Einführung der TRIXI-Spiegel in Darmstadt – Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger

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Eine der Hauptursachen für schwere Fußgänger- oder Radfahrer-Unfälle mit Lkw und auch Pkw in Innenstädten ist nach wissenschaftlichen Untersuchungen der so genannte Tote Winkel. Fußgänger oder Radfahrer, die sich direkt vor oder seitlich des Führerhauses befinden, können dadurch beim Abbiegen vom Lkw-Fahrer nicht gesehen und beachtet werden.

Zwar sind mittlerweile Maßnahmen zur Verringerung des Toten Winkels, durch eine Ausrüstung oder Nachrüstung mit Spiegeln an den Lkw und Pkw erfolgt, dennoch kann auch durch diese gesetzlich vorgeschriebenen Spiegel nur eine Verringerung dieses Toten Winkels erreicht werden. In Ergänzung zu den fahrzeugseitigen Maßnahmen kann ein stationärer Spiegel – ein so genannter TRIXI-Spiegel – an gefährdeten Kreuzungen – typischerweise an einem Ampelmast – montiert werden. Dadurch liegt dieser Spiegel beim Warten vor der roten Ampel automatisch im Blickfeld der Lkw-Fahrer: Der gesamte Bereich vor und rechts seitlich des Fahrzeuges kann gut eingesehen werden. Nach erfolgreicher Einführung von TRIXI-Spiegeln in der Schweiz und in Freiburg (Breisgau) ist die Wirksamkeit dieser Spiegel mittlerweile auch in einer Untersuchung der TU Kaiserslautern bestätigt worden.

„Für Darmstadt soll in einer Testphase untersucht werden, ob und an welchen Knotenpunkten des Darmstädter Straßennetzes der Einsatz dieser Spiegel sinnvoll sein kann. Dazu ist vom Straßenverkehrs- und Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit der Straßenverkehrsbehörde und der Arbeitsgruppe Verkehrssicherheit eine Vorauswahl der Knotenpunkte getroffen worden, die sich für die Montage von TRIXI-Spiegeln eignen. An diesen Kreuzungen besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass sich Radfahrer rechts neben einem an der Ampel wartenden LKW aufstellen können. Zusätzlich muss auch das Rechtsabbiegen erlaubt sein und eine gewisse Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Radfahrern neben einem wartenden Lkw vorhanden sein. Ich erhoffe mit als Resultat der Testphase eine solide Entscheidungsgrundlage für diese und weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger in Darmstadt,“ erläutert Darmstadts Verkehrsdezernent, Stadtrat Dieter Wenzel, am Donnerstag (24.03.11) bei der Montage des ersten TRIXI-Spiegels an der Kreuzung Pfungstädter Straße / Walther Rathenau-Straße.

In den nächsten Wochen werden weitere Kreuzungen im Darmstädter Stadtgebiet mit TRIXI-Spiegeln bestückt, dazu gehören die Kreuzungen Heinrichstraße / Karlstraße mit allen vier Zufahrten und die Kreuzungen Nieder-Ramstädter Straße / Teichhausstraße (Zufahrt aus Süden), Frankfurter Landstraße / Virchowstraße (Zufahrt von Norden), Hindenburgstraße / Hügelstraße (Zufahrt von Osten), Hindenburgstraße / Holzhofallee (Zufahrt von Osten).

Ein TRIXI-Spiegel kostet mit Montage rund 200 Euro, die Testphase soll bis Ende 2011 dauern.

Zusatzinformation:
TRIXI-Spiegel werden zum Selbstkostenpreis vom Vater des Mädchens vertrieben, dem der Spiegel seinen Namen verdankt: Beatrix ist als Kind wegen des Toten Winkels mit dem Fahrrad unter einen abbiegenden Lkw geraten. Sie hat diesen Unfall schwer verletzt überlebt und ist seitdem schwerbehindert. Nach diesem folgenschweren Unfall seiner Tochter hat Ulrich Willburger eine Initiative zum Tod des Toten Winkels gegründet und den Spiegel entwickelt, der nun auch hier in Darmstadt eingesetzt werden soll.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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