„Lokaler Aktionsplan Jugend für Vielfalt“ – Aktionswoche vom 12. bis 20. November 2010

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Vom 12. bis zum 20. November 2010 stellt der „Lokale Aktionsplan Darmstadt – für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ eine Woche lang an verschiedenen Orten die Schwerpunkte seiner Projekte des Jahres vor. „Die Aktionswoche behandelt dieses Jahr zwei brandaktuelle Themen: Antiziganismus und Integration. Die Veranstaltungen zeigen, wie fest Vorurteile über Sinti und Roma in unseren Köpfen sitzen und sie zeigen auch, wie aktiv Migrantinnen und Migranten sich für demokratische Beteiligung einsetzen und Integration vorleben“, betont Darmstadts Integrationsdezernent, Stadtrat Jochen Partsch, der für den Lokalen Aktionsplan Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie zuständig ist.

Im Darmstädter Lokalen Aktionsplan ist die Vertretung der deutschen Sinti und Roma dauerhaft beteiligt. Das ist in dieser Form einmalig unter den bundesweit mehr als einhundert Aktionsplänen. Dokumentiert ist diese Beteiligung in einer Reihe von auch überregional wahrgenommenen Büchern und Materialien. Diese Materialien und Arbeitsergebnisse werden jetzt in der Aktionswoche vom 15. bis zum 20. November im Justus-Liebig-Haus vorgestellt. Neben der Präsentation der Ausstellung „Hornhaut auf der Seele“ wird auf zwei Tagungen am 18. und 19. November über „Zigeunerbilder“ diskutiert. Dabei werden Modelle vorgestellt, wie man gegen Ressentiments und Vorurteile gegen Sinti und Roma vorgehen kann.

Die Ausstellung zur Geschichte der Verfolgung der Siniti und Roma in Hessen ist von Montag bis Samstag von 10:00 – 18:00 Uhr im Justus-Liebig-Haus zu sehen. Die Fachtagungen am Donnerstag (18.) von 14 bis 17 Uhr und am Freitag (19.) von 15 bis 18 Uhr im Justus-Liebig-Haus sind öffentlich.

2009 konnten auch Migrantengruppen als Akteure des Lokalen Aktionsplanes dazu gewonnen werden. Eine Reihe von Migrantenselbstorganisationen hat sich mit eigenen Projekten aktiv beteiligt und zeigen jetzt ihre Ergebnisse. Am 12. November 2010 stellt federführend die Alevitische Gemeinde ihr Mentoringprojekt in einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung vor. Es brachte Migrantinnen und Migranten, Eltern und Kinder mit Vertretern von Wirtschaft und Handwerk zusammen, um über Ressentiments zu reden, aber auch um konkrete Hilfen zum Einstieg in den Beruf zu vermitteln. Ziel des Projektes ist die Förderung von demokratischen Strukturen, aber auch die Vernetzung der Migrantenselbstorganisationen, um Partizipationsmöglichkeiten zu vergrößern.

Einen anderen Weg präsentiert die Initiative des Dialog e.V., die Kinder und deren Eltern aus verschiedenen Ländern zusammenbringen will: Am 20. November 2010 stellt sie erste Ausschnitte aus ihrem Musical „Alle Kinder dieser Welt“ vor, das im Dezember seine Uraufführung erleben wird.

Die Veranstaltung „Mentoring und demokratische Beteiligung im Betrieb. Integration in den Arbeitsmarkt in Darmstadt“ des Alevitischen Kulturzentrums am Montag 12. beginnt um 16:00 Uhr in Darmstadt-Arheilgen im „Goldenen Löwen“. Ende ist um 20 Uhr.

Erste Szenen aus dem geplanten Kindermusical sind am Samstag (20.) zwischen 11:00 und 12:00 Uhr im Justus-Liebig-Haus zu sehen.

2006 startete das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit dem Projekt „Jugend für Vielfalt“, um ein Konzept der Vernetzung und der Erweiterung einer dezidiert antirassistisch ausgerichteten, demokratischen Zivilgesellschaft zu entwickeln. Auf Initiative von Stadtrat Partsch entwarf das Interkulturelle Büro ausgehend von der Arbeitsgemeinschaft „Weltoffenes Darmstadt“ in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Darmstädter Organisationen ein Konzept für einen auf mehrere Jahre ausgerichteten Lokalen Aktionsplan. Im Spätsommer 2007 erhielt die Wissenschaftsstadt Darmstadt als eine von vier Gebietskörperschaften in Hessen den Zuschlag des Bundesministeriums. Stadtrat Partsch erklärt dazu: „Ausschlag für die Förderung Darmstadts gab hier nicht die unmittelbare Bedrohungssituation durch rechtsextremistischen Gruppen wie in anderen Regionen Deutschlands, sondern das Vorhaben der Sicherung und Erweiterung einer demokratischen Stadtgesellschaft: Prävention statt Reaktion.

Unsere Leitziele im Lokalen Aktionsplan waren und sind: Stärkung demokratischer Persönlichkeitsstrukturen und sozialer Kompetenzen im Umgang mit Vielfalt, Stärkung der demokratischen Kultur der Stadtgesellschaft, Erweiterung der Zahl der Akteure und Stärkung der Vernetzung. Die Auswahl über die Projekte trifft ein Ausschuss von Organisationen in Zusammenarbeit mit städtischen Ämtern; die Federführung für den Plan liegt in den Händen des Interkulturellen Büros, das durch eine externe Koordinierungsstelle unterstützt wird. Mehr als 40 Projekte wurden seit Herbst 2007 gefördert, von Theateraufführungen in Schulen und Kindergärten bis zu antirassistischen Sportveranstaltungen.“

Weitere Informationen: www.vielfalt-in-darmstadt.de.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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