Staatsministerin Kühne-Hörmann setzt scheidenden Geschäftsführenden Direktor des Staatstheaters Wiesbaden, Joachim Bauscher, als Moderator in Darmstadt ein – Vertrag von Generalmusikdirektor Trinks außerordentlich gekündigt

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Staatstheater DarmstadtDer am 1. Februar 2012 aus dem Amt scheidende Geschäftsführende Direktor des Staatstheaters Wiesbaden, Joachim Bauscher, soll danach als externer Moderator das Leitungsteam des Staatstheaters Darmstadt begleiten. Mit dieser mit der Stadt Darmstadt abgestimmten Entscheidung setzt Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann die Empfehlung des Prüfberichts von Staatssekretär a. D. Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff zur Situation an dem Darmstädter Haus um.

„Joachim Bauscher verfügt über mehr als fünfzigjährige Erfahrung im Theaterbetrieb. Er genießt einen ausgezeichneten Ruf als Theaterfachmann und Führungspersönlichkeit“, sagte Kühne-Hörmann heute in Wiesbaden und fügte hinzu: „Da er ab 1. Februar nur noch die verwaltungsseitige Betreuung der Internationalen Maifestspiele und der Schauspielbiennale „Neue Stücke aus Europa“ abwickeln wird, ist er völlig unabhängig und frei von jedem Interessenkonflikt.“

Der Moderator soll die gesamte Tätigkeit des Intendanten begleiten und nimmt dazu unter anderem regelmäßig an den Leitungssitzungen im Staatstheater Darmstadt teil. Alle Besetzungen, Spielplanentscheidungen, Dispositionen und sonstigen wichtigen administrativen Entscheidungen werden von ihm mitgezeichnet und auf ihr rechtmäßiges Zustandekommen geprüft. Der Moderator wird den Trägern des Staatstheaters, also Land und Stadt, monatlich über die Entwicklung im Haus berichten.

Nach heutiger Einschätzung sollten zwei Tage pro Woche, davon einer vor Ort im Theater, ausreichen, um die Aufgabe zu bewältigen. Da es damit bisher keine Erfahrungen gibt, sollen nach einer ersten Phase Aufgaben und Umfang der Tätigkeit überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Unterdessen hat das Land den Dienstvertrag des Darmstädter Generalmusikdirektors Constantin Trinks außerordentlich gekündigt. Das entsprechende Schreiben sei Trinks und seinem Anwalt zugestellt worden, teilte die Ministerin mit. Zur Begründung verwies sie ebenfalls auf den Prüfbericht Grosse-Brockhoffs: Dort sei dokumentiert, dass Trinks unerlaubt und unangekündigt Telefonate mit einem Mitarbeiter mitgeschnitten habe. Das sei ein Vergehen nach § 201 Abs. 1 Nr. 1 Strafgesetzbuch und mache die weitere Zusammenarbeit zwischen Trinks und dem Theater unzumutbar.

Die Suche nach einer Ombudsperson, die als ständiger Ansprechpartner für alle Beschäftigten des Staatstheaters Darmstadt zur Verfügung stehen wird, ist noch nicht abgeschlossen.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst


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