Straßenverkehr in der Wissenschaftsstadt Darmstadt nimmt ab – Fahrgastzahlen der DADINA seit Mitte der 90er Jahre um 70 Prozent gestiegen

Teilen

StraßenverkehrAuf den Einfallstraßen nach Darmstadt nimmt der Verkehr ab. Die jüngste Verkehrszählung des Bundes bestätigt den langjährigen Trend, dass der Autoverkehr stagniert und sogar leicht zurückgeht. Erstmals ist nun dank des Durchfahrtsverbots auch der Lkw-Verkehr in Darmstadt rückläufig.

Alle fünf Jahre zählt die Hessische Straßenverwaltung in einer bundesweit koordinierten Aktion den Pkw- und Lkw-Verkehr auf Autobahnen, Bundes-, Landes und Kreisstraßen. Mit Hilfe statistischer Verfahren wird daraus der so genannte „Durchschnittliche tägliche Verkehr“, eine wichtige Vergleichsgröße in der Verkehrsplanung, hochgerechnet.

Die Daten des Jahres 2010 liegen nun vor. Für viele Einfallstraßen nach Darmstadt ist die langfristige Verkehrsentwicklung ablesbar, denn die Verkehrszählungen werden bereits seit den 70er Jahren durchgeführt.

An acht der neun Einfallstraßen nach Darmstadt hat der Kraftfahrzeugverkehr gegenüber 2005 abgenommen, im Mittel um 5,8 Prozent. Den geringsten Rückgang hat die B42 zwischen Darmstadt und Weiterstadt mit minus 1,1 Prozent zu verzeichnen, den höchsten die Landesstraße zwischen Darmstadt und Eschollbrücken mit minus 24,1 Prozent. Für den neunten Straßenabschnitt, die Rheinstraße (B26) in Höhe des Waldfriedhofs, liegen keine Vergleichszahlen aus 2005 vor.

Die rückläufige Verkehrsentwicklung ist kein einmaliger Ausreißer, wie die langfristige Betrachtung zeigt. Während von 1980 bis 1995 der Verkehr auf den Einfallstraßen nach Darmstadt um 37 Prozent zunahm, ging er seitdem kontinuierlich zurück. Passierten 1995 täglich noch knapp 233.000 Kraftfahrzeuge die Stadtgrenze, so waren es 2010 nur noch rund 215.000 – ein Rückgang um rund acht Prozent.

„Mit dieser Entwicklung steht Darmstadt nicht allein da“, erläutert Verkehrsdezernentin Brigitte Lindscheid: „Verkehrsexperten beobachten in vielen städtischen Regionen, dass der jahrzehntelange Anstieg des Straßenverkehrs seit etwa zehn Jahren ein Ende gefunden hat.“ Immer mehr Menschen stiegen auf Busse und Bahnen um: „Seit Mitte der 90er Jahre sind die Fahrgastzahlen der DADINA um über 70 Prozent gestiegen“, so Lindscheid.

Als besonders erfreulich sieht Darmstadts Bau- und Umweltdezernentin die Entwicklung im Schwerverkehr an: „Entgegen dem bundesweiten Trend ist der Lkw-Verkehr in Darmstadt 2010 erstmals im Vergleich mit der Erhebung in 2005 zurückgegangen. Rund 8.800 schwere Lkw und Lastzüge passieren täglich die Stadtgrenzen, das sind immerhin 15 Prozent weniger als 2005. Hier greift das 2007 in Kraft getretenen Lkw-Durchfahrtsverbot.“ An den Einfallstraßen, die direkt in die Verbotszone führen, seien die Rückgänge besonders markant: B26 aus Richtung Dieburg minus 24,2 Prozent, L3094 (Landesstraße aus Richtung Dieburg) minus 33,3 Prozent, B449 aus Richtung Mühltal minus 33,7 Prozent. Im Süden Darmstadt habe auch der Lohbergtunnel einen Anteil am zurückgehenden Lkw-Verkehr.

„Die Rückgänge des Straßenverkehrs sind aber kein Anlass, sich nun in der Darmstadt Verkehrspolitik entspannt zurückzulehnen“, warnt Verkehrsdezernentin Brigitte Lindscheid jedoch vor zu viel Euphorie: „Sie ermöglichen es aber, uns auf die wichtigen Aufgaben der Straßensanierung und auf die Sicherung der Mobilität mit allen Verkehrsarten zu konzentrieren“.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


Teilen