„Wir fordern weitere Monitoring-Maßnahmen und neue Messstationen“ – Dieter Wenzel zum Maßnahmenpaket Aktiver Schallschutz und zum Schutz der Darmstädter Bürger vor Fluglärm

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FlugzeugDen Darmstädter Magistrat vertreten Stadtrat Dieter Wenzel oder der Leiter des Agenda-Büros Jens Bolze in allen Fluglärm relevanten Gremien und Arbeitsgruppen, um die Interessen aller Darmstädter Bürger im Forum Flughafen und Region, in der Kommission zur Abwehr des Fluglärms oder auch in der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft wahrzunehmen, antwortet der für Fluglärm zuständige Dezernent Dieter Wenzel auf eine Kleine Anfrage des Stadtverordneten Christopher Sperling (Grüne).

Zuletzt wurde am 23. und 24. September auf einer internationalen Tagung das Maßnahmenpaket im Bericht „Aktiver Schallschutz“ beraten. „Eine Darmstädter Teilnahme war aufgrund anderer Verpflichtungen oder Terminüberschneidungen nicht möglich – allerdings auch nicht nötig. Viele Fragestellungen und Ergebnisse der Konferenz behandelten Themenbereiche, die bereits zu Zeiten des Regionalen Dialogforums behandelt oder erarbeitet worden sind. Da die prognostizierten positiven wie negativen Auswirkungen der im Bericht „Aktiver Schallschutz“ vorgeschlagenen Maßnahmen abschätzbar sind, bestand dazu keine Notwendigkeit“, führt Dieter Wenzel aus.

Bereits Mitte September hat Dieter Wenzel der zuständigen Kommission zur Abwehr des Fluglärms gegenüber zum 1. Maßnahmenpaket Stellung bezogen, grundsätzliche und konstruktive Kritik geäußert sowie Monitoring-Maßnahmen eingefordert. Seine Kritik bezieht sich vor allem auf die Diskrepanz zwischen der Flugroutendiskussion und -festlegung im Planfeststellungsverfahren einerseits und der Leichtigkeit zur Definition neuer An- und Abflugrouten im Maßnahmenpaket andererseits. Er befürchtet negative Folgen für Darmstadt in Bezug auf die Maßnahmen: Optimierung beim Betriebsrichtungswechsel je nach Rückenwind und Einführung eines neuen Anflugverfahrens. Zudem forderte Wenzel weitergehende und ausreichende Informationen zu den Maßnahmen sowie ein begleitendes Fluglärm-Monitoring in der Innenstadtlage Darmstadts.

Die Einschätzung des Forum Flughafen und Region zur Maßnahme Bevorzugte Bahnnutzung stellte Wenzel in Frage. „Es steht zu befürchten, dass diese abweichend von den vorgenommenen Indexbewertungen zu einer nachhaltig negativen Belastung insbesondere für die Nordstadtbezirke Darmstadts führen wird. Ob in Anbetracht der Betriebszeiten die Auswirkungen für die Darmstädter Nordstadtbezirke insgesamt so sein werden, wie dies der Fluglärmindex im Maßnahmenpaket ausweist, wird im Zuge des zum Jahresende anlaufenden Probeverfahrens mit Hilfe eines umfassenden, stadtseitig eingeforderten, Fluglärmmonitorings zu eruieren sein“, sagt Wenzel weiter.

Die Einführung der neuen Route „Ostumfliegung für Abflüge nach Norden“ von der Startbahn 18 West wird erstmalig Darmstadt-Wixhausen auch von Norden her mit Fluglärm belasten. Ob eine Kompensation durch eine prognostizierte Entlastung vom Süden das Endergebnis in Wixhausen unterm Strich günstig beeinflusst, muss sich erst im Probebetrieb mit der entsprechenden Verifizierung beweisen, führt Wenzel weiter aus. „Um diese Verifizierung der prognostizierten Auswirkungen der neuen Maßnahme Bevorzugte Bahnnutzung sicherstellen zu können, hat die Stadt Darmstadt erfolgreich eine Modifikation des Fluglärm-Messstellennetzes beantragt. Die umfasst den Aufbau einer neuen Messstation in Arheilgen, Einbindung der Messstation in Wixhausen in das Monitoring-System und Aufbau einer neuen Messstation Erzhausen.“

Daneben wird die Idee einer Streuung von Flugbewegungen über dem gesamten Stadtgebiet weiterverfolgt. Dazu hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt den sachgerechten Umgang mit der nach wie vor in der Kommission nicht entschiedenen Fragestellung einer Streuung im Rahmen des anstehenden 2. Maßnahmenpaketes angemahnt. Im Zuge eines Hearings bei der Kommission zur Abwehr des Fluglärms am 15.09.2010 wurden darüber hinaus im Rahmen des künftigen 2. Maßnahmenpaketes deutliche Entlastungen für Darmstadt angekündigt. Diese noch unbekannten Maßnahmen werden zu gegebener Zeit sehr genau geprüft, sagt Wenzel abschließend.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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