Hochhaus der Hochschule Darmstadt wird nach Grundsanierung eingeweiht

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Hochschule DarmstadtDas Hochhaus der Hochschule Darmstadt (h_da) am Campus Schöfferstraße ist am 19. Januar 2012 nach zweijähriger Grundsanierung im Rahmen des Festakts zum 40-jährigen Jubiläum der h_da offiziell übergeben worden. Mit der Inbetriebnahme des Gebäudes zum Wintersemester 2011/2012 sind dort rund 1.800 Studierende sowie 175 Professorinnen und Professoren und Beschäftigte eingezogen. Der Fachbereich „Mathematik und Naturwissenschaften“, der Fachbereich „Elektrotechnik und Informationstechnik“ und in geringerem Umfang auch die Fachbereiche „Informatik“ sowie „Maschinenbau und Kunststofftechnik“ nutzen Räume im Gebäude. Daneben sind hier jetzt auch der AStA, das Student Service Center und das Präsidium mit der zentralen Hochschulverwaltung zu finden.

„Für insgesamt 49,2 Millionen Euro aus dem Hochschulinvestitionsprogramm HEUREKA ist das neue und moderne Zentrum der Hochschule Darmstadt entstanden“, sagte Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann. „Rechtzeitig zu dem großen Studierendenandrang werden herausragende Raumbedingungen am zentralen Hochschulcampus an der Schöfferstraße zur Verfügung gestellt.“

Die Ministerin wies auch auf die weiteren Projekte zur Neugestaltung des Hochschulcampus Schöfferstraße rund um das Hochhaus hin: Aus Mitteln des vom Land mitfinanzierten Konjunkturpakets II des Bundes wurde die benachbarte Mensa für 1,8 Millionen Euro energetisch saniert. Außerdem entsteht ein neues Hörsaalgebäude aus Mitteln des Hochschulpakts 2020 für 3,1 Millionen Euro, so dass zusätzliche Lehrraumkapazitäten bereitgestellt und damit die Studienbedingungen weiter verbessert werden können.

Die große Bandbreite, in der die Hochschule Darmstadt Spitzenniveau aufweist, zeigt sich nach den Worten der Ministerin auch an deren Erfolg im Landesforschungsförderungsprogramm. Dort ist sie an Projekten in den Ingenieurwissenschaften und der Physik, den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Informatik beteiligt. „Forschung, Entwicklung und Transfer sind mittlerweile auch für die Fachhochschulen nicht nur eine etablierte Säule in ihrem Aufgabenportfolio, sondern ermöglichen ihnen auch, sich als Problemlöser für anwendungsorientierte wissenschaftliche Themen zu profilieren“, sagte Kühne-Hörmann. „Aufgrund ihres Selbstverständnisses als Partner der Praxis in Forschung, Entwicklung und Transfer sind die Fachhochschulen geradezu prädestiniert, den engen Schulterschluss mit Partnern aus der Wirtschaft und der öffentlichen Hand zu vollziehen. Sie leisten damit auch einen wertvollen Beitrag zur Innovationskraft Hessens.“

Prof. Dr. Ralph Stengler, Präsident der Hochschule Darmstadt, sagte: „Mit dem Bezug des runderneuerten Hochhauses hat der Campus Schöfferstraße seinen Mittelpunkt zurück. Nach dem Umzug von Hochschulleitung, Zentralverwaltung, AStA und Dienstleistungsbereichen in das Hochhaus ist das zentrale Gebäude auch in Servicefragen wieder erste Anlaufstelle der Hochschule Darmstadt geworden.“

Bauliche Verbesserungen
Das 16geschossige Hochhaus ist jetzt barrierefrei und energetisch auf dem neuesten Stand. An der Ostseite wurde es um einen vier Meter breiten Anbau erweitert, um einen Installationsschacht für die Haustechnik und einen Feuerwehraufzug zu integrieren. Die Nordseite des Hochhauses wurde großflächig verglast, während auf der Südseite markante Verschattungselemente angebracht wurden, um der Aufheizung der Räume durch Sonneneinstrahlung entgegenzuwirken. So konnte auf wartungs- und energieintensive mechanisch betriebene Sonnenschutzvorrichtungen verzichtet werden. Der Haupteingang des Hochhauses wurde von der West- auf die Südseite verlegt, um das Campusareal zwischen Mensa und Hochhaus mit einer neuen Nutzung aufzuwerten.

