Durchsuchungen und Festnahmen im Zusammenhang mit dem Vermisstenfall Werner Schäfer

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Im Zusammenhang mit dem Verschwinden des 64-jährigen Werner Schäfer aus Darmstadt haben Beamte der Kriminalpolizei am Dienstagmorgen (12.04.2011) zeitgleich vier Lagerhallen und Kraftfahrzeugwerkstätten in Darmstadt, Reinheim und Roßdorf, sowie eine Wohnung in Darmstadt mit dem Ziel durchsucht, Anhaltspunkte für den Verbleib des Vermissten zu erlangen. Bislang ohne konkretes Ergebnis.

Im Zuge der Durchsuchungen konnten die Beamten jedoch umfangreiches Beweismaterial für einen gewerbs- und bandenmäßigen Internet-Betrug mit chinesischen Billigfelgen sicherstellen und drei Männer im Alter von 47, 38 und 22 Jahren festnehmen. Dabei gilt der 47-Jährige Groß-Zimmerner, der in Darmstadt festgenommen wurde, bislang als Hauptverdächtiger.

Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat gegen ihn Antrag auf Erlass eines Untersuchungshaftbefehls gestellt. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass der Vermisste einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist und sehen das Verbrechensmotiv im Zusammenhang mit den Betrügereien.

Demnach waren chinesische Billigfelgen von den Tatverdächtigen nach Deutschland eingeführt worden. Hier wurden die individuellen Kennzeichen ausgeschliffen und Kennungen namhafter deutscher Kraftfahrzeughersteller eingearbeitet, um die Billigware als „Echtprodukt“ über Internet-Auktionen zu verkaufen.

Nach den bisherigen Ermittlungen wurde der 64-jährige Schäfer dabei von den Festgenommenen als „Strohmann“ für die Geschäftsabwicklungen im Internet benutzt. Werner Schäfer wollte diesen Sachverhalt aufklären und sich den Finanzbehörden und Gerichten offenbaren. Dies könnte ihm zum Verhängnis geworden sein. Bislang wurde er jedoch noch nicht aufgefunden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Darmstadt laufen auf Hochtouren.

Quelle: Polizeipräsidium Südhessen


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