Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie: Hochschule Darmstadt eröffnet Familienbüro

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Hochschule DarmstadtDie Hochschule Darmstadt (h_da) eröffnet ihr Familienbüro und geht damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer familiengerechteren Hochschule. Unter der Leitung von Ulrike Amann ist das Familienbüro im Atrium (Schöfferstraße 1) für Studierende und Beschäftigte der Hochschule Darmstadt ab sofort die zentrale Anlaufstelle in Fragen der Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie. Sie berät Ratsuchende in Fragen der Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen und vermittelt sie bei Bedarf an fachliche Einrichtungen und Kooperationspartner.

Wenn beispielsweise Eltern oder Partner plötzlich zum Pflegefall werden oder Studierende ein Kind bekommen, informiert das Familienbüro in vertraulichen Gesprächen über Möglichkeiten, wie die familiäre Situation mit Beruf oder Studium vereinbart werden kann. Zudem erweitert das Familienbüro kontinuierlich sein Netzwerk an Partnerschaften mit externen Einrichtungen und Unternehmen, um dort Betreuungs- oder Seminarplätze zu schaffen. So bietet die Hochschule Darmstadt in den bevorstehenden Sommerferien auf dem Gelände der TG 1875 Darmstadt am Sportpark Ziegelbusch die ersten h_da-Ferienspiele für Kinder von Hochschulangehörigen im Alter von sechs bis zwölf Jahren an. Weitere Ferienspiel-Plätze gibt es bei den ‚Waldgeistern‘. Das Kooperationsprojekt läuft gemeinsam mit der „NetzWerkStadt“, ein Zusammenschluss Darmstädter Unternehmen und Einrichtungen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, familienfreundliche Personalpolitik zu etablieren. Auch die in Kooperation mit Merck angebotenen Seminare zum Thema ‚Vereinbarkeit von Beruf und Pflege‘ finden in diesem Rahmen statt.

Fortgeführt werden die bereits seit vielen Jahren etablierten Betreuungs- und Unterstützungs-Angebote an der Hochschule Darmstadt. So stehen zehn Betreuungsplätze in der Elterninitiative „Krabbelkiste h_da e.V.“ in Räumen der Hochschule zur Verfügung, zudem bietet die h_da Plätze in der Ad-hoc-Kinderbetreuungseinrichtung „Fluggis-Abenteuer-Land“ an. Der „Verein zur Förderung in Not geratener Studierender an der Hochschule Darmstadt e.V.“ überbrückt finanzielle Notlagen studentischer Eltern.

Künftig möchte das Familienbüro noch stärker in die Hochschule hineinwirken und für die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie sensibilisieren. „Es gibt ein Leben neben Arbeit oder Studium und für viele von uns gehören Familienaufgaben dazu“, sagt Familienbüro-Leiterin Ulrike Amann. „Dies zu thematisieren, um mehr gegenseitiges Verständnis entwickeln zu können, halten wir für wichtig.“ Das Familienbüro möchte hierfür verstärkt auf die Fachbereiche der Hochschule zugehen, Initiativen begleiten, Vorschläge und Kritik aufgreifen. Dieser Ansatz zeigt bereits erste Erfolge: so beteiligen sich das Hochschulsportteam und der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit mit fachkundigem Personal an den bevorstehenden h_da-Ferienspielen.

Aus dem Fachbereich kam 2010 auch der entscheidende Impuls für die Einrichtung des Familienbüros im Rahmen des Projekts „Studieren mit Kind an der h_da“ unter der Leitung von Prof. Rolf Keim. Auf Grundlage der Erhebung der Studien- und Arbeitssituation studierender Eltern sowie der Erwartung von Erstsemestern wurden Handlungsempfehlungen an eine familienfreundliche Hochschule formuliert. Dazu zählte auch die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle in Form eines Familienbüros. Zur Umsetzung des Konzeptes hat das Projekt erfolgreich eine zweijährige, 50 prozentige-Förderung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) beantragt.

Seit der Zertifizierung durch das „audit familiengerechte hochschule“ vor gut einem Jahr ist die Hochschule Darmstadt nun offiziell verpflichtet, die Rahmenbedingungen für Studierende und Beschäftigte mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen zu verbessern. Neben konkreten Angeboten zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Studium und Beruf und der nun fest institutionalisierten Beratungsleistung durch das Familienbüro wird dies auch durch Erleichterungen im Berufs- und Studienalltag erreicht. Dazu zählt die Aufnahme familienfreundlicherer Regelungen in Arbeitsorganisation, Studien- und Prüfungsordnungen oder die Anerkennung von Betreuungsnotfällen als Entschuldigung bei nicht angetretenen Prüfungen.

„An ganz vielen Stellen möchten wir dazu beitragen, dass es Studierenden und Beschäftigten trotz familiärer Verpflichtungen leicht fällt, weiterhin hier an der h_da zu studieren und zu arbeiten“, sagt Prof. Ralph Stengler, Präsident der Hochschule Darmstadt. „Im Wettbewerb um gute Studierende und Mitarbeiter bleiben wir nur dann attraktiv, wenn wir die Bedingungen zur Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie ständig verbessern. Unser Familienbüro ist ein sehr wichtiger Schritt auf diesem Weg

Quelle: Hochschule Darmstadt


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