Lasersicherheit: Klaus Rüdiger Goebel ist neuer Honorarprofessor an der Hochschule Darmstadt

Teilen

Hochschule DarmstadtKlaus Rüdiger Goebel (55) ist neuer Honorarprofessor am Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften der Hochschule Darmstadt (h_da). Der europaweit anerkannte Experte für Lasersicherheit und Lasertechnik hat bereits seit 1996 einen Lehrauftrag an der h_da inne und wird im Studiengang Optotechnik und Bildverarbeitung weiterhin lehren.

Einen besonderen Schwerpunkt setzt Klaus Rüdiger Goebel auf die Vermittlung der sicheren Anwendung der Lasertechnik. Goebel selbst ist ein europaweit anerkannter Spezialist auf diesem Gebiet. Seit 25 Jahren leitet er die „Ingenieurbüro Goebel GmbH“ mit Sitz in Darmstadt, die sich auf die Prüfung, Zertifizierung und Zulassung von Laseranlagen aus ganz unterschiedlichen Anwendungsbereichen spezialisiert hat. Zu Goebels Kunden zählen Unternehmen und Institutionen aus den Bereichen Automobil, Luftfahrt und Medizintechnik, darunter BMW, Mercedes, Carl Zeiss, Jenoptik, Lufthansa, Siemens und Trumpf, weltgrößter Laserhersteller. Neben Projekten für die Bundeswehr entwickelte Klaus Rüdiger Goebel 2002 und 2009 ein Gesamtsicherheitskonzept für die größte Laserschweißanlage der Welt in der Meyer Werft Papenburg in Kooperation mit der ETH Zürich.

Ein Patent hält Klaus Rüdiger Goebel auf die Entwicklung eines Sicherheitssystems für industrielle Hochleistungslaseranwendungen. Der opto-elektronische Sensor „Laser Spy“ überwacht den Hohlraum einer doppelwandigen Schutzkabine. Sollte der Laser die Innenwand der Sicherheitskabine beschädigen, erkennt dies der Sensor und setzt den Laser außer Funktion. Dies geschieht in Bruchteilen von Sekunden, so dass die Wände der Sicherheitskabinen heute in Metall-Leichtbauweise statt in Panzerstahl, Mauerwerk oder Beton konstruiert werden können. Ganz neu ist die Entwicklung eines Laserschutzfensters. Innen- und Außenwand bestehen aus Laserschutzfiltern, dazwischen agiert eine Lichtleiterplatte als verlängertes Auge eines Sensors. Registriert dieser gefährliche Strahlung, erfolgt eine Notabschaltung.

Seinen Studierenden möchte Klaus Rüdiger Goebel weiterhin praxisnahe Einblicke in alle Anwendungsbereiche der Lasertechnik geben. So fokussiert sich die Vorlesung „Laser und Werkstoffe“ auf die Laseranwendung in der Industrie an Werkstoffen wie Stahl und Kunststoff, aber auch an menschlichem Gewebe. Die Vorlesung „Hochleistungsdioden-Laser“ blickt schwerpunktmäßig auf die Arbeit mit zukunftsweisenden Lasertechniksystemen. „Der Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften wird deutlich von der Expertise und Praxiserfahrung von Herrn Goebel im Bereich der Laserstrahl-Stoffwechselwirkung, Laserquellen und Lasersicherheit profitieren“, sagt Fachbereichs-Dekan Wolfgang Heddrich. „Dadurch sehen wir einen positiven Beitrag für unsere Studierenden, um gut auf ihr Berufsleben vorbereitet zu werden.“

Die Lasertechnik faszinierte Klaus Rüdiger Goebel bereits früh: 1976 wurde er beim Bundeswettbewerb Jugend forscht erster Bundessieger im Fachbereich Physik. Für seine Idee zur Entwicklung und Konstruktion eines Superstrahlungslasers wurde er zudem mit dem Sonderpreis des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt für die schöpferisch beste Arbeit gewürdigt. Diese Auszeichnungen verschafften ihm ein Stipendium am L.F. Kimball Research Institute in New York. Klaus Rüdiger Goebel studierte Physik an der Technischen Universität Darmstadt, an der Columbia University und in der Schweiz mit dem Abschluss als Diplom-Ingenieur 1980. Dann wechselte er an die Hochschule Darmstadt und studierte dort Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Messtechnik und dem Abschluss als Diplom-Ingenieur 1984. Zwei Jahre später gründete er das Ingenieurbüro Goebel. Die Industrie und Handelskammer Darmstadt bestellte ihn 1997 zum Sachverständigen für Lasertechnik. Der begeisterte Pilot mit Berufspilotenlizenz hat zwei Töchter und lebt mit seiner Familie in Darmstadt.

Quelle: Hochschule Darmstadt


Teilen