Aktion „Rote Tasche“ in der Darmstädter Wilhelminenstraße zum Equal Pay Day 2012 am 23. März

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equal pay daySeit 2009 beteiligt sich das Darmstädter Frauennetzwerk unter der Federführung des Frauenbüros der Wissenschaftsstadt Darmstadt am Equal Pay Day, dem „Tag für gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit“. Das Datum des Equal Pay Day markiert den Zeitraum, den eine Frau über den Jahreswechsel hinaus arbeiten muss, um den Jahresverdienst ihres männlichen Kollegen zu erreichen. Daraus errechnet sich jährlich der entsprechende Equal Pay Day.

„Geld sichert die eigenständige Existenz von Frauen und gibt ihnen Unabhängigkeit, Freiheit und Einfluss. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass in Zeiten von Wirtschaftskrisen insbesondere Frauen zu den Verliererinnen gehören“, stellt die Frauendezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt Barbara Akdeniz fest. „Der Equal Pay Day weist darauf hin, dass Frauen für gleichwertige Arbeit deutlich weniger Einkommen beziehen als Männer. In diesem Jahr verdienen in Deutschland vollzeitbeschäftigte Frauen im Schnitt 23 Prozent weniger. „Damit liegt Deutschland am unteren Ende der europäischen Skala“, kritisiert Stadträtin Akdeniz.

In diesem Jahr überreichen Mitarbeiterinnen des Frauenbüros am Freitag (23.03.12), in der Wilhelminenstraße, Eingang Helia-Passage, von 19.30 Uhr bis 20.15 Uhr rote Taschen mit Informationen an Frauen, um auf den Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern aufmerksam zu machen. Das Tragen dieser Tasche hat sich inzwischen zum Symbol des Protests gegen Entgeltungleichheit entwickelt: Die roten Taschen stehen für die roten Zahlen in den Portemonnaies der Frauen. Die Darmstädter Innenstadt-Kinos (Citydome Darmstadt) beteiligen sich am Equal Pay Day bereits zum dritten Mal an einer 23-Prozent-Rabatt-Aktion und gewähren allen Frauen, die eine rote Tasche vorzeigen oder das Codewort „Rote Tasche“ nennen, auf ihre Kinokarte eine Ermäßigung von 23 Prozent.

Der Equal Pay erinnert auch daran, dass Frauen wegen familienbedingter Unterbrechungen und Teilzeitjobs oft nur eingeschränkt Karriere machen können: Führungspositionen sind nach wie vor selten weiblich besetzt. Viele Frauen bekommen weniger Lohn, weil ihren Tätigkeiten ein geringer Wert zugesprochen wird. Oft zählt bei der Bewertung nur Wirtschaftlichkeit, während die psycho-sozialen Faktoren außer Acht gelassen werden. Damit werden spezielle Anforderungen und Belastungen negativ gewertet, denen Beschäftigte im personenbezogenen Dienstleistungssektor ausgesetzt sind – also überwiegend Frauen.

Stadträtin Barbara Akdeniz resümiert: “Aus gleichstellungspolitischer Sicht kann dem nur eine Koppelung von Wirtschaftsförderung, Frauenförderung und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen entgegenwirken.“

Weitere Infos zum Equal Pay Day gibt es unter www.frauenbuero.darmstadt.de und www.equalpayday.de.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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