Barbara Akdeniz ist die neue Sozialdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt

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Wappen DarmstadtBarbara Akdeniz (51) ist seit  (25.06.11) die neue Sozialdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Als hauptamtliche Dezernentin ist sie zuständig für Sozialwesen und Sozialhilfe, für Alten- und Jugendhilfe, das Jobcenter, die Sucht- und Drogenhilfe, Kinderbetreuung und Familienzentrum, für das Frauenbüro, Wohnungswesen und Obdachlosenangelegenheiten sowie den Eigenbetrieb Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Barbara Akdeniz ist in Burghausen, Kreis Altötting, geboren, und schloss an der Fachhochschule Darmstadt ein Studium der Sozialpädagogik mit Diplom ab. Sie hat sechs Jahre lang in einem Frauenhaus gearbeitet: „Dort habe ich in besonderer Weise erfahren, dass individuelle Unterstützung und Begleitung von Gewalt betroffenen Frauen und politische Arbeit an struktureller Gewalt und an strukturellen Machtverhältnissen zusammen gehören.“ Danach folgten berufliche Stationen als Frauenbeauftragte und Leiterin von Frauenbüros – zunächst in angrenzenden Landkreisen und ab September 2000 für die Stadt Darmstadt. Von 2006 bis Ende 2008 war Barbara Akdeniz Büroleiterin und persönliche Referentin im Sozialdezernat bei Jochen Partsch. Seit Januar 2009 ist sie Leiterin des Amtes für Soziales und Prävention. Sie ist mit dem Darmstädter Grünen-Stadtverordneten Yücel Akdeniz verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter, die beide studieren.

An ihrem ersten Arbeitstag am Montag (27.) bezeichnete Barbara Akdeniz ihren Arbeitsstil, „als gestaltend, vorausschauend, konzeptionell fundiert und integrierend“. Sie will auf den sehr guten Grundlagen, die die Darmstädter Sozialpolitik bietet, aufbauen und diese ressourcen- und bedarfsorientiert gemeinsam mit den Trägern, Vereinen und Verbänden und der Verwaltung weiter entwickeln. Soziale Nachhaltigkeit versteht sie als einen Weg, der Partizipation für alle Mitglieder einer Gemeinschaft ermöglicht. „Dies umfasst einen Ausgleich sozialer Kräfte mit dem Ziel, eine auf Dauer zukunftsfähige, lebenswerte Gesellschaft zu erreichen. Die drei bislang gültigen Prämissen im Sozialdezernat – Sozialraumorientierung, Partizipation und Prävention – werde ich im Sinne einer nachhaltigen und wirkungsvollen Sozialpolitik für alle Generationen zugrunde legen und intensivieren“, kündigte Barbara Akdeniz an.

Als wichtigste Handlungsfelder sieht sie unter anderem den qualitativen und quantitativen Ausbau der Kinderbetreuung. „Und zwar bedarfsgerecht. Für den Start haben wir ein Sofortprogramm mit einer Summe in Höhe von 5 Millionen Euro aufgelegt, um politische Vorgaben der Vergangenheit zu korrigieren. Wir arbeiten an einer Verbesserung der Schulkindbetreuung, einiges werden wir schon bis zum nächsten Schulanfang erreichen.“ Schon bei den ersten Gesprächen mit Elterninitiativen und der Verwaltung sei deutlich geworden, wie durch eine kontinuierliche Zusammenarbeit und unter Beteiligung der Eltern gute Ideen und Vorschläge einfließen und damit die Angebote und Maßnahmen passgenau geplant werden können. „Besonders auch die Schulen, die Vertreter der Betreuungsvereine und der Kinderbetreuungseinrichtungen arbeiten sehr flexibel und konstruktiv mit“, hebt Akdeniz positiv hervor. So konnten unter der Projektleitung von Barbara Akdeniz noch vor ihrem Amtsantritt als Sozialdezernentin insgesamt 120 neue Plätze im Hort- und Betreute Grundschule Bereich für Schulkinder in den letzten 4 Wochen geschaffen werden. Hinzu kommt eine qualitative Verbesserung durch Erweiterung der Betreuungszeit in bestehenden Einrichtungen für weitere 110 Schulkinder. Auch in dem Bereich der Kindergärten werden in den nächsten Monaten durch bauliche Maßnahmen recht kurzfristig 140 weitere Kindergartenplätze geschaffen, mehrere Gruppen für U3 Kinder sind bereits in Planung. „Dies ist ein erster Anfang. Zahlreiche Maßnahmen, Planungen und Gespräche laufen noch, die zu einem weiteren qualitativen und quantitativen Ausbau führen werden.“
„Wenngleich der Schwerpunkt der Kinderbetreuung aufgrund der hohen Brisanz aktuell sehr deutlich benannt wird, werde ich aber eine Sozialdezernentin für alle Generationen sein“, ergänzt Akdeniz. „Eine gute Politik für und mit älteren Menschen gehört als zentraler Baustein meiner Sozialpolitik selbstverständlich weiterhin zum Konzept. Im Schwerpunkt Gesundheitsförderung motivieren wir derzeit über 60-jährige zur Beteiligung an dem Projekt Bewegungsparcours im Bürgerpark.“

Als große Herausforderung sieht sie die Gestaltung des kommunalen Arbeitsmarktes und der Beschäftigungspolitik für Benachteiligte und Langzeitarbeitslose. Der Frauenpolitik will sie einen zentralen Platz einräumen. Partizipation von jungen Menschen ist für Akdeniz besonders wichtig. „Beteiligung von Anfang stellt die Weichen für soziale Gerechtigkeit und stärkt die Teilhabechancen für junge Menschen in allen Bereichen“, ist sich Akdeniz sicher. „Wir wollen eine familien-, kinder- und jugend- und seniorengerechte Stadt sein, in der alle Generationen ihren Platz finden. Das gilt auch für die Konversionsflächen.“

„Alle Aufgaben – von der Familienpolitik über die Jugendförderung, von den erzieherischen Hilfen bis zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum – müssen miteinander korrespondieren. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir Sozialpolitik machen, die sich durch stadtweite Politikstrategien auszeichnet“, sagte die neue Sozialdezernentin.
„Ich möchte den Weg Darmstadts zu einer inklusiven Stadt politisch gestalten und gemeinsam mit den zahlreichen sozialen Einrichtungen und den Bürgerinnen und Bürgern im Sinne eines aktiven Gemeinwesens gegen Armut und soziale Ausgrenzung arbeiten.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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