projekten werden in der nächsten Zeit 312 neue Betreuungsplätze im U3-Bereich und 430 neue Betreuungsplätze im Bereich Kindergarten geschaffen, kündigt die Stadträtin an. Dadurch wird die Versorgungsquote im U3-Bereich von derzeit 36,02 Prozent auf 43,39 Prozent und im Kindergartenbereich von derzeit 94,95 Prozent auf 104 Prozent steigen. „Darüber hinaus prüfen wir derzeit 13 Projektvorschläge, durch die weitere 170 Plätze im Bereich U3 und 265 Plätze im Kindergartenbereich entstehen würden“, ergänzt Jugendamtsleiter Thomas Gehrisch. Insgesamt könnten durch die laufenden Projekte und die Projektvorschläge 1.177 neue Plätze in Darmstadt entstehen. Die Versorgungsquote würde dann bei 47,41 Prozent im U3- und bei 109,58 Prozent im Kindergartenbereich liegen. „Diese Planung führt zu einem fundierten, Sozialraum bezogenen Ausbau der Kinderbetreuung und damit sorgen wir dafür, dass junge Familien in Darmstadt künftig eine entspannte, bedarfsgerechte Versorgungssituation vorfinden“, sagt Barbara Akdeniz abschließend.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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