Die Außenanlagen um das Hochhaus herum werden noch im Laufe dieses Jahres fertiggestellt werden. Gleichzeitig werden noch einige kleinere Restarbeiten im Inneren des Gebäudes abgeschlossen.

Aktuelle Nutzung des Hochhauses
Nach der Grundsanierung des Gebäudes stehen nun insgesamt 9.639 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Im November und Dezember 2011 sind die Hochschulleitung und Zentralverwaltung in das Hochhaus eingezogen. Als Neuerung, die im Zuge der Sanierung geplant wurde, bietet das Hochhaus nun auch Platz für einen Großteil der Hochschulservicebereiche wie das Student Service Center oder die Abteilung Internationalisierung, die bisher im Campusareal Haardtring 100 untergebracht waren. Bereits Anfang Oktober 2011 hatten der Fachbereich „Mathematik und Naturwissenschaften“ mit seinen Büros und Lehrräumen sowie der Fachbereich „Elektrotechnik und Informationstechnik“ die Lehrräume des Hochhauses in Nutzung genommen. In geringerem Umfang nutzen auch die Fachbereiche „Informatik“ sowie „Maschinenbau und Kunststofftechnik“ Räume im Gebäude. Auch der AStA hat seine Anlaufstelle für Studierende wieder im Hochhaus eingerichtet. Er wird das Studierendencafé im „Glaskasten“ im Erdgeschoss übernehmen. Daneben werden dort ein Lernbereich, eine Lounge und ein Bereich für Veranstaltungen entstehen. Derzeit wird dafür die Inneneinrichtung geplant und beschafft.

Insgesamt stehen den Fachbereichen „Mathematik und Naturwissenschaften“ sowie „Elektrotechnik und Informationstechnik“ im sanierten Hochhaus mehr als 35 Seminar- und Unterrichtsräume zur Verfügung. Zwei mit aufsteigender Bestuhlung über zwei Geschosse laufende große Vorlesungssäle sind mit jeweils 130 Plätzen ausgestattet. Fest bestuhlt sind zudem 13 der 35 Seminarräume, um ausreichende Platzkapazitäten für 60 beziehungsweise 90 Studierende zu bieten.

Die Beschäftigten der Hochschulverwaltung arbeiten neuerdings in offenen Bürolandschaften. Das zugrunde liegende Raumkonzept sieht dabei die Trennung von Bereichen für Kommunikation und Konzentration vor. Die Raumstruktur soll Kommunikationsprozesse und den notwendigen Wissenstransfer innerhalb der Servicebereiche und zwischen diesen verbessern. Gleichzeitig sollen die Beschäftigten aber nicht am ungestörten Arbeiten gehindert werden. Daher wurden auf jeder Etage Besprechungsräume und so genannte Fokusräume im direkten Arbeitsumfeld als Rückzugs- und Kommunikationsbereiche geschaffen.

Zur Geschichte des Hochhauses
Das Hochhaus am Darmstädter Campus Schöfferstraße ist seit vier Jahrzehnten bekanntes Symbol für die Fachhochschule – und das nicht nur, weil das Gebäude als Darmstadts höchstes Haus weithin in der Stadt zu sehen ist. „Das Hochhaus steht wie kaum ein anderes Gebäude der h_da symbolhaft für die gesamte Historie der Hochschule. Die Geschichte des Gebäudes war auch immer ein Spiegelbild der Hochschule und der Gesellschaft ihrer Zeit: Hier war das Wachstum der Hochschule und die größer werdende Raumnot in den 1970er und 1980er Jahren besonders zu spüren, hier wurde gegen den Vietnamkrieg und gegen Wohnungsnot demonstriert“, so h_da-Präsident Prof. Dr. Ralph Stengler bei der Einweihung.

Das Gebäude war bereits einige Jahre fertiggestellt, als die Fachhochschule 1971 gegründet wurde. 1963 wurde das Richtfest des damals 35 Millionen Mark teuren Baus gefeiert, 1965 begann der Einzug der „Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen“, eine der Vorgängereinrichtungen der h_da. Mit der Gründung der Fachhochschule Darmstadt zum 1. August 1971 ging das Hochhaus in den Gebäudebestand der Fachhochschule über. Für die nächsten vier Jahrzehnte wurde es von verschiedenen Fachbereichen, administrativen Einheiten, der Studierendenvertretung AStA und der Leitung der Hochschule genutzt.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst


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